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Musikleben auf den Färöer Inseln
Die Natur gibt den Ton an

Wind, Wellen und Seevögel prägen Alltag und Kultur der knapp 50.000 Bewohner. Und bis vor 200 Jahren gab es auf den Färöer Inseln im Nordatlantik keine Instrumente: Deswegen wird der traditionelle Ringtanz bis heute zu endlos scheinenden Liedern nur vom Stampfen der Füße begleitet, während man einander an den Händen hält und im Kreis geht. Allerdings hat sich mittlerweile ein durchaus vielfältiges und spannendes Musikleben auf den Färöern entwickelt.

Von Magdalene Melchers | 29.06.2015
    Schafe stehen in der Nähe der Gemeinde Tjornuvik an einem Hang. Die autonome, zu Dänemark gehörende Inselgruppe Färöer liegt im Nordatlantik zwischen Island, Schottland und Norwegen
    Naturidylle mit ungewöhnlicher Musikkultur: die Färöer Inseln (picture alliance / dpa)
    Dazu gehören etwa die Einbindung der Natur als Instrumentarium, Grotten als besondere akustische Veranstaltungsorte oder auch rührige Musiker. 1992 beispielsweise initiierte der Pianist Kristian Blak ein klassisches Musikfestival als Ergänzung zu bereits bestehenden Jazz- und Folkfestivals. Daraus entwickelte sich das Summartónar Festival, auf dem Musik aller Art vertreten ist. Wochenlang bietet es Musik in Kirchen, Open Air an Klippen oder in intimer Atmosphäre in Wohnzimmern. Zudem ist es eine Begegnungsstätte von Künstlern geworden, die sich für das Leben auf den Inseln entschieden haben. Die Musikschulen auf den Färöer Inseln bieten in diversen Instrumenten insgesamt etwa 1700 Schülerinnen und Schülern Unterricht. Ebenso viele stehen auf der Warteliste. Das Musikleben auf den Färöern spiegelt Lebensgewohnheiten und die Geschichte dieser zu Dänemark zählenden Inseln.