Das Erbmolekül DNA muss zunächst abgeschrieben werden - in das Botenmolekül RNA. Chinesische Forscher des Genomforschungszentrums Peking haben die Gesamtheit der RNA-Moleküle eines Menschen genauer untersucht und festgestellt: Nach der Abschrift der DNA passieren zuweilen noch Änderungen. Im RNA-Molekül werden einzelne Bausteine ausgetauscht – in diesem Fall ist dies insgesamt 22.688 Mal passiert. Die Pekinger Forscher gehen davon aus, dass es sich nicht um Abschreibefehler handelt. In 93 Prozent der Fälle würde Adenosin durch Inosin ersetzt – das als Guanosin gelesen werde, berichten die Genomforscher im Fachblatt "Nature Biotechnology". Warum einzelne Bausteine ausgetauscht werden, ist noch ein Rätsel, ebenso wie dieser Prozess gesteuert wird. Allein schon der Befund aber, dass RNA-Moleküle noch einmal verändert werden, bringt ein zentrales Dogma ins Wanken – nämlich dass RNA eine reine Abschrift der DNA ist. //[mawi]//
Quelle: Nature Biotechnology
US-amerikanische Forscher haben die Wirkung von Nanopartikeln auf menschliche Zellen und auf Hühner erforscht. Für ihre Experimente nutzten sie 50 Nanometer große Partikel aus Polystyrol. Dieser Kunststoff wird in Lebensmittelverpackungen verwendet und gilt bislang als ungiftig. Allerdings könnten die Styrol-Kügelchen die Aufnahme von Eisen im Magen-Darm-System stören, schreiben die Forscher der Cornell-Universität in Ithaca im Fachblatt "Nature Nanotechnology". Bekamen Hühner Nanopartikel direkt in den Dünndarm verabreicht, nahmen die Hühner durch den Darm weniger Eisen auf als normal. Wurden sie über mehrere Wochen mit Nanopartikeln gefüttert, kam es zu Veränderungen an der Darmschleimhaut. Die Folge: die Eisenaufnahme stieg. Im Zellversuch an menschlichen Zellen der Darmschleimhaut führte eine hohe Dosis der Teilchen ebenfalls zu einem gesteigerten Eisentransport. Die Forscher betonen, dass weitere Studien notwendig sind, um gesicherte Rückschlüsse auf die Wirkung von Nanopartikeln ziehen zu können. //[mawi]//
Quelle: Nature Nanotechnology, doi: 10.1038/nano.2012.3
Und zwar mitunter stärker als konventionelle Treibstoffe aus Erdöl. Zu diesem Ergebnis, berichten Medien heute, kommt eine Untersuchung der EU-Kommission. Demnach schneiden nur Biokraftstoffe aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder Mais klar besser ab als herkömmliche Kraftstoffe. In der Studie wurden auch die indirekten Folgen der Herstellung von Biokraftstoffen für deren Ökobilanz berücksichtigt – also etwa die Brandrodung von Regenwaldflächen zum Anbau von Biokraftstoffen. Die Biospritbranche warnte vor voreiligen Schlüssen: Die Studie beruhe auf Annahmen, die nicht realistisch seien, hieß es seitens des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). In Deutschland gebe es strenge
Nachhaltigkeitskriterien. So dürften für den Anbau weder Regenwälder noch Torfmoore oder sonstige schützenswerte Flächen verwendet werden. //[mawi]//
Der Klimawandel hat zu einer dramatischen Verschiebung der Artenzusammensetzung bei den Algen im Nordatlantik und der Nordsee geführt. In den vergangenen 50 Jahren seien die einst dominierenden Dinoflagellaten stark zurückgegangen. Kieselalgen hingegen hätten sich stark vermehrt, berichten Forscher der britischen Swansea University im Fachblatt "Nature Climate Change". Ursache für das Phänomen sei einerseits die Erwärmung des Meerwassers und andererseits die Zunahme von Wind über der Meeresoberfläche. Beide Faktoren verstärkten sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Beide Algengruppen gehören zu den einzelligen Planktonorganismen, die an der Basis der Nahrungskette in den Ozeanen stehen. Die Arten-Verschiebung habe damit auch Auswirkungen auf größere Tiere wie Fische und Wale. Graeme Hays von der Universität Swansea sagte: "Stellen Sie sich vor, Sie blicken morgens in ihren Garten hinaus und das gesamte Gras ist plötzlich durch Büsche ersetzt Biologische Veränderungen in dieser Größenordnung haben wir im Nordatlantik gefunden." //[mawi]//
Quelle: Nature Climate Change, doi:10.1038/nclimate1388