Und das nicht nur in jedem nachgeburtlichen Alter, sondern bereits zuvor. Zu diesem Ergebnis kommen Hirnforscher vom Max-Dellbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch. Sie hatten trächtige Mäuse untersucht und festgestellt, dass die späteren Jungen umso leistungsfähiger waren, je aktiver sich die Weibchen während der Tragzeit verhielten. Mäusebabies von Müttern, die gerne im Laufrad trainierten, kamen zunächst leicht untergewichtig zur Welt und hatten einen kleineren Hippocampus. Ab dem achten Tag nach der Geburt begann sich bei diesen Tieren jedoch die Nervenbildung deutlich zu beschleunigen. Fünf Wochen nach der Geburt besaßen sie dann etwa 40 Prozent mehr Nervenzellen im Hippocampus als die Kontrolltiere und ihr Gewicht hatte sich normalisiert. Die sportliche Aktivität erhöhe bei den Müttern wahrscheinlich die Produktion verschiedener Wachstumsfaktoren, die den Organismus der Nachkommen nachhaltig beeinflussen, vermuten die Forscher in der Fachzeitschrift: Proceedings of the National Academy of Sciences. Ob die Ergebnisse direkt auf den Menschen zu übertragen sind, ist bislang noch nicht klar. //[teja]//
Quelle: PNAS/Pressemitteilung Max-Delbrück-Centrum
Forscher der Universität Boston haben auf Satellitenaufnahmen einen bislang unbekannten Meteoritenkrater im ägyptischen Teil der Sahara entdeckt – unweit der Grenze zu Libyen. Mit einem Durchmesser von 31 Kilometern ist er der drittgrößte Einschlagkrater Afrikas. Nur die Vredefort-Formation und der Morokweng-Krater – beide in Südafrika - sind ausladender. Nach Ansicht der Forscher ist der Krater Folge des Aufpralls eines rund ein Kilometer großen Brockens. Möglichweise ist beim Aufprall dieses Brockens auch das gelblichgrüne "Wüstenglas" - ein transparenter Stein - entstanden, das an vielen Stellen dieser Gegend zu finden ist. //[Hermann-Michael Hahn]//
Quelle: Boston University News
Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, weshalb die Hörschnecke im Innenohr eine Spiralform hat. Neben der Platzersparnis bietet der gewundene Aufbau klare Vorteile beim Hören. So sammele sich mit zunehmender Krümmung der Hörschnecke die Energie der Schallwelle am äußeren Rand der Spirale und werde nicht gleichmäßig über den gesamten Kanalquerschnitt verteilt. Die Sinneszellen in der Hörschnecke reagieren besonders empfindlich auf diese Energiebündelungen. In der schmalen Spitze ist diese Verstärkung am größten. Damit bringt die Spiralform Schallwellen niedriger Frequenzen einen Vorteil – das heißt: sie verstärkt besonders die tiefen Töne. //[teja]//
Quelle: Wissenschaft.de, Physical Review Letters Bd. 96 S. 088701
Die Exkremente von Rindern enthalten den schwer verdaulichen Holzstoff Lignin aus den Zellwänden der Futterpflanzen. Wie japanische Biowissenschaftler herausfanden, genügt eine einstündige Hitze- und Druckbehandlung, und aus dem Lignin entsteht Vanillin. Das sei nicht einmal halb so teuer wie die Gewinnung des Aromastoffes aus Vanille-Schoten. Nun soll aus dem neuartigen Ansatz für das Recycling von Kuh-Dung Profit gezogen werden. In Kooperation mit der Chemie-Firma Sekisui ist eine große Prozess-Anlage geplant. Verbrauchern muss wegen der Fladen aber nicht flau werden: Das Vanillin von der Weide soll bloß in Körperpflegemitteln und Duftkerzen eingesetzt werden. //[Volker Mrasek]//
Quelle: afp, Tokio; Täufel et al.: Lebensmittel-Lexikon, Behr’s Verlag, Hamburg
Ein Team von der Warwick Medical School hat 260 gesunde Männer und Frauen mit unterschiedlichem ethnischem Hintergrund untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es einen Zusammenhang zu geben scheint zwischen Gefäßschädigungen wie verengten oder verstopften Arterien und dem Grad an Übergewicht beziehungsweise Speck um die Taille. Im Einzelnen stellten sie fest, dass die Menge von löslichem E-Selektin – das ist ein Entzündungsmarker, der von den Gefäßwänden produziert wird – mit dem Body-Mass-Index und dem Verhältnis von Taille zu Hüfte korreliert: Jedem sE-Selektin-Anstieg um zwei Prozent stand eine Zunahme des Body-Mass-Index von einer Einheit gegenüber oder von 0.01 im Hüfte-Taille-Verhältnis. Die Wissenschaftler hoffen aus den Ergebnissen nun Präventions- und Behandlungsmethoden entwickeln zu können. Sie vermuten, dass sich bereits ohne großen Aufwand mit einer gesunden Diät das Niveau von löslichem E-Selektin mindern lasse. //[teja]//
Quelle: International Journal of Obesity, BBC