Mittwoch, 24. April 2024

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Musik und Fragen zur Person
Die Präsidentin der Akademie der Künste Jeanine Meerapfel

Seit 2015 ist Jeanine Meerapfel Präsidentin der Akademie der Künste. Seit 52 Jahren lebt sie in dem Land, aus dem ihre Eltern vor den Nazis flohen. Die antisemitischen Strömungen in Deutschland beunruhigen sie. Aber auch in Argentinien beobachtet sie einen Backlash in der historischen Aufarbeitung der Militärdiktatur.

Im Gespräch mit Marietta Schwarz | 14.10.2018
    Jeanine Meerapfel, Filmemacherin und Präsidentin der Akademie der Künste.
    Jeanine Meerapfel, Filmemacherin und Präsidentin der Akademie der Künste. (imago stock&people)
    Jeanine Meerapfel wurde 1943 als Tochter jüdischer Einwanderer in Argentinien geboren. Nach ihrem Journalistikstudium in Buenos Aires studierte sie in den 1960er-Jahren als erste Frau am Filminstitut der Hochschule für Gestaltung in Ulm bei Edgar Reitz und Alexander Kluge. Ihren ersten Spielfilm "Malou" drehte sie 1980 mit Ingrid Caven, Michael Ballhaus führte die Kamera. Seither folgten zahlreiche preisgekrönte Dokumentar- und Spielfilme, die um die Themen Migration, Erinnerung und Identität kreisen und deshalb nichts an Aktualität eingebüßt haben, unter anderem "La Amiga“ (1988) mit Liv Ullmann in der Hauptrolle. 2012 entstand "Der Deutsche Freund" - eine Romeo-und-Julia-Geschichte vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen in Deutschland '68 und der Militärdiktatur in Argentinien. Neben ihrem filmischen Schaffen hat Jeanine Meerapfel auch als Professorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln gelehrt.