11.03.2010
Nach Berechnungen von kuwaitischen Forschern wird die weltweite Rohölproduktion schon im Jahr 2014 den Zenit erreichen. Bislang waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Steigerung der Fördermenge noch bis ins Jahr 2020 anhält. Die Forscher der Universität Kuwait stützen ihre im Fachblatt "Energy and Fuels" veröffentliche These auf die bisherige Entwicklung der Fördermengen in 47 ölreichen Ländern. //[tj]//
Quelle: Energy&Fuels
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried. Die Forscher hatten systematisch alle 12.000 Gene der Fruchtfliege analysiert. Letzten Endes blieben 2785, die für die Muskelentwicklung und Muskelfunktion verantwortlich sind. Im Fachblatt "Nature" berichten die Forscher zudem über die Genmutationen, die zu Muskeldefekten führen. Da viele bei der Fruchtfliege gefundenen Gene auch im Menschen vorhanden sind und wahrscheinlich ebenfalls für eine normale Muskelfunktion benötigt werden, könnte die Studie weiterreichende Bedeutung haben, hoffen die Max-Planck-Forscher. //[tj]//
Die Geschlechtsbestimmung bei Hühnern unterscheidet sich grundlegend von der bei Säugetieren. In "Nature" berichten schottische Wissenschaftler davon, dass sie zwar seltene, aber doch natürlich vorkommende Chimären-Embryonen von Hühnern untersucht haben. Diese Embryonen scheinen sowohl männlich als auch weiblich zu sein. Eine genaue Analyse läßt vermuten, dass Hühnerzellen , aus denen keine Geschlechtszellen hervorgehen können, eine jeweils eigene sexuelle Identität haben und somit unterschiedlich auf Wachstums- und Hormonsignale reagieren. Bei Säugetieren ist es anders, hier wird der zunächst geschlechtsneutrale Embryo erst mit Aktivität der Keimdrüsen deutlich einem Geschlecht zugeordnet. //[tj]//
Quelle: Nature
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat dazu den InterAcademy Council engagiert. Diesem Council mit Sitz in Amsterdam gehören unter anderem die Präsidenten der Akademien der Wissenschaften von mehr als zwölf Ländern an. Dass die Forscher des Weltklimarates jetzt durch andere Forscher überprüft werden, stelle die Kompetenz des Rates nicht in Frage. Trotz Patzer in den Berichten des Weltklimarates bleibe es bei der Gesamtaussage: die Bedrohung durch den Klimawandel sei real. //[tj]//
US-amerikanischen Wissenschaftlern haben einen Weg gefunden, um Krebsmedikamente über die Blutbahn besser in einen Tumor einzubringen. Krebsgeschwulste besitzen um sich herum ein Geflecht aus Blutgefäßen, die ungeordnet gewachsen und sehr dicht strukturiert sind. Bei Mäuseexperimenten gelang es den Forschern nun, die Tumorblutgefäße für einen bestimmten Zeitraum deutlich durchlässiger zu machen. Das gelang, wenn ein Molekül namens ALK5 blockiert wurde. So konnten nicht nur Krebsmedikamente besser in das Gewebe eindringen, sondern auch optische Marker, die bei der Diagnose von Tumoren eingesetzt werden – schreibt die Fachzeitschrift "Disease Models and Mechanism". //[tj]//
Quelle: Disease Models and Mechanism, Band 3, Ausgabe 5/6
09.03.2010
Durch das Erdbeben in Chile am 27. Februar ist nach Aussagen eines internationalen Forscherteams die gesamte Stadt Concepción um drei Meter nach Westen verschoben worden. Andere Städte in weiten Teilen des Kontinents haben ebenfalls ihre Lage verändert, wenn auch nicht ganz so dramatisch. Die argentinische Hauptstadt Buenos Aires zum Beispiel sei um drei Zentimeter nach Westen gerückt, sagten die Geowissenschaftler, die hochgenaue GPS-Daten ausgewertet hatten. Das Erdbeben der Stärke 8,8 war eines der schwersten seit Beginn der Messungen. //[reu]//
