Donnerstag, 18. April 2024

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Musik von Arvo Pärt
Rein und beharrlich

Die Musiksprache von Arvo Pärt ist so eigen und suggestiv, dass der Dirigent Ivan Fischer seine Kompositionen ungern mit anderen kombiniert. Im Konzerthaus Berlin standen darum nur Werke des Esten auf dem Programm, auch "Spiegel im Spiegel". Das Stück "wirkt sehr gesund auf mich", sagt Ivan Fischer, wie eine innere Reinigung.

Am Mikrofon: Susann El Kassar | 25.02.2018
    Der Dirigent Iván Fischer
    Der Dirigent Iván Fischer (Marco Borggreve/Konzerthaus Berlin)
    "Ich hatte den Wunsch, allein einen Zustand zu vermitteln.", schrieb Arvo Pärt über sein "Te Deum". "Dieser Zustand könnte unendlich in der Zeit sein, und aus diesem Strom wollte ich ganz sacht einen Teil herausführen – einen Zeitteil der Unendlichkeit. Ich musste diese Musik behutsam aus Stille und Leere hervorziehen." Auch die anderen zwei Kompositionen, die Ivan Fischer mit dem 30-minütige Werk "Te Deum" kombiniert, können einen Klangeindruck von momentaner Unendlichkeit geben. Eine tragende Rolle spielt dabei Arvo Pärts Kompositionsstil, genannt "tintinnabuli". Pärt hält sich dabei streng an eine beschränkte Tonmenge und Kombinationsweise, die aber in ihrer Reinheit und Beharrlichkeit den Hörer in ganz andere Welten transportieren kann.
    Arvo Pärt
    "Como cierva sedienta" für Sopran und Orchester

    "Spiegel im Spiegel" für Violine und Klavier
    "Te Deum" für drei Chöre, präpariertes Klavier, Streichorchester und Tonband
    Jeanine de Bique, Sopran
    Sayako Kusaka, Violine
    Iván Fischer, Klavier
    Rundfunkchor Berlin
    Benjamin Goodson, Choreinstudierung
    Konzerthausorchester Berlin
    Iván Fischer, Leitung
    Aufnahme vom 16.2.2018 aus dem Konzerthaus Berlin