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"Mehr als zufrieden"

Kaum Zuschauer, die Doping-Debatte und die umstrittenen Homosexuellen-Gesetze in Russland überlagern das insgesamt gute Abschneiden der deutschen Athleten bei der Leichtathletik-WM in Moskau.

Clemens Prokop im Gespräch mit Philipp May | 17.08.2013
    "Von den Medaillen her, gerade auch von den Titeln, sind wir mehr als zufrieden", sagt DLV-Präsident Clemens Prokop. Doch es komme nicht nur auf das Zählen von Medaillen an. Der Erfolg beginne schon dabei, dass 15 Athleten unter 23 Jahren an den Start gegangen seien in Moskau. Außerdem müsse man auch viele sehr gute Leistungen des Teams abseits der Medaillen loben. Dass die Leichtathletik-Nationalmannschaft mittlerweile ein gelungenes Beispiel für Integration sei, mache ihn stolz, so Prokop.

    Die Wettkämpfe insgesamt seien Werbung für den Sport gewesen, die Zuschauer in Moskau aber "sicherlich nicht". Zur Debatte rund um die Homosexuellen-Gesetze in Russland und den Protest von Sportlern, fand Prokop unterstützende Worte für das IOC. Er begrüße zwar, wenn sich Sportler politisch äußern und Stellung beziehen. Das müsse aber abseits der Wettkämpfe geschehen. Auch wenn er persönlich den Protest der schwedischen Hochspringerin Emma Green, die mit regenbogenfarbenen Fingernägeln zur Qualifikation antrat, sympathisch finde: "die Wettbewerbe müssen politikfrei sein."

    Hinweis: Das Gespräch können Sie bis mindestens 17. Februar 2014 als Audio-on-demand abrufen.