Eine kleine Veränderung an einem Gen kann darüber entscheiden, wie intensiv ein Mensch Schmerzen empfindet. Das haben Forscher aus dem englischen Cambridge herausgefunden. Das Gen enthält Informationen über die Architektur von kleinen Kanälen in der Hülle von Nervenzellen. Diese Kanäle helfen den Zellen dabei, Nervenimpulse abzufeuern. Ein einzelner fehlerhafter Baustein auf dem Gen kann die Funktionsweise der Kanäle offenbar stören. Denn Menschen mit dieser Variante empfinden Schmerz deutlich stärker als solche Personen, die nicht über die Abweichung verfügen. Die Genetiker aus England schätzen, dass jeder Zehnte diese Veränderung in seinem Erbgut trägt. //[reu]//
Selbst bei tiefen Temperaturen kann die Zunge dieser Reptilienart schlagartig hervor schießen. Das berichten Zoologen aus Florida heute im Fachblatt "PNAS". Überraschend ist diese Beobachtung, weil sich die Muskeln dieser wechselwarmen Tiere bei Kälte deutlich langsamer bewegen als bei heißen Außentemperaturen. Die Chamäleon-Zunge hingegen verfügt über elastisches Bindegewebe, das ihr ganz besondere mechanische Eigenschaften verleiht. Die schnelle Zunge verschafft den Tieren einen Vorteil: Sie können damit schon in den frühen Morgenstunden auf Insektenfang gehen, wenn andere Echsen noch nicht aktiv sind. //[reu]//
Das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde einer Frau zurück gewiesen, die aus Angst vor dem Weltuntergang ein physikalisches Experiment am Teilchenbeschleuniger LHC in Genf verbieten lassen wollte. Die Frau habe über ihr generelles Mißtrauen gegenüber physikalischen Gesetzen hinaus nicht darlegen können, warum die Vernichtung der Erde drohe, hieß es in dem Beschluss, der heute in Karlsruhe veröffentlicht wurde. In dem Protonenbeschleuniger sollen Teilchen mit einer hohen Geschwindigkeit aufeinander geschossen werden, um so den Urknall zu simulieren. Den Fachleuten zufolge könnten bei dem Experiment kleine schwarze Löcher entstehen. Die wären nach überwiegender Meinung allerdings so klein, dass sie keinen Schaden anrichten können. //[reu]//
Das legt eine Untersuchung nahe, die US-Forscher an Mäusen durchgeführt haben. Es zeigte sich außerdem, dass weibliche Föten besser als männliche vor Ernährungsfehlern der Mutter geschützt sind. Die Wissenschaftler der Universität von Missouri hatten weibliche Mäuse auf Diät gesetzt: Einige Tiere erhielten eine sehr fetthaltige Nahrung, andere eine fettarme und eine weitere Gruppe eine ausgewogene Nahrung. Die Tiere wurden dann befruchtet Am 13. Tag der Trächtigkeit untersuchten die Forscher, welche Gene in den Plazenten der Embryonen aktiv waren. Jede Ernährungsweise führte zu einem ganz eigenen Aktivitätsmuster, fanden die Forscher heraus. War die Ernährung der Mutter unausgewogen, machte sich das vor allem beim weiblichen Nachwuchs bemerkbar. Dort wurden in der Plazenta mehr Gene eingeschaltet als bei den männlichen Embryonen. Diese ungleich verteilte Pufferfunktion könnte nach Ansicht der Wissenschaftler erklären, warum Töchter im späteren Leben ein geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen haben als Söhne. //[reu]//
08.03.2010
