11.05.2010
In der Tierwelt gilt heute die einfache Faustregel: Je größer ein Tier ist, desto mehr Zeit verbringt es mit Fressen. So sind Elefanten etwa 18 Stunden täglich damit beschäftigt, ihren Appetit zu stillen. Für die Langhalssaurier der Urzeit galt diese Regel offenbar nicht. Langhalssaurier, die teilweise über 35 Meter lang und bis zu 100 Tonnen schwer wurden, so berichten Forscher der Universität Bonn im Fachblatt "Biological Reviews", konnten so groß werden, weil sie ihre Nahrung unzerkaut herunter schlangen – und so Zeit sparten. Kauen hilft gewöhnlich, die Nahrung schneller zu verdauen: Durch den Mahlvorgang wird sie zerkleinert und gleichzeitig ihre Oberfläche vergrößert. Dadurch können die Verdauungsenzyme besser angreifen. Die Dinosaurier gingen offenbar einen anderen Weg. Sie rupften die Pflanzen einfach aus und schlangen sie hinunter. Der Verdauungsvorgang selbst habe wahrscheinlich einige Tage gedauert, so die Forscher. Der Vorteil: Die Dinosaurer benötigten keine ausgeprägten Kaumuskeln und kamen mit relativ kleinen und leichten Schädeln aus. Wahrscheinlich ernährten sie sich von energiereichen Schachtelhalmen. //[mawi]//
Mehrere Seetang-Arten im Pazifik und in der Karibik produzieren giftige Stoffe, die benachbarte Korallen schädigen oder töten können, berichten Forscher vom Georgia Institute of Technology in Atlanta im Fachblatt "PNAS". Manche Seetang-Spezies griffen die Korallen bereits innerhalb von zwei Tagen an, während andere ihre schädigende Wirkung erst innerhalb von 20 Tagen entfalteten. Die Forscher hatten in den Riffen rund um die Fidschi-Inseln im Pazifik Korallen angepflanzt und in unmittelbarer Nachbarschaft verschiedene Arten von Seetang angesiedelt. Nach zwei, zehn und 20 Tagen beobachteten sie den Einfluss des Seetangs auf die Gesundheit der Korallen. Um die Korallen zu schützen, müssten gezielt Fischarten unter Schutz gestellt werden, die Seetang fressen und so dessen Wachstum eindämmen können, fordern die Forscher. //[mawi]//
Quelle: PNAS Online
Verwandte von Menschen, die an einem sogenannten Restless-Legs-Syndrom leiden, besitzen ein erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken, berichten kanadische Forscher nach einer Studie mit 671 Personen im Fachmagazin "Archives of Neurology". Das Restless-Legs-Syndrom, das mit einem schwer oder gar nicht zu unterdrückenden Bewegungsdrang in den Beinen verbunden ist, gilt auch als eine der häufigsten Ursachen für Schlafstörungen. Folgen sind chronische Müdigkeit, Erschöpfung und ein Leistungsabfall. Bei 77 Prozent der Probanden mit RLS waren auch Familienmitglieder von der Krankheit betroffen. Besonders Geschwister hatten ein mehr als drei Mal höheres Risiko zu erkranken. Kinder, deren Eltern am Restless-Legs-Syndrom leiden, waren einem doppelt so hohen Erkrankungsrisiko ausgesetzt. Neben genetischen Faktoren tragen auch Umweltfaktoren zur Entstehung des Restless-Legs-Syndrom bei. //[mawi]//
Quelle: "Archives of Neurology"
Experimente mit Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans sind in Europa künftig grundsätzlich verboten. Das sieht die Neuauflage der Versuchstiere-Richtlinie vor, auf die sich die EU-Regierungen heute in Brüssel verständigt haben. Die Bundesregierung enthielt sich bei der Entscheidung der Stimme. Das EU-Parlament hatte der Richtlinie bereits in einem Vermittlungsverfahren zugestimmt. Das Gesetz muss nun noch formell verabschiedet werden. Experimente mit Menschenaffen sollen künftig nur noch zulässig sein, wenn in der Bevölkerung Europas unversehens eine lebensbedrohliche Krankheit ausbricht. Generell soll die Zahl der Versuchstiere und das Ausmaß des Leidens – so wörtlich "auf ein Minimum" begrenzt werden. Tierschützer geht das Gesetz nicht weit genug, Wissenschaftler kritisieren die Regeln als zu rigide. //[mawi]//
Der Kadaver des Tieres sei mit abgeschlagenem Horn im Nationalpark Cat Tien im Süden Vietnams gefunden worden, teilte die Naturschutz-Organisation WWF mit. Die Zahl der Java-Nashörner in Vietnam und in Indonesien wird auf 50 bis 70 geschätzt. In der traditionellen Medizin Asiens gilt das Horn der Tiere als Mittel gegen Fieber und Bluthochdruck. //[mawi]//
Das bestätigt eine Langzeitstudie mit rund 6000 Menschen, deren Ergebnisse jetzt im „European Heart Journal“ veröffentlicht wurden. Angestellte, die täglich drei bis vier Überstunden machten, hatten ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Angina Pectoris und Herzinfarkt. Die Daten stammen aus einer Langzeitstudie namens Whitehall II, bei der die Gesundheit von Angestellten der britischen Behörden untersucht wird. //[mawi]//
