Wissenschaftler der Princeton University haben ein Netzwerk von Genen entdeckt, das für das Langzeitgedächtnis zuständig ist. Dazu brachten sie Fadenwürmern bei, den Geruch von Karamell mit Futter zu assoziieren. Die Würmer konnten sich auch nach 16 Stunden noch an den Geruch erinnern – für die etwa einen Millimeter großen Tiere eine beachtliche Leistung. Wie die Wissenschaftler im Magazin "Neuron" schreiben, waren bei den trainierten Würmern 757 Gene aktiv, die durch ein bestimmtes Protein mit Namen CREB aktiviert werden. Dieses Protein steht mit dem Gedächtnis in Verbindung und kommt auch bei höheren Lebewesen wie Mäusen und Menschen vor. [jri]
Quelle: Neuron - Doi: 10.1016/j.neuron.2014.12.029
... indem sie Ameisen naschen. Das haben Forscher der Florida State University herausgefunden. In einer Studie, die in "Ecology Letters" erschienen ist, nehmen die Wissenschaftler die Beziehung zwischen Schwarzbären, Ameisen und einer Staudenart unter die Lupe, die im US-Bundesstaat Colorado vorkommen. Das Verhältnis der drei Arten ist komplizierter als vermutet: Die Ameisen beschützen eine weitere Insektenart, die Buckelzikaden. Diese ernähren sich vom Saft der Staude und schädigen so die Pflanzen.Wenn Bären Ameisenhügel zerstören, verlieren die Buckelzikaden ihre Bodyguards und werden gefressen – die Stauden können sich erholen. [jri]
Quelle: Ecology Letters, doi: 10.1111/ele.12396
Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum liegt bei knapp 300 Millionen Metern pro Sekunde und gilt als absolut - sie ist eine Konstante in vielen physikalischen Formeln. In einem Experiment haben Wissenschaftler aus Glasgow und Edinburgh Lichtteilchen gebremst, wie sie im Fachblatt "Science Express" berichten. Dazu schickten sie Photonen durch eine spezielle Blende, die den Lichtstrahl verformte und langsamer machte. Den verformten Strahl ließen die Forscher in einem Rennen gegen normale Photonen antreten. Nachdem sie die Blende passiert hatten, trafen die Photonen tatsächlich minimal später im Ziel ein.Bislang war es Forschern nur in dichteren Medien gelungen, Licht abzubremsen, nie aber in Luft. [jri]
Quelle: Science Express, doi: 10.1126/science.aaa3035
... und geben Geologen Aufschluss über den Ursprung der Inselgruppe. Die Inseln liegen auf einem vulkanischen Hotspot, dem sie auch ihre Entstehung verdanken. Wie genau die Kanaren entstanden sind, ist allerdings noch unklar. Jetzt könnten winzige Fossilien dabei helfen, das Rätsel zu lösen. Forscher aus Uppsala, Lissabon und Teneriffa haben Gesteinsproben untersucht, die fossile Mikroalgen enthielten. Die Verteilung dieser Fossilien deute darauf hin, dass sich die Inselkette von Ost nach West aus dem Meer erhoben habe, notieren die Forscher im Fachblatt "Scientific Reports". [jri]
Quelle: Scientific Reports, doi: 10.1038/srep07945
Das indische Unternehmen GVK Bio soll über Jahre klinische Tests für Medikamentenzulassung manipuliert haben. Daraufhin hat die Europäische Arzneimittelbehörde mehr als 1.000 Zulassungen aus rund 30 europäischen Ländern überprüft. Europaweit sollen etwa 700 Arzneimittel vorerst nicht verschrieben und verkauft werden. In Deutschland hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bereits im Dezember für zahlreiche der Arzneimittel die Zulassung ausgesetzt. [jri]
Das verraten fossile Mittelhandknochen der Art Australopithecus africanus. Sie gilt als möglicher Vorfahr moderner Menschen und lebte vor etwa drei bis zwei Millionen Jahren in Afrika. Ein Forscherteam aus England, Deutschland und Österreich hat die Mittelhandknochen von Australopithecus mit denen von Schimpanse und Mensch verglichen.
Das Augenmerk der Forscher lag auf der schwammartigen Substanz im Inneren der Knochen. Ihre Struktur verändert sich im Laufe des Lebens, je nach Art der Belastung. So konnten die Wissenschaftler an den Knochen ablesen, wie Australopithecus seine Hände benutzte.
Ihr Fazit: die frühen Hominiden kletterten zwar noch auf Bäume, waren aber auch in der Lage, präzise zu greifen und Werkzeuge zu benutzen. Die Studie ist im Fachblatt "Science" erschienen. [jri]
Quelle: Science, 10.1126/science.1261735
Forscher der Queen Mary University in London haben ein Implantat entwickelt, dass vor Bluthochdruck schützen soll. Es ist etwa so groß wie eine Büroklammer und wird in den Oberschenkel eingesetzt. Dort stellt es eine Verbindung zwischen Vene und Arterie her und senkt so den Druck in den Arterien.
Das Verfahren wirke auch bei Patienten, die auf medikamentöse Behandlung nicht reagierten, schreiben die Wissenschaftler in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet". Allerdings gebe es Nebenwirkungen: in einer klinischen Studien entwickelten knapp 30 Prozent der Patienten Schwellungen in den Beinen, die mit einem weiteren Eingriff behoben werden konnten. [jri]
Quelle: The Lancet - Doi: 10.1016/S0140-6736(14)62053-5