05.07.2011
Davon ist ein Forscherteam aus Europa und Australien überzeugt. Die Wissenschaftler stützen sich auf eine Analyse des Erbguts der Bananen, auf Archäologische Spuren und begriffsgeschichtliche Untersuchungen. Die Analyse des Erbguts zeige, dass in Süd-Ost-Asien eine Bananenpflanze entstand, die nur durch Zucht erklärbar sei. Archäologische Spuren und Sprachliche Untersuchungen zeigten dann, dass sich der Anbau dieser Pflanzen von Neuguinea aus ausbreitete. Die Forscher hoffen, dass ihre Untersuchungen zur Zucht von neuen, widerstandsfähigen Pflanzen führe. //[gä]//
Quelle: PNAS: Xavier Perrier et al.,Mulitdisciplinary perspectives on banana (Musa spp.)
Davon zeigen sich Forscher aus den USA im Fachblatt "Molecular Psychiatry" überzeugt. Die Wissenschaftler hatten vermutet, dass Feinstaub nicht nur Herz und Lunge angreift, sondern auch das Hirn. Sie ließen daher Versuchsmäuse monatelang Partikel geschwängerte Luft atmen. Danach mussten die Tiere Lernaufgaben lösen und Angstsituationen bestehen – wobei sie fast immer schlechter abschnitten als Tiere, die saubere Luft atmen konnten. Eine Untersuchung der Hippocampi jener Tiere zeigte, dass die Nervenzellen weniger Dornfortsätze hatten. An den Dornfortsätzen sitzen die Synapsen und übertragen Signale. Die Forscher führen das auf Feinstaub-Partikel zurück und ziehen den Schluss, dass diese Partikel auch das Hirn schädigen. Seit 2005 gilt für die Städte Europas ein EU-weit einheitlicher Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dieser darf nicht öfter als 35 mal pro Jahr überschritten werden. Seit dem 11. Juni 2011 müssen die Städte mit Strafgeldern rechnen, wenn diese Grenze überschritten wird. //[gä]//
Quelle: In:Molecular Psychiatry, 5.7.2011, DOI 10.1038/mp.2011.76
Rund ein viertel der weltweit auftretenden Lungenkrebserkrankungen treten bei Menschen auf, die nie geraucht haben. Mediziner vermuteten zwar, dass die Ursachen und der Verlauf unterschiedlich sind, hatten bis jetzt aber wenig Belege. Forscher aus Kanada berichten nun auf der Welt.-Lungenkrebs-Konferenz in Amsterdam, dass sich das Erbgut von Nichtraucher-Lungentumoren erheblich unterscheidet vom Genom der Raucher-Lungenkrebszellen. Es sei deutlich instabiler und weise mehr Veränderungen auf. Die Forscher vermuten daher, dass andere molekulare Prozesse bei Nichtrauchern zu Lungenkrebs führen als bei Rauchern, und dass deshalb die Krankheit unter Umständen unterschiedlich behandelt werden müsste. //[gä]//
Das meldet der japanische Fernsehsender NHK. Die Messung ist Teil der Vorbereitung für die Einleitung von Stickstoff. Der Betreiber des Atomkraftwerks, TEPCO, plant, ab dem 17. Juli Stickstoff in den Block zu leiten, um eine weitere Wasserstoff-Explosion zu verhindern. Am Montag hatten Arbeiter den Boden des Kraftwerks mit Stahlplatten abgedeckt. Sie hoffen damit, die Strahlung von herum liegenden Schutt reduzieren zu können. Den Erfolg dieser Maßnahme soll der Roboter messen. Die "Süddeutsche Zeitung" meldet unterdessen, dass die Stromkonzerne Eon und RWE von ihrem Vorhaben, in Großbritannien neue Atomkraftwerke zu bauen, abrücken. Als Grund gab das Blatt an, Manager der Konzerne hielten den Neubau der fünf bis sechs Reaktoren für zu teuer. RWE und Eon teilten mit, über das Projekt im Herbst entscheiden zu wollen. //[gä]//
Archae:en sind bakterienähnliche Einzeller, die sich früh entwickelt haben und heute meist in sehr extremen Umgebungen leben. Eine besondere Art stellen jetzt Forscher der Universität von Kalifornien in "Nature Communications" vor: Der einfache Einzeller lebt in fast kochendem Wasser und labt sich vor allem an Pflanzenresten, an Zellulose. Die Wissenschaftler hoffen, das dafür zuständige Enzym oder die Mikrobe selbst in Bioreaktoren einsetzen zu können, um selbst aus besonders widerstandsfähigen Pflanzenresten zum Beispiel Treibstoffe herzustellen. //[gä]//
Quelle: Nature Communications , DOI 10.1038/ncomms1373
Der Brunnen ist rund 7100 Jahre alt und reicht über 15 Meter in die Tiefe. Er ist mit Eichenbohlen ausgekleidet und wurde bei Vorbereitungen für den Braunkohle-Tagebau in der Region entdeckt. Archäologen hoffen, in dem komplett geborgenen Bodenstück auf weitere Steinzeit-Funde. Im Rheinland wurden insgesamt drei Brunnen aus dieser Zeit entdeckt. //[gä]//
Der Samen hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die EHEC-Ausbrüche in Frankreich und Deutschland verursacht. Das teilten das Bundesamt für Risikobewertung, das Robert-Koch-Institut und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gemeinsam in Berlin mit. Auch Experten der Lebensmittelbehörde der EU sind zu einem ähnlichen Schluss gekommen. Damit hat sich der Verdacht gegen die Samen aus Ägypten erhärtet. Unklar sei jedoch noch, ob die Samen wirklich aus Ägypten stammen, oder nur über das Land am Nil vertrieben wurden. //[gä]//
29.06.2011
Australische Forscher haben einen Fisch beobachtet, der offenbar Steine als Amboss verwendet. Knackgeräusche hatten sie während eines Tauchgangs im Great Barrier Reef auf einen Schwarzfleck-Zahnlippfisch aufmerksam gemacht. Dieser trug eine Herzmuschel im Maul und schlug sie rhythmisch gegen einen Stein, bis die Schale zerbrach. Wie die Forscher im Fachblatt "Coral Reefs" vermuten, handelt es sich dabei um den ersten dokumentierten Fall von Werkzeuggebrauch bei Fischen. Weil das Tier den Stein als funktionale Erweiterung seines Kiefers verwendet, erfülle sein Verhalten die Kriterien, welche die Schimpansenforscherin Jane Goodall in den 1970er-Jahren für den Werkzeuggebrauch definiert hatte.