Auch Bodenbakterien werden zunehmend unempfindlich gegen Antibiotika. Das haben Wissenschaftler aus Großbritannien und den Niederlanden herausgefunden. Sie hatten Erdproben untersucht, die aus einem Zeitraum von über 60 Jahren stammten. Im Erbgut der Bodenbakterien suchten sie nach bestimmten Resistenzgenen. Die Analyse ergab, dass im Lauf der Jahre die Widerstandsfähigkeit zugenommen hatte. Alle Proben stammten aus derselben Region. Daher empfehlen die Forscher nun, auch Mikroben an anderen Orten auf Resistenzen gegen Antibiotika zu prüfen. //[reu]//
Frühgeborenen Kindern, die unter einer Gehirnblutung leiden, kann eine spezielle Technik helfen, bei der das Gehirn der jungen Patienten langsam gespült wird. Das berichten Mediziner aus dem englischen Bristol. Den Kleinkindern werden zwei Röhrchen in die mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräume im Gehirn eingeführt. Ungefähr drei Tage lang fließt dann eine Ersatzflüssigkeit durch die Kammern und spült das Blut heraus. In einer randomisierten Studie konnten die Mediziner zeigen, dass die Überlebenschancen der Kleinkinder dadurch deutlich steigen, verglichen mit denen von Babys, die eine Standard-Behandlung erhalten. //[reu]//
Die Israelische Akademie der Wissenschaften hat gestern weltweit zum ersten mal das Originalmanuskript der Relativitätstheorie von Albert Einstein ausgestellt. Bis zum 25. März ist der Text in Jerusalem zu sehen. Das Manuskript ist 1916 entstanden und umfaßt 46 Seiten. Einstein hatte es im Jahr 1925 der Hebräischen Universität Jerusalem zu ihrer Gründung übereignet. //[reu]//
Bei einem Erdbeben der Stärke Sechs sind im Osten der Türkei knapp 60 Menschen ums Leben gekommen. Das Land wird öfter von Erdstößen erschüttert, denn die Kontinentalplatten von Afrika und Eurasien stoßen dort aneinander. Deutsche und holländische Seismologen erklärten, das Beben in der Türkei stehe in keinem Zusammenhang mit den jüngsten Katastrophen in Haiti und Chile. //[reu]//
Amerikanischen Forschern ist es gelungen, einen der industriell meistgenutzten Kunststoffe in einen Wärmeleiter zu verwandeln. Sie haben dazu Polyethylen aus einer Lösung heraus zu einem hauchdünnen Faden gezogen. In der Längsrichtung des Fadens, und auch nur in dieser Richtung, transportierte das Material Wärme ähnlich gut wie Eisen, Platin und andere Metalle – und damit 300 Mal besser als unbehandeltes Polyethylen. Dass der Kunststoff sich vom thermischen Isolator zum Wärmeleiter verwandelt, liegt offenbar daran, dass die langen Kettenmoleküle sich parallel zueinander anlagern. Die Forscher glauben, dass das Material eine praktische Anwendung hat, zum Beispiel in Wärmetauschern und zur Kühlung von Prozessoren. //[reu]//
Das berichten Wissenschaftler aus Kopenhagen heute im Fachblatt "Nature Immunology". Nur wenn der Organismus über ausreichend Vitamin D verfügt, können die Killerzellen der Körperabwehr ihre Arbeit aufnehmen und Viren und Bakterien bekämpfen. Bei dem Kontakt mit solch einem Eindringling fährt die Killerzelle, auch T-Zelle genannt, eine molekulare Antenne aus und prüft, ob genug Vitamin D verfügbar ist. Ist das der Fall, setzt eine ganze Reaktionskaskade ein. Am Ende vervielfältigt sich die T-Zelle und bildet Hunderte identischer Zellen, die alle auf den Krankheitserreger fokussiert sind. Dass Vitamin D das Immunsystem beeinflussen könne, sei bereits bekannt gewesen, schreiben die dänischen Forscher. Wie grundlegend seine Funktion jedoch ist, sei bislang übersehen worden. //[reu]//
