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Mondsichel und Jupiter am Abend
Planet gesucht, zwölf Monde gefunden

Kurz nach Sonnenuntergang leuchten knapp über dem Südwesthorizont die dünne Mondsichel und rechts unterhalb der Planet Jupiter. Kürzlich hat ein Team von US-Astronomen zwölf neue Jupitermonde entdeckt.

Von Dirk Lorenzen | 12.10.2018
    Vier große Monde (Bahnen violett gefärbt) und viel Kleinkram: die Bahnen der Jupitermonde
    Vier große Monde (Bahnen violett gefärbt) und viel Kleinkram: die Bahnen der Jupitermonde (Sheppard/Carnegie)
    Damit kommt der König der Planeten nun auf 79 Begleiter. Allerdings sind nur vier davon große schöne Kugeln, ähnlich dem Erdmond. Diese vier größten Monde hatte schon Galileo Galilei vor mehr als 400 Jahren entdeckt.
    Die übrigen Jupiter-Monde sind unregelmäßig geformt und haben höchstens 170 Kilometer Durchmesser. Die meisten sind sogar nur wenige Kilometer groß. Es dürfte sich dabei um Asteroiden handeln, die Jupiter einst zu nah gekommen sind und von ihm eingefangen wurden.
    Das Team um Scott Sheppard von der Carnegie Institution freut sich über die Mondentdeckungen nur bedingt. Denn die Forscher haben mit dem 4-Meter-Teleskop auf dem Cerro Tololo in Chile nach dem ominösen neunten Planeten gesucht. Manche Astronomen glauben, dass weit hinter dem Neptun noch ein Planet um die Sonne läuft, der etwa zehnmal größer ist als die Erde.
    Jupiter steht derzeit zufällig in dem Himmelsgebiet, in dem die Astronomen den möglichen Planeten vermuten. Auf den lang belichteten Aufnahmen war bisher kein neuer Planet zu entdecken, dafür aber haben sich die zwölf neuen Jupitermonde gezeigt.
    Sheppard und Co. haben nun schon mehr als 50 Jupitermonde gefunden. Doch so etwas ist nur für ein paar Experten interessant. Erst die Entdeckung eines neuen Planeten wäre etwas für das Geschichtsbuch.