In einer Studie des iranischen Parlaments gaben 55 Prozent der befragten Frauen an, dass das Tragen eines islamischen Kopftuches freiwillig sein sollte. Besonders bei Frauen mit hohen Bildungsabschlüssen verlöre das Kopftuch an Bedeutung. Im Iran müssen alle Frauen und Mädchen ab neun Jahren ein Kopftuch und einen langen weiten Mantel tragen, um Haare und Köperkonturen zu verbergen. Wer die strengen Kleidervorschriften verletzt, muss mit einem Strafverfahren und Geldbußen rechnen.
Im autonomen indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir leben überwiegend Muslime. Dort wurden nun 30 islamische Fernsehsender abgeschaltet. Regierungsvertreter begründeten dies mit der Sicherung von Frieden und Ruhe. Muslimische Jugendliche würden durch die Sender "radikalisiert". Bürgerrechts-Aktivisten und islamische Geistliche in Jammu und Kaschmir kritisierten den Schritt. Die Regierung spiele mit den religiösen Gefühlen der Muslime. Außerdem würden Jugendliche nicht durch das Fernsehen, sondern durch das Internet radikalisiert. In Jammu und Kaschmir leben 12,5 Millionen Menschen. Der indische Bundesstaat ist Teil der zwischen China, Indien und Pakistan umstrittenen Region Kaschmir.
Die USA sind das frommste Land unter den reichen Demokratien. Einer Studie des Pew-Forschungsinstituts zufolge beten 55 Prozent der erwachsenen Amerikaner täglich. Auch besuchen sie häufiger Gottesdienste als die Menschen in anderen westlichen demokratischen Industrienationen. Was die Bedeutung der Religion für das persönliche Leben angeht, seien die USA vergleichbar mit ärmeren Entwicklungsländern wie Bangladesch oder Bolivien, heißt es in der Studie. Die Forscher erklären die Frömmigkeit der Amerikaner mit dem offenen religiösen Markt in den USA: Die freie Entfaltung der Religionen ohne Eingriffe von Staat und Politik sei eine gute Voraussetzung für religiöses Wachstum, so die Autoren der Studie. Rückläufig sei der Trend allerdings bei den unter 40-jährigen US-Bürgern: Sie beten der Studie zufolge weniger und besuchen seltener Gottesdienste als ältere Amerikaner.