Eine dünne Lage glitschiger Ton in der Erdkruste war für den verheerenden Tsunami an der Küste Japans im März 2011 verantwortlich. Das berichten japanische Forscher im Fachmagazin "Science".
Die Wissenschaftler untersuchten von einem Bohrschiff aus die Grenzschicht der beiden tektonischen Platten, die sich bei dem Erdbeben gegeneinander verschoben hatten. Die Bohrproben aus mehr als 800 Meter unter dem Meeresgrund zeigten, dass die sogenannte Störungszone in einer nur fünf Meter dicken Schicht aus Ton lag. Üblicherweise rechnen Geologen bei Erdbeben mit rund zehn Mal so dicken Störungszonen.
Messungen ergaben, dass die dünne Tonschicht im feuchten Zustand und unter hohem Druck viel rutschiger werden kann als übliche Gesteinsschichten.
Bei dem Seebeben, das den Tsunami auslöste, hatten sich die Platten entlang der Störungszone zum Teil um mehr als 50 Meter gegeneinander verschoben. //luh//
Quelle: Science/DOI: 10.1126/science.1243719
Taufliegen der Art "Drosophila melanogaster" sind bei der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz wählerischer als bisher gedacht. Forscher des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena fanden in Verhaltensexperimenten heraus, dass die Tiere ihre Eier bevorzugt auf Zitrusfrüchte ablegen. Die Insekten besitzen im Hirn einen Duftrezeptor, der spezifisch auf Zitrusduft anspricht.
Die Eiablage auf Orangen ist von Vorteil, weil parasitäre Wespen, die sich von den Fliegenlarven ernähren, Zitrusfrüchte meiden. Derselbe Duft, der die Fliegen anlockt, schreckt die Wespen ab.
Taufliegen, denen die Forscher den Zitrusduft-Rezeptor ausgeschaltet hatten, konnten ihre Lieblingsfrüchte nicht mehr von anderen Früchten unterscheiden.
Die Studie ist in der Fachzeitschrift "Current Biology" erschienen. //luh//
Quelle: Current Biology/DOI 10.1016/j.cub.2013.10.047
Seit mehr als 50 Jahren postulieren Astrophysiker, dass es auf der Sonne riesige Konvektionszellen geben müsse, welche die Hitze tief aus dem Inneren des Sterns an die Oberfläche transportieren. Jetzt glauben Forscher der NASA in jahrelangen Bildfolgen der Forschungssonde "Solar Dynamics Observatory" erstmals Hinweise dafür gefunden zu haben. Den Beobachtungen nach soll es sich um riesige Wirbelstrukturen handeln, die ständig das äußerste Drittel des Sonneninneren durchmischen. Sie haben einen Durchmesser von mehreren Hunderttausend Kilometern und können über Monate hinweg bestehen.
Bisher waren von der Sonne nur deutlich kleinere, körnerartige Konvektionsmuster an der Oberfläche bekannt. Diese sogenannten Granulen und Supergranulen sind nur rund 1000 beziehungsweise 30.000 Kilometer groß und bleiben maximal einen Tag lang aktiv. Die Studie ist im Magazin "Science" erschienen. //luh//
Quelle: Science/DOI: 10.1126/science.1244682
Vögel sind eine so beliebte wie flüchtige Beute von Krokodilen. Um sie leichter fangen zu können, haben die Reptilien eine besondere Strategie entwickelt. US-Forschern berichten im Fachmagazin "Ethology, Ecology and Evolution", dass Krokodile gezielt Stöckchen und kleine Zweige sammeln, um sie dann als Köder aus ihrem Maul ragen zu lassen.
Wenn Vögel auf der Suche nach Nestbaumaterial sich den im Schlamm getarnten Krokodilen nähern, brauchen diese nur noch zuzuschnappen.
Den Trick mit den Stöckchen nutzen die Krokodile nur während der Paarungszeit der Vögel, weil diese nur dann Material für den Nestbau suchen.
Nach Angaben der Forscher ist dies der erste bekannte Fall, dass ein Raubtier nicht nur Objekte als Lockmittel nutzt, sondern dabei auch saisonale Verhaltensweisen seiner Beute berücksichtigt. //luh//
Quelle: Etholody, Evology & Evolution/DOI: 10.1080/03949370.2013.858276
Man kennt es von Aalen, Lachsen oder Meeresschildkröten. Wenn es darum geht, Nachwuchs in die Welt zu setzen, kehren die Weibchen an den Ort zurück, an dem sie selbst geboren wurden.
US-Forscher haben das gleiche Verhalten jetzt erstmals auch bei Zitronenhaien nachgewiesen. Diese Art kommt rund um die Bahama-Inseln vor. Trächtige Zitronenhai-Weibchen schwimmen für die Geburt gezielt in jene Lagunen, in denen sie selbst das Licht der Welt erblickten. Das konnten die Wissenschaftler anhand von DNA-Tests an den Haien zeigen.
Auch andere Haiarten könnten einen solchen Trieb besitzen. Die Studie, im Magazin Molecular Ecology erschienen, liefere neue Argumente dafür, die Fischerei in bestimmten Meeresregionen zum Schutz der Haie einzuschränken, so die Forscher.
Zitronenhaie werden typischerweise erst nach rund 14 Jahren geschlechtsreif. Die Rückkehr der trächtigen Hai-Weibchen an ihren Geburtsort konnten die Wissenschaftler erst nachweisen, nachdem sie Gendaten aus 17 Untersuchungsjahren analysiert hatten. // luh//
Quelle: Molecular Ecology /DOI: 10.1111/moe.12583
Genau 112 Stunden nach dem Start hat der erste chinesische Mondrover die Umlaufbahn des Mondes erreicht. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das Mondfahrzeug namens Yutu, was übersetzt Jade-Kaninchen bedeutet, soll Mitte Dezember auf dem Mond aufsetzen. China würde damit zur dritten Nation nach den USA und der früheren Sowjetunion, der eine Mondlandung gelungen ist.
Yutu ist ein goldfarbenes Fahrzeug mit sechs Rädern und Solar-Flügeln. Es soll mit einem Tempo von bis zu 200 Metern pro Stunde über den Mond rollen und dabei Steigungen von bis zu 30 Prozent bewältigen.
Der Name des Rovers geht zurück auf ein weißes Kaninchen aus der Landesmythologie, das als Haustier der Mondgöttin Chang'e auf dem Mond lebte. //luh//
Quelle: Agenturen