Zwei kleine Körner Sternenstaub hat die amerikanische Weltraumagentur in einer Probe entdeckt, die von der Sonde "Stardust" im Jahr 2006 zur Erde gebracht worden ist. Eingebettet waren die Körner in eine poröse Substanz, welche als interstellarer Staubfänger diente. Laienforscher hatten dabei geholfen, die Staubkörner in der Probe zu finden. Interstellarer Staub bildet sich, wenn Sterne Gas ins Weltall schleudern, das dann zu kleinen Partikeln kondensiert. //[reu]//
05.03.2010
Auch während einer Konferenz, eines Theaterstücks, in der Oper oder im Kino ließe sich dann noch telefonieren. Das berichtet die BBC unter Berufung auf Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie. Die Techniker stützen sich auf die Elektro-Myographie. Dabei werden elektrische Signale sich bewegender Muskeln aufgezeichnet. Aus den Aufzeichnungen von Lippenbewegungen lassen die Forscher Worte und Sätze errechnen. Derzeit sind für die Erfassung noch Elektroden notwendig. Doch die Wissenschaftler hoffen, die Technik so weiter entwickeln zu können, dass sie auch in Mobiltelefone eingebaut werden kann. //[gät]//
Das berichten Mitarbeiter des Aids-Programms der UNO zu Beginn einer zehntägigen Konferenz in New York. 70 Prozent der Frauen wurden weltweit zu ungeschütztem Sex gezwungen; ihr Anteil an den Neuinfektionen mit HIV wächst derzeit unverhältnismäßig stark. So sind in Teilen Afrikas 60 Prozent der HIV-Infizierten Frauen. Bisherige Schutzprogramme seien kaum auf die Situation der Frauen eingegangen. Das UN-Aids-Programm will daher einen neuen Fünf-Jahres-Plan auflegen, der vor allem den Frauen helfen soll. //[gät]//
Er sank nach Angaben des Bundesumweltamtes um etwa 80 Millionen Tonnen. Das ist ein Minus von 8,4 Prozent. Die Reduktion geht vor allem auf den geringeren Strombedarf der Industrie infolge der Wirtschaftskrise zurück. Die Energieversorger erzeugten weniger Strom und verzichteten vor allem darauf, Steinkohle zu verfeuern. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Verbrauch von Steinkohle für die Stromerzeugung um 12,5 Prozent, der von Braunkohle um 3,2 von 100. Die Umweltprämie – inoffiziell auch Abwrackprämie genannt – hatte dagegen keine spürbare Auswirkung auf den CO2-Ausstoß. Das deckt sich mit einer Untersuchung des Instituts für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg, IFEU. Deren Forscher hielten fest, dass die neu gekauften Autos zwar weniger verbrauchten als die verschrotteten, für eine spürbare Reduktion des CO2-Ausstoßes habe das Förderprogramm aber nicht gereicht. //[gät]//
Kernfrage ist die Datierung der Katastrophe, die sich auf der Halbinsel Yukatan vor rund 60 Millionen Jahren ereignete. Ein internationales Wissenschaftlerteam legt heute in "Science" eine Auswertung der 20 wichtigsten Studien der vergangenen Jahre vor. Sie zieht daraus den Schluß, der Asteroid habe so schwere Verwüstungen ausgelöst, dass Flora und Fauna darauf mit massenhaftem Aussterben reagierten. Kritiker sind jedoch nicht überzeugt: Sie weisen darauf hin, dass jüngere Untersuchungen nachgewiesen haben, dass der Asteroid 300.000 Jahre vor dem Beginn des Massenaussterbens die Erde rammte. Das Science-Team habe keine neuen Untersuchungen über den Aufprall des Asteroiden vorgelegt, sondern lediglich alte neu zusammengefaßt – und damit diesen Fehler nicht korrigiert. //[gät]//