Das gilt zumindest für Weibchen der amerikanischen Sackflügelfledermaus. Die Tiere wählen mit Hilfe des Geruchs gezielt Männchen, die sich genetisch stark von ihnen unterscheiden, berichten deutsche Forscher in den "Scientific Reports". Im Duft der Männchen stecken offenbar Informationen zu deren Immunabwehr, dem sogenannten MHC-Komplex. Für die Nachkommen ist es von Vorteil, wenn sich dieser optimal mit dem der Weibchen ergänzt.
Die Wissenschaftler fingen knapp eintausend frei lebende Fledermäuse in Costa Rica. Sie untersuchten deren Verwandtschaftsverhältnisse, MHC-Gene sowie die Zusammensetzung bestimmter Rezeptoren in der Riech-Schleimhaut. Das Ergebnis: Die Weibchen mit den vielfältigsten Geruchsrezeptoren fanden am ehesten Partner mit komplementärer MHC-Genausstattung.
Dass männliche Sackflügelfledermäuse den Weibchen bei der Balz ein eigenes Parfum präsentieren, war bereits bekannt.
Es ist eine Mixtur aus Urin, Spucke und anderen Sekreten, die in zwei Haut-Täschchen auf den Flügeln gelagert wird.
Beim Balzen fächern die Männchen den Duft gezielt zu den Weibchen, indem sie einige Sekunden vor diesen im Rüttelflug in der Luft stehen.
Quelle: Scientific Reports DOI:10.1038/srep38490
Darauf weist eine Studie von Medizinern aus den USA und China im Fachmagazin "Cancer" hin. Den Untersuchungen zufolge trat bei Patientinnen, die sozial eher isoliert waren, nach einer Therapie häufiger wieder Krebs auf, als bei sozial gut eingebundenen Frauen. Auch die Sterbewahrscheinlichkeit war bei sozialer Isolation höher.
Die Forscher sammelten Daten von mehr als 9.000 Brustkrebspatientinnen und untersuchten, wie sich deren soziales Umfeld im Mittel über zehn Jahre auf den Krankheitsverlauf auswirkte. Das Ergebnis: Für sozial isolierte Frauen war das Risiko, dass der Krebs wieder auftauchte, um etwa ein Drittel höher, das Risiko an Brustkrebs zu sterben um etwa die Hälfte.
Künftige Studien seien notwendig, um zu verstehen, wie und warum soziale Kontakte die Heilungschancen beeinflussen, so die Wissenschaftler.
Quelle: Cancer DOI: 10.1002/cncr.30440
Wie der Gouverneur von Florida am Freitagabend mitteilte, wird das Virus in dem US-Bundesstaat offenbar nicht mehr von Mücken übertragen. Den "Centers for Disease Control and Prevention" zufolge gab es in Florida bislang 184 Infektionen durch Stiche heimischer Mücken. Seit 45 Tagen sei aber kein solcher Fall mehr gemeldet worden, so der Gouverneur.
Im US-Bundesstaat Texas sind dagegen vier weitere Zika-Fälle aufgetreten, bei denen sich die Menschen offenbar durch örtliche Mücken infiziert haben.
Zunächst waren in den USA nur Fälle aufgetreten, bei denen Reisende das Virus mitgebracht hatten. In Florida hatte sich schließlich im Sommer ein Mensch vor Ort durch einen Mückenstich infiziert.
Das Zika-Virus kann bei ungeborenen Kindern zu schweren Schädelfehlbildungen führen.
Das Virus wird meist durch Gelbfiebermücken übertragen. In Einzelfällen können sich Menschen auch durch sexuelle Kontakte infizieren.
Quelle: DPA, APD, http://www.cdc.gov/zika/geo/united-states.html
Davor warnen Klimaforscher aus Frankreich, Australien und den USA heute in einem Editorial der "Environmental Research Letters". Demnach stiegen die Konzentrationen des hochwirksamen Treibhausgases 2000 bis 2006 jährlich nur um etwa 0,5 Teilchen pro Milliarde. Ab 2007 nahmen die Konzentrationen dagegen jährlich mit mehr als zehnfach höherer Rate zu.
Die Gründe dafür sind noch weitgehend unklar. Steigender Kohleverbrauch in China, Lecks bei der Gasförderung durch Fracking in den USA sowie Rinderweiden und Reisfelder in den Tropen kommen laut den Wissenschaftlern als Methan-Quellen in Frage.
Die Autoren wollen die Entwicklung mit weiteren Klimaforschern morgen auf der Tagung der "American Geophysical Union" in San Francisco diskutieren.
Die Wirksamkeit von Methan als Treibhausgas ist weitaus höher als die von CO2. Die steigenden Konzentrationen könnten das Ziel gefährden, die Klimaerwärmung weltweit auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen.
Quelle: Environmental Research Letters DOI:10.1088/1748-9326/11/12/120207
Genauer der Entstehung einer einzigartigen Gruppe von Steinmeteoriten im Asteroidengürtel: sogenannte CB-Chondrite, die neben viel Kohlenstoff auch viel Eisen enthalten. Darauf weist eine Studie im Fachmagazin "Science Advances" hin. Die Astronomen stützten sich dabei auf neue Vermutungen zum Werdegang Jupiters. Demnach befand sich der Planet im frühen Sonnen-System weiter außen als heute und wanderte erst mit der Zeit näher zur Sonne.
Computersimulationen der Wissenschaftler zeigten nun: Als Jupiter am Asteroidengürtel entlang wanderte, könnte seine Gravitation dort für etwa 500.000 Jahre zu hohen Aufprall-Geschwindigkeiten von Himmelsobjekten geführt haben, mit den CB-Chondriten als Produkt dieser Kollisionen.
Die Simulationen zeigten auch: Bei den Kollisionen wurden Geschwindigkeiten erreicht, bei denen Eisen verdampft. Solches Eisen findet sich in kondensierter Form in den Chondriten wieder.
Modelle, die das Wandern von Planeten nicht berücksichtigen, könnten den Ursprung der speziellen Meteorite nicht so schlüssig nachvollziehen.
Quelle: Science Advances DOI 10.1126/sciadv.160165
Ins Gehirn implantierte Elektroden werden bereits genutzt, um etwa Seh- und Hörstörungen auszugleichen oder neurologische Erkrankungen wie Parkinson zu behandeln. Die Elektroden können auf Dauer jedoch das umliegende Hirn-Gewebe vernarben lassen. Laut einem Team US-amerikanischer Mediziner könnten künftig auch winzige Spulen ins Gehirn implantiert werden. Der gebogene Draht soll die Hirnaktivität dabei durch magnetische Energie beeinflussen und Nervenzellen gezielter und schonender stimulieren können als Elektroden. Die Studie ist im Fachmagazin "Science Advances” erschienen.
Die Mini-Spule der Forscher besteht aus einem dünnen Draht mit einer einzigen scharfen Biegung. In Tests mit Hirngewebe von Mäusen erzeugten die Spulen einheitliche Reaktionen in gezielt addressierten Nervenregionen.
Bei lebenden Mäusen konnten die Forscher über implantierte Spulen die Bewegung der Schnurrhaare steuern.
Die Mini-Spulen wirken selbst dann, wenn sie von einer bio-kompatiblen Hülle umgeben sind. Daher seien sie besser verträglich für das umliegende Hirngewebe als Elektroden, vermuten die Wissenschaftler.
Quelle: Science Advances DOI: 10.1126/sciadv.1600889