
Biologen gingen bislang davon aus, dass das Lanzettfischen ein Paradebeispiel für die Evolution zum Wirbeltier darstellt. Es hat bereits einen Nervenstrang im Rücken, aber noch keinen Schädel. Forscher der Universität Montreal widersprechen jetzt dieser Annahme im Fachblatt "Nature". Sie hatten 146 Gene von 38 Spezies untersucht. Dabei zeigte sich, dass Manteltiere -wie die Seescheiden- den Wirbeltieren genetisch näher stehen als die Lanzettfischen. Akzeptieren Biologen dieses Ergebnis, bedeutet das, dass der Stammbaum der Entwicklung zum Wirbeltier etwas umgeschrieben werden müsste: Das Lanzettfischen stünde nicht mehr am Beginn der Entwicklung zum Wirbeltier, sondern gehörte zum Stamm der Stachelhäuter wie die See-Igel. Die Manteltiere könnten nicht mehr als primitive Lebewesen gelten, sondern als solche mit einer hoch spezialisierten Lebensweise. //[gät]//