Umweltphysiker der Universität Bremen haben mithilfe von Daten des europäischen Umweltsatelliten ENVISAT die weltweite Verteilung von Stickoxyd-Emissionen untersucht. In Europa und Nordamerika habe der Ausstoß an Stickoxyden leicht abgenommen. Im ostasiatischen Raum hingegen - insbesondere in China – nähmen die Emissionen aber weiterhin stark zu, berichten die Forscher im Fachblatt "Nature Geoscience".
In den Jahren 2003 bis 2011 habe in China der Anstieg des Stickoxyd-Ausstoßes 5,8 Prozent betragen. Er fiel moderater aus als der Anstieg beim CO2-Ausstoß.
Es gelangten vergleichsweise deutlich weniger giftige Stickoxyde in die Atmosphäre als befürchtet, so die Forscher. Als eine Ursache sehen sie den Einsatz neuerer und sauberer Verbrennungstechniken in China an.
Giftige Stickoxide entstehen bei Verbrennungsvorgängen in Fahrzeugen und in Industrieanlagen. Bei diesen Prozessen werden in der Regel auch große Mengen des Klimagases CO2 frei. [mawi]
Quelle: Nature Geoscience - DOI: 10.1038/ngeo2257
Seit dem 8. März ist die Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. 26 Länder haben geholfen, das Schicksal des Malaysia Airlines Fluges MH 370 aufzuklären und das Wrack zu finden. Die Suche konzentriert sich auf eine Region im südlichen Indischen Ozean rund 1.800 Kilometer westlich von Australien.
Die australische Verkehrssicherheitsbehörde ATSB, die die Suche koordiniert, hat aus den Sonar-Daten der Suchschiffe sowie aus Satellitenaufnahmen 3D-Modelle des Meeresgrundes errechnet. Sie zeigen erloschene Vulkane, bis zu 300 Meter hohe Felsgrate und bis zu 1.400 Meter tiefe Schluchten. Die Untersee-Gebirgslandschaft habe sich vor 20 bis 100 Millionen Jahren geformt. Die 3D-Karten sind Voraussetzung für die nächste Phase der Suche nach dem Wrack von MH 370. Dabei kommen Unterwasserfahrzeuge zum Einsatz, die den Untergrund noch sehr viel detaillierter erfassen sollen. [mawi]
15 Kleinkinder sind im September nach einer Masern- und Röteln-Impfung gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat versucht, die Ursache für die Todesfälle aufzuklären und heute in Genf erste Ergebnisse vorgelegt. Demnach war der Impfstoff selbst unbedenklich. Vermutlich sei ein falsches Lösungsmittel zum Einsatz gekommen. Der Impfstoff gegen Masern und Röteln wird vor dem Spritzen in Flüssigkeit aufgelöst. Als Lösungsmittel sei fälschlicherweise ein Mittel namens "Atracurium" verwendet worden. Das ist ein Medikament, das die Muskeln entspannt. Anästhesisten nutzen das Muskelrelaxans bei Operationen und in der Intensivmedizin.
Die Atracurium-Ampullen, teilte die WHO mit, seien in einem Verteilungszentrum im syrischen Gouvernement Idlib mit den Impfstoffen an vier Impfteams ausgegeben worden. Ob es sich um eine Verwechslung oder um einen Sabotageakt handelte – dazu äußert sich die WHO nicht. [mawi]
Fruchtfliegen bevorzugen trockene Luft, denn sie sind wasserscheu. Wenn sie aber Durst leiden, steuern sie Bereiche mit hoher Luftfeuchtigkeit an. Vermittelt werde die Suche nach Wasser über Hirnzellen, die den Botenstoff Dopamin freisetzen, berichten Neurowissenschaftler der Universität von Oxford im Fachblatt "Nature Neuroscience". Ein solcher Belohnungskreislauf bestehe auch für die Suche nach Zucker oder anderer Nahrung. Dafür seien aber andere Nervenzellen zuständig, so die Forscher. Bei Säugetieren funktioniere das Belohnungssystem bei der Suche nach Wasser ähnlich. Die Forscher schließen daraus, dass das System sehr früh im Laufe der Evolution entstanden sein muss. [mawi]
Quelle: Nature Neuroscience - DOI: 10.1038/nn.3827