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#MuslimsReportStuff
Spott und Häme für Trump-Aufruf

Im zweiten TV-Duell verlangte der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump, Muslime sollten Bescheid geben, wenn Terroranschläge geplant seien. Viele Menschen echauffierten sich über Trumps Aufruf - vor allen in den sozialen Netzwerken regten sich Spott und Häme. Der Hashtag #MuslimsReportStuff geht auch zwei Tage nach dem Duell durch die Decke.

Von Tobias Zihn | 11.10.2016
    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei der 1. TV-Debatte am 26. September 2016 in New York.
    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump (dpa / picture alliance / Andrew Gombert)
    Eigentlich will Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, am liebsten alle Muslime aus den USA verbannen, beim zweiten TV-Duell am 9. Oktober in St. Louis, Missouri, ruderte er jedoch etwas zurück: Zumindest muslimische Flüchtlinge sollten extrem überprüft werden, wenn sie in die USA einreisen wollen. Und die schon in Amerika lebenden Muslime sollten doch bitte Bescheid geben, wenn etwas passiere. Vermutlich meinte Trump damit, Muslime sollten der Polizei Hinweise geben, wenn sie beobachten, dass andere Muslime sich radikalisieren oder Anschläge planen.
    Weil dieser Aufruf extrem verallgemeinernd ist und eine ganze Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht stellt, regte sich schon während der Debatte vor allem bei amerikanischen Muslimen Widerstand. Zainab Chaudary, Mitarbeiterin bei einem muslimischen Think Tank in den USA, startete den Hashtag #MuslimsReportStuff noch während des TV-Duells. Und meldet direkt als allererstes Donald Trump selbst.
    Der Hashtag kommt in den sozialen Netzwerken bestens an - und ist seit zwei Tagen einer der meist genutzten - vor allem bei Twitter. Trumps Aufruf ist also auf fruchtbaren Boden gefallen. Nur dies jedoch ganz anders, als er wahrscheinlich im Sinn hatte. Niles beispielsweise meldet ihren unordentlichen Bruder, der jeden Tag sein nasses Handtuch einfach auf den Boden wirft. Ganz klar ein Fall für das FBI.
    Twitter-Nutzer Ziad Nazer ist fest davon überzeugt, dass der nahende Winter sicher nichts Gutes im Schilde führen kann.
    Und Yassir J. stellt heraus, dass Trumps Aufruf das Potential dazu hat, Menschen verschiedenster Nationalitäten und unterschiedlichen Glaubens zusammenzubringen.
    Donald Trump - selbst eifriger Twitterer - hat sich persönlich noch nicht in die Debatte #MuslimsReportStuff eingemischt. Stattdessen offenbart er nach dem zweiten TV-Duell lieber noch mal seine einfache Weltsicht: