Ein internationales Forscherteam um Christian Meyer vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg hat eine Genvariante entdeckt, die offenbar vor einer Ansteckung mit dem Tb-Erreger, dem Mycobacterium tuberculosis, schützt. Die Forscher nutzten Daten aus dem Internationalen 1000-Genome-Projekt, außerdem die genetischen Daten von mehr als 1300 Menschen mit und 1800 Menschen ohne Tuberkulose. Sie entdeckten, dass Menschen mit einer bestimmten Variante einer Genregion auf Chromosom 11 in direkter Nachbarschaft des WT1-Gens vor einer Ansteckung mit Tuberkulose geschützt sind. Die genetische Variante scheint weit verbreitet zu sein. Die Forscher fanden sie bei Menschen in Ghana, Gambia, Indonesien aber auch in Russland. Das WT1-Gen spiele eine wichtige Rolle im Vitamin D-Stoffwechsel. Außerdem unterdrücke es die Bildung von Interleukin 10, schreiben die Forscher im Fachblatt Nature Genetics. Wie genau aber die Genvariante vor einer Ansteckung schützt, ist noch unklar. //[mawi]//
Quelle: Nature Genetics, doi: 10.1038/ng.1080
Das haben Forscher am Kilimandscharo in Afrika beobachtet. Die durch Entwaldung verursachten lokalen Klimaveränderungen seien nicht stark genug, um das Schrumpfen oder Wachsen des Gipfelgletschers signifikant zu beeinflussen, schreiben die Forscher von der Universität Innsbruck im Fachblatt "Nature Climate Change". Die Hypothese, dass lokale Veränderungen die Gletscherschmelze verstärkten, könne daher nicht bestätigt werden. Die Forscher stellten fest, dass die Entwaldung rund um den Kilimandscharo vor allem den Niederschlag über den Gipfelgletschern geändert hat. Allerdings nahmen dabei der Regen und der Schnee auf der Nordseite zu, auf der Südseite ab. Dadurch schrumpfte der Gletscher zwar auf der Südseite um 7 bis 17 Prozent, wuchs aber dafür an der anderen Seite. Insgesamt habe sich dadurch die Gesamt-Gletschermasse kaum verändert. Für das Schrumpfen des Gletschers seien eindeutig die großräumigen Klimaeinflüsse entscheidender gewesen. //[mawi]//
Quelle: Nature Climate Change; doi:10.1038/nclimate1390
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta hat jetzt offiziell zu Routine-Impfungen gegen Humane Papilloma-Viren HPV auch bei Jungen aufgerufen. Für Mädchen gilt die Impfempfehlung in den USA seit 2006, in Deutschland seit 2007. Die CDC empfehlen die Impfung für Jungen im Alter zwischen elf und zwölf Jahren; außerdem empfehlen sie die Impfung von Männern im Alter von 22 bis 26, wenn diese ein geschwächtes Immunsystem haben oder homosexuell sind. Humane Papillomaviren können Gebärmutterhalskrebs verursachen aber auch Warzen und Krebserkrankungen im Anal- und Genitalbereich sowie im Mund und im Rachen-Raum. Die Impfung schützt nur vor der Ansteckung mit besonders häufigen und als gefährlich eingestuften Papilloma-Viren. //[mawi]//
An den Wachstumsringen eines Baumes lässt sich ableiten, welche Wetterbedingungen an seinem Standort herrschten. Aus der Analyse verschiedener Bäume an verschiedenen Standorten und zu verschiedenen Zeiten lässt sich das Klima vergangener Jahre oder auch Jahrhunderte rekonstruieren. Forscher der Penn State University weisen im Fachblatt "Nature Geoscience" darauf hin, dass sich in diese Chronologie Fehler einschleichen können. Nach einem Vulkanausbruch etwa, fielen die Temperaturen oft stark ab, weil sich der Himmel durch den Staub stark verfinstere. Dies wirke sich auf das Wachstum der Bäume aus. Bei plötzlich abfallenden Temperaturen wüchsen manche Bäume kaum oder gar nicht. Die Folge: Der Baum bildet keinen Wachstumsring aus. Die Auswirkung eines Vulkanausbruchs auf das Klima könnte unterschätzt werden, wenn eine Analyse sich einzig auf die Auswertung der Baumringe stütze, warnen die Forscher. //[mawi]//