Japanische Chemiker haben ein Material entwickelt, das sich wahrscheinlich als Datenspeicher mit bisher nicht gekannter Speicherdichte anbietet. Es besteht aus Nanokristallen einer Titan-Sauerstoff-Verbindung, die sich zwischen zwei verschiedenen Zuständen hin und her schalten lässt. Im Normalfall verhält sie sich wie ein Metall. Setzt man sie aber ultraviolettem Licht aus, dann wandelt sie ihre Eigenschaften: Sie wird zu einem Halbleiter. Mit UV-Licht einer kürzeren Wellenlänge lässt sich dieser Wechsel wieder rückgängig machen. Das berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Chemistry". Weil die einzelnen Kristalle sehr klein sind, hoffen die Forscher nun, dass sie ein Medium erschaffen können mit einer Speicherdichte, welche die einer Blu-Ray Disc um das Fünfhundertfache übersteigt. //[reu]//
Quelle: RSC, Nature Chemistry
Wissenschaftler aus den USA und Deutschland glauben, dass sie eine Methode gefunden haben, mit der sie die Körpertemperatur längst ausgestorbener Tiere bestimmen können. Dazu untersuchen sie den Zahnschmelz der Lebewesen: Sie messen darin die Konzentrationen der beiden seltenen Isotope Kohlenstoff-13 und Sauerstoff-18. Daraus können sie auf die Temperatur schließen. Zunächst haben die Forscher die Methode an lebenden Tieren erprobt, an einem indischen Elefanten und einem Krokodil beispielsweise. Dann wandten sie die Prozedur auf Zähne ausgestorbener Lebewesen an, etwa auf ein prähistorisches Nashorn und einen Alligator. Die so ermittelten Temperaturen glichen denen von heute noch lebenden Verwandten der Tiere. Die Forscher hoffen, dass sie mit ihrer Methode auch die Körpertemperatur von Dinosauriern ermitteln können. //[reu]//
Der Einzeller //Mycobacterium vaccae// der im Erdboden lebt und auch in Kuhmist vorkommt, kann bei Mäusen das Lernvermögen verbessern. Das berichten US-Wissenschaftler auf der Generalversammlung der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie, die zurzeit in San Diego stattfindet. Die Forscher hatten die Mäuse mit Brot gefüttert, das mit den Bakterien versetzt war. Innerhalb von drei Wochen ließen sie die Nager zwölf mal durch ein Labyrinth laufen. Dort traten sie an gegen Mäuse, die unbehandeltes Brot gefressen hatten. Im Vergleich zu ihnen fanden die Mäuse mit den Bakterien den Weg aus dem Labyrinth doppelt so schnell. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Bakterien in den Mäusen die Produktion des Botenstoffs Serotonin anregen, der unter anderem das Lern- und Erinnerungsvermögen anregt. //[reu]//
Quelle: eurekalert
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat gestern die Phoenix-Mission zum Mars offiziell für beendet erklärt. Die Sonde war heute vor zwei Jahren auf dem Roten Planeten gelandet. Dort hatte sie fünf Monate lang Daten gesammelt und zur Erde gefunkt. Mit dem Einbruch des Mars-Winters hatte sie ihren Dienst eingestellt. Über 200 Versuche, mit ihr wieder Kontakt aufzunehmen, sind seither gescheitert. Aktuelle Bilder, die eine Sonde in der Mars-Umlaufbahn aufgenommen hat, weisen darauf hin, dass eines der Sonnensegel der Phoenix-Sonde abgebrochen ist – wahrscheinlich unter der Last von Kohlendioxid-Eis. //[reu]//
Das männliche Geschlechtshormon Testosteron verhilft sehr gutgläubigen Menschen zu einer erhöhten Wachsamkeit gegenüber Fremden. Das haben niederländische Forscher herausgefunden, indem sie einer Gruppe von Frauen sowohl Testosteron als auch ein Placebo in unterschiedlicher Reihenfolge verabreicht hatten. Bei den Probandinnen, die sich zunächst als gutgläubig erwiesen hatten, konnten die Forscher feststellen, dass die Frauen nach der Gabe des Hormons ein erhöhtes Misstrauen zeigten, als sie anhand der Porträts von fremden Personen deren Vertrauenswürdigkeit einschätzen sollten. Diese Ergebnisse lieferten neue Einsichten über den Einfluss von Hormonen auf zwischenmenschliche Interaktionen, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt "PNAS". //[reu]//
Quelle: PNAS