Mit verantwortlich dafür ist ein Protein im Gehirn, haben Forscher der Washington State University herausgefunden. Zusammen mit einem Botenstoff des Immunsystems reguliert das Protein den Schlafrhythmus bei gesunden Mäusen, berichten die Forscher im Fachblatt "Brain, Behavior, and Immunity". Für die Studie hatten die Wissenschaftler Mäuse mit dem Grippevirus H1N1 infiziert. Normale Mäuse reagierten auf die Infektion mit erhöhtem Schlafbedarf. Mäuse, denen das Protein im Gehirn fehlte, schliefen weniger – und erholten sich weniger gut von der Krankheit. Die US-Forscher erhoffen sich von ihren Ergebnissen neue Ansätze zur Behandlung der Virusgrippe. [jri]
Quelle: Brain, Behaviour, and Immunity - doi:10.1016/j.bbi.2014.10.013
Langsam wachsende Krebszellen entstehen offenbar nicht durch Zufall, haben Forscher aus Boston entdeckt. Dabei spiele ein Protein mit Namen AKT eine wichtige Rolle. Ist das Protein direkt vor der Zellteilung ungleichmäßig in der Zelle vorhanden, entstehen zwei verschiedene Tochterzellen: Eine mit normalem und eine mit niedrigem AKT-Level. Die niedrige Konzentration des Proteins sorgt dafür, dass sich die entsprechenden Tochterzellen nur langsam teilen. Für die Behandlung von Tumoren ist das problematisch, weil die Chemotherapie auf Zellen abzielt, die sich schnell vermehren. Sich langsam teilende Zellen bleiben übrig und können bei Krebspatienten zu Rückfällen führen.
Wie sie im Journal "Molecular Cancer Research" schreiben, entdeckten die US-Forscher einen zellulären Signalweg, der für die Entstehung von langsam wachsenden Zellen verantwortlich sein könnte. Bisher seien sie davon ausgegangen, dass die asymmetrische Zellteilung zufällig auftrete, so die Forscher. [jri]
Quelle: Molecular Cancer Research - doi: 10.1158/1541-7786.MCR-14-0474
Das hat eine Untersuchung spanischer Forscher ergeben. Sie analysierten die Daten aus 24 Studien, die an den Mittelmeerküsten von Frankreich, Spanien, Italien und der Türkei durchgeführt wurden. Das Ergebnis: Die Fänge von Sportanglern entsprechen 10 bis 50 Prozent der Menge, die kleine professionelle Fischereibetriebe anlanden. Wie die Wissenschaftler in den "Reviews in Fisheries Science and Aquaculture" schreiben, waren unter den gefangenen Fischen auch Vertreter gefährdeter Arten.
Auch andere Aspekte des Freizeitangelns seien bedenklich, so die Forscher. Die Angler benutzten zum Beispiel potenziell invasive Wurmarten als Köder, die nicht aus dem Mittelmeer stammten. Außerdem seien verlorene Angelleinen und Haken gefährlich für Seevögel. [jri]
Quelle: Reviews in Fisheries Science & Aquaculture - doi: 10.1080/10641262.2013.823907
Das gilt auch für fleischfressende Pflanzen. Wiener Forscher haben verschiedene Arten des Wasserschlauchs untersucht. Die Wasserpflanze saugt mithilfe blasenförmiger Fangorgane kleine Tiere ein und verdaut sie.
Wie die österreichischen Wissenschaftler im Fachblatt "Annals of Botany" schreiben, ernährt sich der Wasserschlauchs nicht nur von Tieren: Mehr als 50 Prozent der Beute bestand aus Algen und Pollen von Bäumen, die am Ufer wachsen. Diese pflanzlichen Bestandteile sind kein nutzloser Beifang – Wasserschlauch-Pflanzen, die viele Algen und Pollenkörner gefangen hatten, bildeten mehr Biomasse aus. Die Forscher vermuten, dass der Wasserschlauch Nährstoffe aus unterschiedlichen Quellen schöpft: Stickstoff komme hauptsächlich aus tierischen Quellen, Spurenelemente dagegen aus Algen und Pollen. [mawi]
Quelle: Annals of Botany - doi:10.1093/aob/mcu236
... als ihre Namen vermuten lassen. Die Körperform der Nashörner deute zwar darauf hin, dass sie sich bevorzugt im Wald oder auf offenen Grasflächen aufhielten, bei der Nahrung waren sie aber nicht wählerisch. Beide Arten ernährten sich sowohl von Blättern als auch von harten Gräsern, berichten Forscher aus Deutschland und England in den "Quaternary Science Reviews". Die Paläontologen hatten untersucht, wovon sich die beiden Nashornarten ernährt haben, die bis vor 100.000 Jahren in Europa zu Hause waren. Dazu analysierten sie die Gebisse von mehr als 200 fossilen Nashörnern. Anhand der Abnutzung der Zähne konnten sie den Speiseplan der Tiere rekonstruieren.
Das Forschungsergebnis habe auch Konsequenzen für die Rekonstruktion früherer Landschaftsformen, so die Forscher. Ein Fundort mit vielen Waldnashorn-Skeletten müsse nicht bedeuten, dass dort einst viele Bäume standen. [jri]
Quelle: Quaternary Science Reviews - doi:10.1016/j.quascirev.2014.10.001