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Musik und Fragen zur Person
Der Regisseur und Schriftsteller Chris Kraus

Von Verdrängung und historischer Schuld handelt der neue, gefeierte Film von Chris Kraus "Die Blumen von gestern“ - in seinem Roman "Das kalte Blut" erzählt der Regisseur von der SS-Vergangenheit seiner eigenen Familie.

Im Gespräch mit Joachim Scholl | 02.07.2017
    Chris Kraus liest aus "Das kalte Blut" auf der Deutschlandradio-Bühne
    Der Regisseur und Schriftsteller Chris Kraus liest aus "Das kalte Blut" auf der Deutschlandradio-Bühne. (Deutschlandradio / Stefan Fischer )
    Er ist eine seltene Doppelbegabung, beherrscht das Romanschreiben wie das Filmedrehen: Chris Kraus, Jahrgang 1963, pendelt erfolgreich zwischen Schreibtisch und Film-Set. Schon sein erster, selbstverfilmter Roman "Scherbentanz“ wurde als Buch und Film preisgekrönt, seit dem Kinofilm "Vier Minuten“ (2006) ist Chris Kraus auf Erfolg abonniert. Seit Jahren verfolgt der Künstler aber ein privates, familiäres Projekt, das er jetzt öffentlich gemacht hat: die mörderische Verstrickung seiner baltischstämmigen Familie in die NS-Verbrechen.
    Chris Kraus hat dazu einen Roman entworfen, der auf 1.200 Seiten von vier Generationen erzählt, grausam spannend, filmisch unterhaltsam: Die Vorbereitungen für einen TV-Mehrteiler laufen.