Jäger sollten Handschuhe anziehen, bevor sie ein geschossenes Wildschwein aufbrechen und zerlegen.
Der Grund: Wildschweine können Träger des Hepatitis-E-Virus sein. Für Jäger bestehe durch direkten Kontakt zu Wildschweinen deshalb ein erhöhtes Infektionsrisiko, teilte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin mit. Dieses Risiko lasse sich durch das Tragen von Handschuhen erheblich verringern.
Die Hepatitis E ist eine akute Leberentzündung, die durch das Hepatitis-E-Virus (HEV) verursacht wird. In den letzten Jahren stieg die Zahl der gemeldeten Hepatitis-E-Fälle in Deutschland stark an. Haus- und Wildschweine können das Virus auf den Menschen übertragen.
Quelle: mawi, idw-Ticker
Keratine halten die Haut im Innersten zusammen.
Die Haut schützt den menschlichen Körper vor Austrocknung, vor Krankheitserregern oder auch vor Sonnenlicht. Das Zellskelett der Oberhaut ist aus Keratinen aufgebaut.
Ein internationales Forscherteam hat jetzt entdeckt, dass Keratine nicht nur eine wichtige Stützfunktion haben. Bei einem Keratinverlust gehe auch die Barrierefunktion der Haut verloren – und damit ein wichtiger Schutz vor Krankheitserregern. Die Haut reagiere mit einer Entzündung, berichten die Forscher im "Journal of Cell Biology".
Ein weiterer Befund: Von den Keratinen wird auch die richtige Verteilung und die Aktivität von Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, gesteuert. Bei Zellen mit Keratindefekten waren die Mitochondrien nicht mehr um den Zellkern herum, sondern in der gesamten Zelle verteilt.
Außerdem verbrauchten diese Mitochondrien besonders viel Sauerstoff. Bei Tieren mit Keratindefekt war zudem der Haarwuchs gestört.
Quelle: mawi, "Journal of Cell Biology"
Wiener Physiker haben eine Nano-Einbahnstraße für Licht gebaut.
Elemente, die Licht in einer Richtung durchlassen und in der anderen Richtung blockieren, existieren schon länger. In der Regel nutzen solche optischen Isolatoren den Faraday-Effekt; ein starkes Magnetfeld sorgt dafür, dass Licht sich nur in einer Richtung ausbreitet.
An der TU Wien ist es Physikern jetzt gelungen, einen optischen Isolator auf der Nanoskala zu erzeugen – ohne ein Magnetfeld anzulegen. Dazu koppelten sie Alkali-Atome an dünne Glasfasern. Abhängig von der Polarisation der Lichtwelle verhalten sich die Alkali-Atome unterschiedlich.
Das Licht in der Vorwärtsrichtung wird von den angekoppelten Atomen nicht beeinflusst. Das Licht in der Rückwärtsrichtung, das anders polarisiert ist, koppelt an die Alkali-Atome an und wird von diesen aus der Glasfaser herausgestreut.
Eine solche Nano-Einbahnstraße für Licht ließe sich für optische integrierte Schaltkreise oder Chips nutzen – etwa als Bauteile für künftige Computer, die statt elektrischer Signale Lichtsignale verarbeiten.
Quelle: mawi, "Physical Review Letters"
Forscher entdecken in Hawaii 74 neue Käfer-Arten.
Forscher der US-amerikanischen Cornell University haben untersucht, welche Käfer auf Maui, der zweitgrößten Insel Hawaiis, leben. Sie entdeckten 116 verschiedene Käferarten. 74 von diesen seien bislang noch nicht wissenschaftlich beschrieben worden, berichten die Forscher im Fachblatt "ZooKeys".
Die Käfer lebten auf oder unterhalb des Vulkans Halekala, der durch seine Lavaströme im Laufe der Zeit für die Entstehung kleiner sehr unterschiedlicher Lebensräume gesorgt habe.
Quelle: mawi, eurekalert.org
Das AIDS-Virus verändert sich schnell, aber nach einem klaren Muster, berichten Forscher des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Sie haben gemeinsam mit Forschern aus Stockholm die Evolution von HI-Viren in Patienten über einige Jahre verfolgt.
Ein Befund: Bei Regionen im Virus-Erbgut, die wichtig sind für die Vermehrung, treten nur wenige Varianten auf. Besonders viele Varianten zeigen sich in Genom-Bereichen, die dem Virus helfen, sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Solche Veränderungen, so die Forscher, gehen aber oft auf Kosten der Funktionalität des Virus.
Als die Forscher die Virusvarianten der Patienten mit denen aus Datenbanken verglichen, stellten sie fest: An einigen Stellen ist das Erbgut des Virus viel weniger variabel als bislang gedacht. Dieser Fund könnte helfen, effektive Impfstoffe gegen HIV zu entwickeln, schreiben die Forscher im Online-Fachblatt "eLife".
Quelle: mawi, MPI für Entwicklungsbiologie Tübingen, eLife