Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die von den Landesmedienanstalten und der Aktion Mensch in Auftrag gegeben wurde. Darin wurden bundesweit insgesamt 610 Menschen mit Seh-, Hör- und körperlich motorischen Beeinträchtigen und Lernschwierigkeiten befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Fernsehen das meistgenutzte Medium ist. Allerdings können 86 Prozent der Gehörlosen und die Hälfte der Blinden dem Programm nicht immer folgen. Insgesamt werden die öffentlich-rechtlichen Angebote deutlich besser bewertet als die privaten Programme. Cornelia Holsten, Koordinatorin des Fachausschusses Regulierung der Landesmedienanstalten:
"Die Studie hat ergeben, dass das Hauptbedürfnis auch Formate der leichteren Unterhaltung untertitelt zu sehen, also wir haben einen hohen Anteil an Barrierefreiheit in öffentlich-rechtlichen Informationsprogrammen beispielsweise, aber die Befragten, das wurde sehr deutlich, haben mal wieder gesagt, uns interessiert besonders das, worüber am nächsten Tag gesprochen wird. Wir möchten gerne mitreden und dazu möchten wir auch gerne Unterhaltungsshows bei den Privaten untertitelt wissen und mitverfolgen können, was da gerade passiert."
Das Europaparlament fordert die Türkei auf, inhaftierte Journalisten frei zu lassen, wenn es keine eindeutigen Beweise für kriminelle Aktivitäten gibt. Die Parlamentarier werfen der türkischen Regierung vor, seit dem gescheiterten Putschversuch mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Journalisten vorzugehen und damit die Medienfreiheit einzuschränken. In den vergangenen Monaten sind mindestens 30 Medienvertreter inhaftiert und mehr als hundert Medien eingestellt worden.
Das belegt eine Studie von Reporter ohne Grenzen, die den türkischen Medienmarkt untersucht hat. In einem sogenannten Media Ownership Monitor wurden die 40 wichtigsten Medien im Land unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich auch, dass Zeitungen und Fernsehsender sich häufig stark selbst zensieren, weil die Eigentümer der meisten großen Konzerne sehr eng mit den wirtschaftlichen und politischen Interessen der Regierungspartei AKP verbunden sind. Die Eigentümer der Medien sind oft von Politik und Wirtschaft so stark abhängig, dass sie sich selbst zensieren, erklärte Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen:
"Zum Beispiel die Albayrak Yayin Holding, die zwei Fernsehsender, eine Zeitung und sieben Zeitschriften betreibt und die gleichzeitig ein Rüstungsunternehmen ist und abhängig ist von staatlichen Rüstungsaufträgen und die im vergangenen Jahr einen großen Rüstungsauftrag für Panzer bekommen hat. Und wenn das alles in einem Konzern gemacht wird, führt das natürlich dazu, dass am Ende Medieneigentümer Einfluss ausüben auf Redaktionen und das ist etwas, was wir mit dem Media Ownership Monitor transparent machen den Einfluss, aber was man auch hört, wenn man mit den Journalisten in den Redaktionen redet, dass sie eben über bestimmte Themen nicht schreiben können."
Das Projekt Media Ownership Monitor von Reporter ohne Grenzen untersucht in verschiedenen Ländern die Besitzverhältnisse der Massenmedien und stellt sie in Online-Datenbanken für Recherchen zur Verfügung. Unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.