Mitternachtskrimi

Marlov - Blue

Von David Zane Mairowitz · 12.08.2017
Marlov, selbsternannter Detektiv in Moskau, soll für die Miliz zunächst nur die jungen Leute im Auge behalten, die auf dem Universitätsplatz zu Ehren des gerade ermordeten John Lennon demonstrieren. Inmitten des dort ausbrechenden Tumults lernt Marlov seine neue Auftraggeberin kennen.
Sie heiße Ludmilla Karenina, sagt die junge Frau, und sie bittet Marlov, die Wahrheit über den Tod ihres Freundes Sergej Smirnov herauszufinden. Laut Nachruf in der Istwestija ist der arbeitslose Schauspieler „nach langer, unheilbarer Krankheit verstorben“. Ludmilla weiß es besser: Sergej war niemals krank, und in der Nacht seines Todes waren sie noch zusammen tanzen. Der Tipp eines alten Geheimdienstkontakts führt Marlov ins Moskauer Homosexuellen-Milieu, ins geheime Reich der ‚Blue‘, über die in der Sowjetunion nicht einmal gesprochen werden darf, da solche „westlichen kriminellen Aktivitäten“ dort offiziell so wenig existieren wie Privatdetektive. Kontrolliert wird die Szene von der sogenannten Viper, die gut an den ‚Blue‘ verdient und sich dabei nicht von einem Schnüffler in die Suppe spucken lassen will. Der Viper ist es zudem ein persönliches Vergnügen, „die Legende Marlov“ in die Falle zu locken …
Regie: Jörg Schlüter
Mit Udo Schenk, Sina Tkotsch, Tatjana Clasing, Mark Zak, Martin Bross, Hüseyin Michael Cirpici, Walter Gontermann und Frank Musekamp
Musik: Verena Guido

Produktion: WDR 2016
Länge: 52’55