[nehr]
Quelle: Coral Reefs
Das giftige und radioaktive Schwermetall Plutonium wird von Körperzellen ähnlich aufgenommen wie Eisen. Eine Eiweißverbindung, das Transportprotein Transferrin, schleust die Metallteilchen in die Zelle ein. Das berichten Forscher aus den USA im Fachblatt "Nature Chemical Biology". Ganz ohne Eisen funktioniert dieser Mechanismus jedoch nicht: Nur wenn das Molekül genau ein Eisen- und ein Plutoniumteilchen transportiert, kann es die Hülle um die Zelle durchdringen. Zwei Plutoniumteilchen würden das Molekül zu stark verformen. Die Forscher schlagen einige Substanzen vor, welche die Aufnahme des giftigen Stoffes auf diesem Wege blockieren können.
[ar]
Quelle: Nature Chemical Biology
Diesen Termin hat die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA für den Start der letzten Raumfähre festgelegt. Dann soll die Atlantis zu ihrem finalen Flug zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Die 135. und letzte Shuttle-Mission mit vier Astronauten an Bord soll zwölf Tage dauern. Mit der Rückkehr der Raumfähre am 20. Juli endet nach 30 Jahren das Shuttle-Programm der Vereinigten Staaten. US-Astronauten sind dann vorerst auf russische Sojus-Raketen angewiesen, um zur ISS zu gelangen.
[mst]
Quelle: NASA
Forscher der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden haben das Gestein des höchsten Bergs Norddeutschlands neu datiert. Demzufolge ist der 1.141 Meter hohe Brocken 293 Millionen Jahre alt und damit rund 40 Millionen Jahre älter als bislang angenommen. Damit ist der Brockengranit mit der Entstehung und dem beginnenden Zerfall des Superkontinents Pangäa in Zusammenhang zu bringen, so die Forscher.
[mst]
Quelle: idw-online.de
Frachtschiffe transportieren nicht nur Container, sondern auch unzählige Meeresorganismen als blinde Passagiere. Dadurch gelangen viele Arten in fremde Ökosysteme. Damit sich eine Spezies in einer neuen Umgebung etablieren kann, muss sie besonders tolerant gegenüber Umweltstress sein. Das berichten Kieler Meeresbiologen im Fachblatt "Environmental Research". Die Forscher des IFM-Geomar hatten die Toleranzen verschiedener Muscheln, Seescheiden und Flohkrebse miteinander verglichen. Dabei sahen sie, dass Arten, die bereits fremde Ökosysteme erobert hatten, deutlich besser mit Schwankungen der Wassertemperatur oder des Salzgehalts umgehen konnten als ihre nicht-invasiven Verwandten. Mithilfe der Ergebnisse könnte zukünftig das Ausbreitungspotenzial einer Art schon vor der Invasion abgeschätzt werden, hoffen die Forscher.
[nehr]
Quelle: IFM-Geomar
In vier bis sieben Wochen soll eine Rakete vom Typ Kavoshgar-5 starten und eine Kapsel mit einem Affen an Bord auf eine 120 Kilometer hohe Umlaufbahn bringen. Agenturangaben zufolge betrachtet die iranische Raumfahrtbehörde diesen Flug als Vorstufe vor dem Flug des ersten Iraners ins Weltall. Seit 2008 verfolgt der Iran sein eigenes Weltraumprogramm.
[mst]
Diese Gleichung galt zumindest für die Pachycephalosaurier, die auch umgangssprachlich als Dickkopfdinosaurier bezeichnet werden. Paläontologen aus Kanada hatten die kuppelförmig aufgewölbten Schädel von zwei Spezies dieser ausgestorbenen Tiere untersucht. Wie sie im Fachblatt "PLoS ONE" schreiben, haben sie deren Schädelanatomie mit der heute lebender Tiere verglichen, bei denen Kämpfe unter Rivalen üblich sind. Demnach waren die Dinosaurier hervorragend an heftige Kopfstöße angepasst. Sie konnten sogar stärkere Kopfstöße wegstecken als Moschusochsen. Der Grund für die robusten Schädel liegt den Forscher zufolge im Aufbau. Dieser ist ähnlich einem Motorradhelm in Schichten unterteilt: Unter der festen äußeren Lage befindet sich ein schwammartiges Material, das die Energie des Stoßes abdämpfen konnte. Gleich darunter befand sich eine steife, dichte Schicht direkt über dem Gehirn, die dieses effektiv schützte.
[mst]
Quelle: PLoS ONE