Dinosaurier der Art Limusaurus inextricabilis, die vor 150 Millionen Jahren in China lebten, machten im Laufe ihres Lebens eine ungewöhnliche Wandlung durch. In ihrer Jugend waren es Fleischfresser mit Zähnen, doch später fielen ihnen die Zähne aus. Als adulte Tiere trugen sie einen Schnabel und ernährten sich von Pflanzen. Das berichten chinesische Forscher im Fachmagazin Current Biology.
Die Wissenschaftler hatten fossile Überreste von Limusaurus-Exemplaren untersucht, die vor rund zehn Jahren in China entdeckt worden waren. Anfangs dachten sie, bei den Tieren mit Zähnen und jenen mit Schnäbeln handele es sich um zwei unterschiedliche Arten. Doch weitere Untersuchungen belegten dann die bislang von keiner anderen Saurierart bekannte Transformation vom Fleisch- zum Pflanzenfresser.
Die Entdeckung könnte helfen, die Evolution der Schnäbel bei Vögeln zu erklären, die als Nachfahren der Saurier gelten.
Quelle: Current Biology
Britischen Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, den Energiefluss der Photosynthese in ultraschnellen Filmaufnahmen festzuhalten. Genauer gesagt konnten sie anhand von Struktur-Analysen kleinster Kristalle des Photosystems II, eines wichtigen Enzyms des Photosynthese-Apparates, nachstellen, wie Lichtenergie von sogenannten Antennen des Enzyms eingefangen und dann zu dessen Kern hingeleitet wird. Dort dient die Lichtenergie dazu, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten.
Bisher gingen Forscher davon aus, dass die Wasserspaltung im Photosystem II den langsamsten Reaktionsschritt der Photosynthese darstellt. Die Filmaufnahmen zeigen aber, dass der Transport der Lichtenergie entlang der Antennen das eigentliche Nadelöhr darstellt. Solche Erkenntnisse könnten helfen, künstliche Photosynthesesysteme zu entwickeln, die effizienter sind als ihr natürliches Vorbild.
Die Studie ist im Fachjournal Nature Communications erschienen.
Quelle: Nature Communications
Forscher um den Nobelpreisträger Stefan Hell vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie haben einen neuen Rekord in der Lichtmikroskopie aufgestellt. Wie sie in Science berichten, entwickelten sie ein sogenanntes Fluoreszenzmikroskop, mit dem sich sogar einzelne Moleküle voneinander unterscheiden lassen, selbst wenn sie nur einen Nanometer voneinander entfernt sind.
Damit übertrifft die neue "Minflux" genannte Technik die bisher besten lichtmikroskopischen Methoden um das 20-fache. Nun sei die ultimative Grenze dessen erreicht, was in der Fluoreszenzmikroskopie möglich ist, so die Forscher. Bei der Fluoreszenzmikroskopie werden in Zellproben fluoreszierende Markermoleküle eingebracht, die sich an bestimmte Zellstrukturen, Proteine oder Botenstoffe heften. Regt man sie mit Laserlicht an, leuchten sie auf. So lässt sich optisch ihre Position bestimmen.
Quelle: Science
Die Inuit in Grönland und anderen arktischen Regionen können tiefe Temperaturen besonders gut tolerieren. US-Forscher haben jetzt möglicherweise jene Gen-Varianten gefunden, die für diese Kälteanpassung verantwortlich sind. Die entsprechenden Gene fördern die Bildung wärmender Speicher aus sogenanntem braunen Fett im Körper.
Besonders interessant aus Sicht der Forscher ist dabei die Herkunft dieser Gene. Vergleichende DNA-Analysen zeigen, dass sie in dieser Form sonst nur bei den früheren Denisova-Menschen zu finden sind. Die Denisova sind, ähnlich wie die Neanderthaler, ausgestorbene nahe Verwandte des modernen Menschen. Die Forscher vermuten, dass sich Vorfahren der Inuit vor über 40.000 Jahren mit Denisova-Menschen gepaart haben müssen.
Die Studie ist im Fachmagazin Molecular Biology and Evolution erschienen.
Quelle: Molecular Biology and Evolution
Gehirnerschütterungen bei Kindern zu diagnostizieren, fällt Ärzten nicht immer leicht. Zu vieldeutig sind die möglichen Symptome. Doch jetzt haben US-Forscher ein neues Diagnoseverfahren entwickelt, das offenbar belastbare Ergebnisse liefert.
Es handelt sich um einen speziellen Hörtest. Im Rahmen der Studie wurden verunfallten Kindern mit Gehirnerschütterungen und einer gesunden Vergleichsgruppe verschiedene Sprachaufnahmen vorgespielt. Über Elektroden am Kopf maßen die Forscher dabei die Hirnströme. Probanden mit Gehirnerschütterungen zeigten eindeutig schwächere Reaktionen auf Tonhöhenunterschiede.
Der Test konnte 90 Prozent der Kinder mit einer Gehirnerschütterung korrekt erkennen und bei der Vergleichsgruppe eine Gehirnerschütterung mit 95-prozentiger Sicherheit korrekt ausschließen.
Die Studie ist im Fachmagazin Scientific Reports erschienen.
Quelle: Scientific Reports
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es erstmals eine Impfung, die Menschen zu fast 100 Prozent vor dem Ebola-Virus schützt. Das hat ein groß angelegter Feldversuch in Guinea gezeigt, dessen Auswertung jetzt im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht wurde. Schon im Frühjahr hatte es erste positive Zwischenergebnisse gegeben.
Während der Ebola-Epidemie 2015 in Guinea waren mehr als 5.800 Menschen, die in Kontakt mit Ebola-Infizierten waren, mit dem Impfstoff "rVSV-ZEBOV" geimpft worden. Nach einer Inkubationszeit von zehn Tagen war keiner der Geimpften an Ebola erkrankt. In einer ähnlich großen Kontrollgruppe, die nicht geimpft wurde, gab es hingegen 23 Krankheitsfälle.
Eine allumfassende Lösung stellt der Impfstoff allerdings nicht dar. So wirkt er offenbar nur gegen einen der fünf bekannten Subtypen von Ebola. Bislang ist auch nicht erwiesen, ob er einen Langzeitschutz bietet.
Hersteller des Impfstoffes ist die US-Firma Merck. Sie will bis Ende 2017 eine Zulassung für die Ebola-Impfung in den USA und Europa erhalten. Bis dahin sollen 300.000 Dosen für mögliche Epidemien bereitgestellt werden.
Quelle: The Lancet