Donnerstag, 25. April 2024

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Meteorstrom im Advent
Himmlische Funken aus den Zwillingen

Der August gilt meist als typischer Sternschnuppenmonat. Die sommerlichen Perseiden sind in der Tat sehr schön, doch die Geminiden in der Adventszeit sind noch eindrucksvoller und zuverlässiger – nur sind die Beobachtungsbedingungen wegen der Kälte deutlich unangenehmer.

Von Dirk Lorenzen | 10.12.2015
    In den kommenden Nächten schießen die Sternschnuppen der Geminiden über den Himmel.
    In den kommenden Nächten schießen die Sternschnuppen der Geminiden über den Himmel. (Stellarium)
    Die Geminiden scheinen aus dem Sternbild Zwillinge, lateinisch Gemini, zu kommen. Sie huschen bis Mitte nächster Woche über das Firmament. Da morgen Neumond ist, stört keinerlei Mondlicht das himmlische Schauspiel. Das Maximum wird in der Nacht von Sonntag auf Montag erreicht. Dann leuchten bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde auf. Ein einzelner Beobachter kann allerdings niemals den ganzen Himmel im Blick haben und wird wohl "nur" zwei bis drei Dutzend Meteore pro Stunde zu Gesicht bekommen.
    Ab etwa 20 Uhr stehen die Zwillinge hoch genug am Osthimmel, um erfolgreich nach den Leuchtspuren Ausschau halten zu können. Gegen Mitternacht regnen die Sternschnuppen fast aus dem Zenit auf uns herab – erst die Morgendämmerung setzt dem himmlischen Feuerwerk ein Ende.
    Mit einer Geschwindigkeit von rund 120.000 Kilometern pro Stunde treffen die Steinchen der Geminiden relativ langsam auf die Atmosphäre. Die Leuchtspuren sind nur etwa halb so schnell wie die der Perseiden im Sommer – und somit besser zu erkennen.
    Die Erde kreuzt jedes Jahr Mitte Dezember einen Strom von Steinchen und Staubkörnern. Allerdings ist nicht ganz klar, welches Objekt dieses Material auf seiner Bahn zurückgelassen hat – und somit verantwortlich ist für das schönste Sternschnuppenwochenende des Jahres.