Sonnenstürme bringen manchmal große Mengen extrem schneller Elektronen aus dem irdischen Strahlungsgürtel zum Verschwinden. Zuerst beobachtet wurde das Phänomen in den 60er-Jahren. Aber erst jetzt, nach Auswertung der Daten von elf Spezial-Satelliten, können Forscher der Universität von Kalifornien in Los Angeles das Phänomen erklären. Die schnellen Elektronen würden von Böen des Sonnenwinds nach außen in den interplanetaren Raum gerissen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Nature Physics". Zwei große, reifenförmige Strahlungsgürtel umgeben die Erde. Sie schwellen an und schrumpfen unter dem Einfluss des Sonnenwinds. Zu Zeiten starker Sonnenwinde kann der äußere Strahlungsgürtel nahezu alle seine Elektronen verlieren. Die Entdeckung ermögliche eine verbesserte Vorhersage des Weltraumwetters und damit einen besseren Schutz für Satelliten. //[mawi]//
Quelle: Nature Pysics Online
Das Sauerstoff-Molekül O2 halte Drücken bis zu 1,9 Terapascal stand. Das entspricht dem 19-millionenfachen Atmosphärendruck, berichten Forscher der Ruhr-Universität Bochum im Fachblatt "Physical Review Letters". Bei höheren Drücken bilde Sauerstoff größere Moleküle oder Strukturen. Andere einfache Moleküle wie Stickstoff oder Wasserstoff überlebten solche hohen Drücke nicht. Ein weiteres Ergebnis der Simulationen der Bochumer Physiker gemeinsam mit britischen und kanadischen Kollegen: Mit steigendem Druck verhält sich Sauerstoff sehr kompliziert. Steigt der Druck, metallisiert es zunächst und wird zum Supraleiter. Bei weiterem Druckanstieg wird Sauerstoff dann zum Halbleiter mit Polymerstruktur. Dann nimmt er erneut metallische Eigenschaften an, seine Leitfähigkeit steigt also wieder. Das metallische Polymer verwandelt sich schließlich in eine metallische Struktur aus vielen Schichten. Die Erforschung der Polymerisation kleiner Moleküle unter hohem Druck helfe, die Physik und Chemie geologischer und planetarischer Prozesse besser zu verstehen. So werde etwa der Druck im Inneren von Jupiter auf rund sieben Terapascal geschätzt. //[mawi]//
Quelle: Physical Review Letters, doi: 10.1103/PhysRevLett.108.045503
Das Erbmolekül DNA ist von speziellen Molekülen umgeben. Diese Histone dienen der Zelle als Spulen, auf die das Erbgut gewickelt wird. Gleichzeitig steuern die Histone auch Aktivität der einzelnen Gene. In aggressiven Hirntumoren bei Kindern, sogenannten Glioblastomen, haben Forscher aus Heidelberg, Tübingen und Montreal genetische Veränderungen entdeckt, die Auswirkungen haben auf die Funktion der Histone. Das könnte erklären, warum Glioblastome aggressiv in gesundes Hirngewebe hinein wachsen und wenig empfindlich sind für eine Strahlen- oder Chemotherapie. Heute verfügbare Behandlungsverfahren können oft nur wenig gegen die Glioblastome ausrichten. Mutationen in Histon-Genen wurden bislang bei keiner anderen Erkrankung beobachtet. Bei den Glioblastomen aber trat die Veränderung häufig auf. Bei jedem zweiten kindlichen Tumor hätten sie Histon-Mutationen gefunden, berichten die Forscher im Fachblatt "Nature". Sie wollen jetzt prüfen, ob Wirkstoffe, die Einfluss auf die Histone haben, gegen Glioblastome wirksam sein können. //[mawi]//
Quelle: Nature, DOI: 10.1038/nature10833
Mit dem Klimawandel steigen die Wassertemperaturen in den Weltmeeren an. Besonders trifft das auf den Golfstrom zu. Er habe sich zwei- bis dreimal so rasch erwärmt wie der Atlantische Ozean, berichten Kieler Forscher vom Forschungszentrum IFM Geomar im Fachblatt "Nature Climate Change". Im Laufe der vergangenen 100 Jahre habe der Golfstrom sich um etwa 1,2 Grad Celsius erwärmt, der Atlantik hingegen um 0,4 Grad. Die Ursache dafür sei noch unklar. Es gebe aber Hinweise auf Veränderungen der Ozeanzirkulation durch den Klimawandel. Das Phänomen treffe auch auf andere schnelle Randströmungen in anderen Ozeanen zu – etwa für Strömungen vor Japan, Australien, Brasilien und dem südlichen Afrika. Der Golfstrom ist eine der stärksten Meeresströmungen. Die von ihm von Amerika nach Europa transportierte Wärme ist für das vergleichsweise milde Klima in Mittel- und Nordeuropa verantwortlich. //[mawi]//
Quelle: Nature Climate Change Online
Mit dem ungeplanten Manöver hat die Internationale Raumstation ISS eine Kollision mit Trümmern des 2007 zerstörten chinesischen Satelliten Fengyun-1C verhindert. Die Crew-Mitglieder hätten die Flugbahn um 1,7 Kilometer angehoben, teilte das Flugleitzentrum bei Moskau gestern mit. Kurz zuvor hatte ein Progress-Versorgungsfrachter mit mehr als 2,6 Tonnen Nachschub an der ISS festgemacht. Im August 2011 war eine Progress wegen technischer Probleme kurz nach dem Start abgestürzt.