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Musikleben in Taiwan
Zwischen Buddha und Beethoven

Die Zeiten, in denen Taiwan bei uns für Kinderspielzeug, billige Transistorradios und Dosenananas stand, sind lange vorbei. Während die Coronakrise das Festland lahmlegte, hat unser Autor Taiwan als äußerst dynamischen Ort der Kulturen und Initiativen erlebt.

Von Michael Struck-Schloen | 23.06.2020
    Blick auf Hochhäusermeer der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh, besonders hervorstechend: der über 500 Meter hohe Büroturm "Taipei 101"
    Präsentiert sich divers, integrativ und kulturell sehr interessant: die taiwanesische Hauptstadt Taipeh. (picture alliance/dpa)
    Aus der Diktatur und dem Satellitenstaat der USA hat sich seit den 1990er-Jahren eine stabile Demokratie entwickelt, deren Wirtschaft auf Hightech-Elektronik spezialisiert ist. Politisch bleibt Taiwan ein Zankapfel zwischen den USA, die sich wie eine Schutzmacht verhalten, und China, die es als abtrünnige Provinz betrachtet. Die kleine Insel mit ihren 23 Millionen Einwohnern hat den kulturellen Wettlauf mit der Volksrepublik aufgenommen: Es gibt fähige Orchester wie das National Symphony Orchestra in Taipeh, ein begeistertes junges Klassik-Publikum, fantastische neue Kulturzentren - und ein wachsendes Bewusstsein für die Vielfalt indigener Kulturen.