Mitternachtskrimi

Aus tiefer Not

Porträt des Reformators Martin Luther, Ölgemälde auf Holz. von Lukas Cranach dem Älteren von 1528. Das Bild hängt in der Lutherhalle in Wittenberg, dem größten reformationsgeschichtlichen Museum der Welt. Die von Lucas Cranach und seiner Werkstatt ab 1520 geschaffenen Bilder sind als Grundtypen bis heute prägend für die Vorstellung von Martin Luther.
Porträt des Reformators Martin Luther, Ölgemälde auf Holz. von Lukas Cranach dem Älteren von 1528. Das Bild hängt in der Lutherhalle in Wittenberg, dem größten reformationsgeschichtlichen Museum der Welt. © (c) dpa - Bildarchiv
Von Matthias Eckoldt und Tatjana Rese · 04.11.2017
Martin Luther ist diesmal nicht der theologischen Wahrheit auf der Spur, sondern der Lösung eines schweren Verbrechens: Der Lösung seines eigenen Falles.
April 1521, Reichstag zu Worms. Der Theologe und Augustinermönch Martin Luther hat seine kirchenfeindlichen Thesen nicht widerrufen. Im Gegenteil: In seiner Kammer im Johanniterhof hat er schon die nächsten Pamphlete verfasst, die sogleich in die Druckerei des Hans von Erfurt gebracht werden. Noch bevor der Druckereigehilfe Thomas Seibelt mit dem Setzen fertig ist, wird er von zwei Männern am Deckenbalken aufgeknüpft. Scheinheilig übernehmen sie auch gleich die ‚Ermittlungen‘ und finden ein Geständnis, in dem Thomas den Grund für seinen ‚Selbstmord‘ angibt: Er habe mit der Schuld nicht mehr leben können, Luthers Widersacher Reichardt von Bayern ermordet zu haben, eine Tat, zu der Dr. Luther selbst ihn angestiftet habe. Welch willkommener Anlass für den Erzbischof von Mainz, den widerspenstigen Luther endlich als kriminellen Volksverhetzer inhaftieren zu lassen! Um nicht der ‚hochnotpeinlichen Befragung‘ zum Opfer zu fallen, ergreift Martin Luther gemeinsam mit seinem Ordensbruder Johannes Petzensteiner die Flucht. Er wird keine Ruhe geben, bis er seine Unschuld bewiesen hat.
Regie: Uwe Schareck
Mit Susanne Heidenreich, Thomas Balou Martin, Max Urlacher, Peter Kaghanovitch, Urs Peter Halter, Christian Gaul, Jo Jung, Jürg Löw u.a.
Musik: Tobias Kremer

Produktion: Dlf Kultur 2017
Länge: 54‘02