
Für Berufsfischer und Angler gilt bislang: Die kleinen Fische müssen zurück ins Wasser, die großen nicht. Diese Vorschrift ist überholt, kritisiert ein internationales Forscherteam unter Federführung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Fachblatt "Fish and Fisheries". Die Annahme, die Erträge würden dann besonders hoch ausfallen, wenn der Fischbestand vorwiegend aus schnell wachsenden Jungtieren besteht, sei falsch und übersehe die ökologische Bedeutung der großen Fische. So spielten große Muttertiere mit vielen und oft auch besonders robusten Eiern eine fundamentale Rolle für die Bestandserneuerung. Zudem hätten Groß und Klein, Alt und Jung unterschiedliche Standplätze, Zugrouten und Speisepläne. Langfristig steigere eine Schonpflicht für kapitale Exemplare den Fischertrag. Das hätten Modellrechnungen für Arten wie Forelle, Lachs, Barsch, Äsche, Zander und Hecht ergeben, betonen die Forscher. [mawi]
(Quelle: Fish and Fisheries - DOI: 10.1111/faf.12053)