Verfehlt ein Attentäter sein Ziel, spricht man auf Deutsch meist von einem "missglückten Anschlag". Dabei gibt es in der Weltgeschichte viele Beispiele, in denen das Gelingen eines Attentats der Menschheit viel Leid erspart hätte.
Zuerst denkt man dabei natürlich an Adolf Hitler. Bis zu 42 Attentatsversuche auf den "Führer" der NSDAP zählen manche Historiker. Realistischer sind rund ein Dutzend ernsthaft geplante und begonnene Anschläge, mit Bomben oder Pistolen. Ein Dutzend Chancen, der Welt in und außerhalb Deutschlands Nazi-Diktatur, Vernichtungskrieg und Holocaust zu ersparen. Seltsame Zufälle, die Hitler selbst einer ominösen "Vorsehung" zuschrieb, verhinderten immer wieder den Erfolg der Attentäter: Mal verließ das Ziel den Tatort wenige Minuten vor der Explosion, mal versagte der Zeitzünder einer Bombe in seinem Flugzeug, mal wurden just zu der Besprechung, bei der ein Adjutant den Diktator erschießen wollte, Adjutanten ausnahmsweise nicht zugelassen...
Doch Hitler ist nicht der einzige Diktator, der auf wundersame Weise verschont blieb. Mindestens drei Attentate soll es auf den größenwahnsinnigen römischen Imperator Nero gegeben haben, bevor die Ewige Stadt in Flammen aufging. Hätte der erst 15-jährige Anteo Zamboni in Bologna am 31. Oktober 1926 besser gezielt, wäre aus Benito Mussolini gar nicht erst ein Gewaltherrscher geworden. Unsicher ist, wie viele Attentäter versucht haben, Saddam Hussein zu beseitigen. Gerüchten zufolge sollen sie mindestens zweimal versehentlich einen Doppelgänger des Tyrannen ins Jenseits befördert haben.
Den richtigen Instinkt hatte auch Ferdinand Cohen-Blind, jedenfalls auf kurze Sicht. Er schoss im Mai 1866 auf Preußens Ministerpräsidenten Otto von Bismarck. Doch der damals in Deutschland viel gehasste Politiker wand dem Attentäter die Pistole aus der Hand. Cohen-Blind wollte mit seinem Anschlag den absehbar blutigen Waffengang zwischen Preußen und Österreich verhindern, der auf dem Schlachtfeld von Königgrätz wenige Wochen später tatsächlich 50.000 Soldaten beider Seiten das Leben kostete. Der Attentäter konnte nicht ahnen, dass sich Bismarck gerade im Triumph als maßvoll erwies und so die erste Vereinigung Deutschlands in die Wege leitete. Cohen-Blind erlebte das auch nicht mehr; er nahm sich nach am selben Tag das Leben.
Aber nicht jeder gescheiterte Anschlag auf einen Alleinherrscher muss zwangsläufig negative Folgen haben: Wäre die Verschwörung der Familie Pazzi gegen Lorenzo de Medici am Ostersonntag 1478 im Florentiner Dom gelungen, hätte das vielleicht die Weltgeschichte in der einen oder anderen Richtung beeinflusst - auf jeden Fall aber die Kunstgeschichte, denn ohne die Medici ist Michelangelo undenkbar.
Der iranische Präsident Ahmadinedschad ist bislang nicht als großer Kunstförderer aufgetreten. Immerhin fragt man sich heute: Würde die Welt sich besser entwickeln, vielleicht friedlicher werden, wenn er dem Anschlag zum Opfer gefallen wäre? Wenn es denn überhaupt ein Anschlag war. Iranische Regierungsstellen jedenfalls bestreiten genau das vehement.
Zuerst denkt man dabei natürlich an Adolf Hitler. Bis zu 42 Attentatsversuche auf den "Führer" der NSDAP zählen manche Historiker. Realistischer sind rund ein Dutzend ernsthaft geplante und begonnene Anschläge, mit Bomben oder Pistolen. Ein Dutzend Chancen, der Welt in und außerhalb Deutschlands Nazi-Diktatur, Vernichtungskrieg und Holocaust zu ersparen. Seltsame Zufälle, die Hitler selbst einer ominösen "Vorsehung" zuschrieb, verhinderten immer wieder den Erfolg der Attentäter: Mal verließ das Ziel den Tatort wenige Minuten vor der Explosion, mal versagte der Zeitzünder einer Bombe in seinem Flugzeug, mal wurden just zu der Besprechung, bei der ein Adjutant den Diktator erschießen wollte, Adjutanten ausnahmsweise nicht zugelassen...
Doch Hitler ist nicht der einzige Diktator, der auf wundersame Weise verschont blieb. Mindestens drei Attentate soll es auf den größenwahnsinnigen römischen Imperator Nero gegeben haben, bevor die Ewige Stadt in Flammen aufging. Hätte der erst 15-jährige Anteo Zamboni in Bologna am 31. Oktober 1926 besser gezielt, wäre aus Benito Mussolini gar nicht erst ein Gewaltherrscher geworden. Unsicher ist, wie viele Attentäter versucht haben, Saddam Hussein zu beseitigen. Gerüchten zufolge sollen sie mindestens zweimal versehentlich einen Doppelgänger des Tyrannen ins Jenseits befördert haben.
Den richtigen Instinkt hatte auch Ferdinand Cohen-Blind, jedenfalls auf kurze Sicht. Er schoss im Mai 1866 auf Preußens Ministerpräsidenten Otto von Bismarck. Doch der damals in Deutschland viel gehasste Politiker wand dem Attentäter die Pistole aus der Hand. Cohen-Blind wollte mit seinem Anschlag den absehbar blutigen Waffengang zwischen Preußen und Österreich verhindern, der auf dem Schlachtfeld von Königgrätz wenige Wochen später tatsächlich 50.000 Soldaten beider Seiten das Leben kostete. Der Attentäter konnte nicht ahnen, dass sich Bismarck gerade im Triumph als maßvoll erwies und so die erste Vereinigung Deutschlands in die Wege leitete. Cohen-Blind erlebte das auch nicht mehr; er nahm sich nach am selben Tag das Leben.
Aber nicht jeder gescheiterte Anschlag auf einen Alleinherrscher muss zwangsläufig negative Folgen haben: Wäre die Verschwörung der Familie Pazzi gegen Lorenzo de Medici am Ostersonntag 1478 im Florentiner Dom gelungen, hätte das vielleicht die Weltgeschichte in der einen oder anderen Richtung beeinflusst - auf jeden Fall aber die Kunstgeschichte, denn ohne die Medici ist Michelangelo undenkbar.
Der iranische Präsident Ahmadinedschad ist bislang nicht als großer Kunstförderer aufgetreten. Immerhin fragt man sich heute: Würde die Welt sich besser entwickeln, vielleicht friedlicher werden, wenn er dem Anschlag zum Opfer gefallen wäre? Wenn es denn überhaupt ein Anschlag war. Iranische Regierungsstellen jedenfalls bestreiten genau das vehement.