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Nachlese der Oscars 2017
"Harte Politik wird da nicht verhandelt"

Wer bei der diesjährigen Oscar-Vergabe die große Bühne mit scharfen politischen Spitzen gegen Trump erwartet hatte, wurde weitgehend enttäuscht. "Es ist großes Medienentertainment", sagte Filmkritiker Hartwig Tegeler im DLF. Es gehe vor allem um eine Hochglanzpräsentation - das habe niemandem weh getan.

Hartwig Tegeler im Gespräch mit Sigrid Fischer | 27.02.2017
    Der Drehbuchautor Tarell Alvin McCraney (l.) und der Regisseur Barry Jenkins mit ihren Oscars, die sie für den Film "Moonlight" erhalten haben.
    Der Drehbuchautor Tarell Alvin McCraney (l.) und der Regisseur Barry Jenkins mit ihren Oscars, die sie für den Film "Moonlight" erhalten haben. (Imago Stock & People)
    Ganz so abgeräumt wie erwartet hat das Filmmusical La La land bei den Oscars dann doch nicht, mit sechs von 14 Trophäen. Und ganz so politisch wie erwartet war die Veranstaltung in der Nacht auch nicht, obwohl Moderator Jimmy Kimmel keine Gelegenheit ausließ, gegen den US-Präsidenten zu wettern.
    Ein Präsident, der an die Kunst und an die Wissenschaft glaubt, sei sehr selten, sagte er bei der Begrüßung der Präsidentin der Academy of Arts and Sciences. Und er bat auch um einen unverdienten Applaus für Meryl Streep, die Donald Trump ja kürzlich als überbewertete Schauspielerin bezeichnet hatte. Die Schauspieler hielten sich eher zurück mit Statements, beispielsweise Justin Timberlake.
    Das Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate lang als Audio-on-demand abrufen.