10.05.2010
Bei ihrer Expedition mit dem Forschungsschiff "Meteor" in die Karibik sind Geologen aus Greifswald, Kiel und Hannover in Wassertiefen von 800 bis 1000 Metern überraschend auf Seeberge aus versteinerten Korallen, Schnecken und Rotalgenknollen gestoßen. Das teilte die Universität Greifswald heute mit. Diese Lebewesen waren ursprünglich nur in lichtdurchfluteten oberen Meeresschichten beheimatet. Zudem hätten die Forscher Basaltgerölle nachgewiesen, die nur in stark bewegtem Wasser in Flüssen oder der Meeresbrandung entstehen. Ihren Fund werten die Wissenschaftler als Beleg dafür, dass es vor 40 bis 50 Millionen Jahren in der Karibik weit mehr Inseln gab als heute. //[mawi]//
US-amerikanische Forscher der Emory-Universität in Atlanta haben gewöhnliche Darmbakterien so umprogrammiert, dass sie das Unkrautvernichtungsmittel Atrazin aufspüren und unschädlich machen können. Ein zusätzliches Gen sorgt dafür, dass die Bakterien sich dorthin bewegen, wo die Atrazin-Konzentration besonders hoch ist. Ein zweites zusätzliches Gen für ein spezielles Enzym versetze die Bakterien in die Lage, das Umweltgift abzubauen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Nature Chemical Biology". Das Unkrautvernichtungsmittel Atrazin war 1986 bei Basel in großer Menge in den Rhein gelangt. Die Substanz ist für viele Wasserorganismen giftig. Atrazin ist seit vielen Jahren in der Europäischen Union verboten. In vielen Böden ist es aber noch nachweisbar – und auch im Grundwasser. //[mawi]//
Quelle: Nature Chemical Biology Online
...wenn sie ein „Nein“ signalisieren wollen. Solche eindeutigen Gesten seien bisher nur bei Schimpansen beobachtet worden, berichten Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie gemeinsam mit Forschern aus Berlin und Portsmouth in der Fachzeitschrift "Primates". Bei Beobachtungen in Zoos und Tierparks wiesen die Forscher unter anderem nach, dass Bonobo-Weibchen ihre Jungen mit einem Kopfschütteln zurechtweisen. So spielte ein Jungtier zum Beispiel mit einem Stück Lauch, was seiner Mutter nicht gefiel. Das Junge gehorchte aber nicht. Daraufhin sah ihm die Mutter in die Augen und schüttelte deutlich den Kopf. Das Kopfschütteln als Nein-Geste beobachteten die Forscher bei insgesamt vier erwachsenen Zoo-Tieren. Bonobos gelten als besonders kooperative Menschenaffen mit einem ausgeklügelten Sozialsystem. Auch Weibchen können Führungsrollen übernehmen. //[mawi]//
Der Gletschervulkan in Island schickt weiter Vulkanasche in die Atmosphäre. Der Katastrophenschutz in Reykjavik teilte mit, die Rauchwolke erreiche eine Höhe von fünf Kilometern über dem Gletscher. Der Wind wehte in südlicher bis südöstlicher Richtung auf den europäischen Kontinent zu. Gestern hieß es noch, die Aktivität des Vulkans habe in den letzten Tagen abgenommen. //[mawi]//
Es handele sich um den bislang fernsten Galaxienhaufen. Er sei 9,6 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt und stamme damit aus der Frühzeit des Universums, teilte das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik heute in Garching bei München mit. Das Universum ist nach aktuellem Wissen rund 13,7 Milliarden Jahre alt. Die Bobachtungen im Infrarot- und Röntgenlicht-Bereich belegten, dass der Haufen hauptsächlich aus alten, massereichen Galaxien besteht, die sich in den frühen Phasen des Universums bildeten. Mithilfe von Beobachtungen des sogenannten Subaru/XMM-Newton-Deep-Fields im Röntgenbereich konnte das deutsch-japanische Astronomenteam die Einzelgalaxien identifizieren. Infrarot-Beobachtungen mit dem Subaru-Teleskop führten zur Entfernungsbestimmung. //[mawi]//
Quelle: MPG.org
Forscher der Yale University haben eine weitere Funktion eines Protein auf der Oberfläche von Immunzellen, PD-1 mit Namen entdeckt. Bislang war bekannt, das PD-1 wichtig ist, damit das Immunsystem nicht fehlgeleitet wird und körpereigene Strukturen angreift. Im Fachblatt "Nature Immunology" berichten die Forscher, dass das PD-1-Protein auch eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern spielt. Es habe einen entscheidenden Einfluss auf Qualität und Quantität der Immunantwort, denn es fördere die Bildung von langlebigen Plasmazellen. Plasmazellen sind Zellen des Immunsystems. Sie wandern ins Knochenmark und bilden dort so lange Abwehrmoleküle - also Antikörper, bis ein Erreger beseitigt ist und die Infektion abklingt. //[mawi]//
Quelle: Nature Immunology Online