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Migrationspolitik
"Europa macht sich schuldig"

Tausende von Menschen flüchten derzeit aus Nordafrika in eine vermeintlich bessere Zukunft nach Europa. Der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg über die Flüchtlingsdramen am Mittelmeer und die Widersprüche der europäischen und deutschen Zuwanderungspolitik.

Herwig Birg im Gespräch mit Karin Fischer | 08.06.2014
    Auf einem Boot sind Flüchtlinge dicht gedrängt.
    Diese Flüchtlinge wurden im Rahmen der italienischen Militär-Operation Mare Nostrum gerettet. (picture alliance / dpa - Giuseppe Lami)
    Kürzlich sind bei Küstenpatrouillen innerhalb von 24 Stunden mehr als 2.500 Flüchtlinge aus 17 Booten gerettet worden. Die italienische Marine verzeichnet eine der größten Flüchtlingswellen, seit Rom die Überwachung des Mittelmeerraumes verstärkt hat. Anlass dafür war ein schweres Unglück im vergangenen Oktober, bei dem mehr als 400 Flüchtlinge vor Lampedusa ums Leben kamen.
    Zu Hunderttausenden suchen Menschen aus ärmeren Ländern eine wirtschaftlich bessere Zukunft. Europa dagegen braucht aufgrund seiner demografischen Entwicklung künftig deutlich mehr Zuwanderung. Doch eine sinnvolle Lösung beider Problemfelder ist nicht in Sicht.
    Herwig Birg ist weltweit renommierter Bevölkerungsexperte, der auch viel über Zuwanderungspolitik gearbeitet hat und vor Jahren in der von Rita Süßmuth geleiteten entsprechenden Regierungskommission tätig war. Von 1981 bis 2004 hatte er in Bielefeld den Lehrstuhl für Bevölkerungswissenschaft inne und war geschäftsführender Direktor am dortigen Institut für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik.
    Das vollständige Gespräch mit Herwig Birg können Sie mindestens bis zum 8. November 2014 in unserem Audio-on-Demand-Player hören.