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Mond trifft Saturn
63 Monde und ein Planet

Drei Tage nach Vollmond zieht der Erdtrabant morgen früh am Saturn vorbei – zumindest von uns aus gesehen. Beide Gestirne tauchen in der Stunde vor Mitternacht über dem Südosthorizont auf. Weil der Mond rund zwei Grad oberhalb von Saturn steht, ist er etwas früher als der Planet zu sehen – er geht mit einem Vorsprung von gut einer Viertelstunde auf.

Von Hermann-Michael Hahn | 13.05.2017
    Ein Blick auf die Saturnringe, die hier nur streifend von der Sonne beleuchtet werden.
    Den Saturn umgeben zahllose Ringe und mindestens 62 Monde. (NASA)
    Im Verlauf der zweiten Nachthälfte wandert er auf seiner Bahn um die Erde langsam weiter ostwärts, nach links, und vergrößert so allmählich den Winkelabstand zu Saturn. Bis zum Morgengrauen erreichen beide fast die Mittagslinie, den Meridian, der den Zenit mit dem Südpunkt des Horizonts verbindet.
    Während der Betrachter mit bloßem Auge nur das Paar aus Mond und Saturn erkennt, zeigt ein Fernrohr zusätzlich zum Erdtrabanten noch bis zu sechs Saturnmonde. Titan, der größte und hellste von ihnen, steht knapp zwei Bogenminuten links unterhalb des Ringplaneten. Auf ihm landete vor gut zwölf Jahren die europäische Forschungssonde "Huygens".
    Mond und Saturn am 14. 5. gegen 0 Uhr – rechts der Skorpion mit Antares.
    Mond und Saturn am 14. 5. gegen 0 Uhr – rechts der Skorpion mit Antares. (Stellarium)
    Titan braucht für einen Umlauf um Saturn knapp sechzehn Tage. Dabei ist er gut dreimal so weit von ihm entfernt wie unser Mond von der Erde. Insgesamt umrunden allerdings mindestens 62 Monde den Planeten – der bislang letzte von ihnen wurde im Juli 2009 auf einer Aufnahme der Raumsonde "Cassini" entdeckt.
    "Cassini" umrundet den Saturn seit fast dreizehn Jahren. Da die Sonde in wenigen Monaten zum Ende ihrer Mission gezielt in dessen Gasschichten gelenkt wird, dürfte die Zahl der bekannten Monde vorerst nicht weiter steigen.