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Mistkäfer und die Milchstraße

Heute ist Neumond und somit zeigt sich in den kommenden Nächten ohne störendes Mondlicht noch die Milchstraße am Firmament. Die Biologin Marie Dacke von der Universität im schwedischen Lund hat herausgefunden, dass es der matte Schein der Milliarden Sterne unserer Galaxis ausgerechnet dem Mistkäfer besonders angetan hat.

Von Dirk Lorenzen | 06.08.2013
    Scarabaeus Satyrus, so die vornehme Bezeichnung dieses Insekts, bringt seine Dungkugeln stets eilig vor den Konkurrenten in Sicherheit. Tagsüber orientiert er sich an der Sonne und der Polarisation des Tageslichts. Nachts helfen der Mond - und die Milchstraße.

    Der Nachweis gelang bei einem denkwürdigen Experiment im Planetarium von Johannesburg. Dort errichteten die Forscher eine Arena mit einem Dunghaufen und setzten Mistkäfer hinein.

    Waren am Planetariumshimmel weder Mond noch Sterne zu sehen, irrten die Mistkäfer mit den Dungkugeln kreuz und quer durch die Gegend. Auch wenn nur einzelne Sterne am Himmel leuchteten, waren die Tiere orientierungslos.

    Doch sobald der Mond oder die Milchstraße am Planetariumshimmel schienen, rollten die Käfer die Kugeln zielgerichtet an den Rand der Arena. Trotz ihrer kleinen Augen erkennen die Tiere offenbar das Schimmern der Milchstraße.

    Was Mistkäfer können, können Sie auch: Blicken Sie etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang hoch an den Südhimmel. Wenn Sie nicht gerade unter einem Flutlicht stehen, fällt Ihnen unsere Milchstraße als silbriges Band am Himmel auf.

    In der heutigen mondlosen Nacht dient das matte Leuchten sicher wieder als Navigationshilfe für Mistkäfer.

    Fachartikel über die Mistkäfer und die Milchstraße

    Pressemitteilung zu dieser Entdeckung