Freitag, 29. März 2024

Archiv


Nachrichten in Kürze

Die "Ilias" in der Neuübersetzung von Raoul Schrott; "Café Komplott" nach dem gleichnamigen Roman von Peter Wawerzinek; "Begegnung am Nachmittag" von Henning Mankell; "Schatten des Wahns" unter der Regie von Andrea Ghetto; die ARD-Hörspieltage

Von Agnieszka Lessmann | 11.10.2008
    Auszeichnung
    Zum Hörspiel des Monats September wählte die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste die "Ilias" in der Neuübersetzung von Raoul Schrott und der Regie von Klaus Buhlert. Gesprochen hat sie Manfred Zapatka.

    Der Deutschlandfunk - gemeinsam mit dem Hessischen Rundfunk Produzent der Hörspielfassung - wiederholt die beiden ersten prämierten Folgen am Samstag, den 6. Dezember um 20.05 Uhr. Eine Zusammenfassung der ersten sieben Gesänge und einen Werkstattbericht bringt der Deutschlandfunk an Heiligabend um 14.05 Uhr. Um 15.05 Uhr schließt der achte Gesang an. Dann folgen bis Neujahr täglich um 14.05 und um 15.05 die restlichen 16 der insgesamt 24 Gesänge.
    Premieren
    Mindestens zwei Dinge haben die fünf Personen gemeinsam, die sich in Peter Wawerzineks Roman "Café Komplott" alljährlich im irischen Connemara treffen: Sie erfinden gern fantastische Geschichten, während sie im wirklichen Leben nicht ganz mit ihren Ambitionen mithalten können. Da ist der erfolglosen Architekt mit einer Vorliebe für schwarze Kleidung, der begabte Autor, der als Kostümbildner arbeitet, die Schauspielerin, die auf der vergeblichen Suche nach einem Engagement seit Jahren als Garderobiere arbeitet. Wolfgang Rindfleisch hat Wawerzineks Roman zu einem Hörspiel bearbeitet. Der Autor und Performance-Künstlers hat selbst die Rolle des Polizisten übernommen.

    Das Hörtheater "Der Keller" stellt das Hörspiel "Café Komplott" am Sonntag, den 2. November, um 18 Uhr vor. Die Adresse: Kleingedankstraße 6 in Köln. Die Ursendung ist am Dienstag, den 11. November, um 20.10 Uhr im Deutschlandfunk
    Auch das HörTheater im frannz Club bietet zwei Premieren: Am Sonntag, den 26. Oktober steht das Hörspiel "Begegnung am Nachmittag" von Henning Mankell auf dem Programm. Nadja Tiller und Walter Giller spielen ein Paar, das seit 60 Jahren verheiratet ist, aber schon seit 23 Jahren nicht mehr zusammenlebt. Jetzt will sie die Scheidung, endlich. Er mag aber die dafür notwendigen Papiere nicht unterschreiben. Aus dem Alter sei er heraus, meint er. Die Ursendung findet am 26. November, um 21.33 Uhr bei Deutschlandradio Kultur statt.
    Nach dem Kriminalroman "Schatten des Wahns" von Christian von Ditfurth hat Andrea Ghetto ein zweiteiliges Hörspiel umgesetzt. Das HörTheater im frannz Club stellt es am Sonntag, den 2. November vor, die Ursendung bringt Deutschlandradio Kultur am 1. und 8. Dezember um 21.33 Uhr.

    Die öffentlichen Aufführungen im frannz Club in der Kulturbrauerei finden jeweils um 20 Uhr statt. Die Adresse: Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 36.
    Als nonkonforme Schriftstellerin, die sich um das ästhetische Korsett des sozialistischen Realismus wenig scherte, hatte Christa Reinig in der DDR Publikationsverbot. Dabei entsprach ihre Vita durchaus den Idealen des Arbeiter- und Bauernstaates. Als uneheliche Tochter einer Putzfrau wurde sie im Jahr 1926 in Berlin geboren. Sie war Fabrikarbeiterin, Trümmerfrau und Blumenbinderin, bevor sie in Abendkursen ihr Abitur nachholte und an der Humboldt-Universität in Berlin Architektur und Kunstgeschichte studierte.

    Bekannt wurde sie im Jahr 1956 mit der "Ballade vom blutigen Bomme". Im Jahr 1964 nahm sie den Bremer Literaturpreis entgegen - und kehrte danach nicht mehr in die DDR zurück. In der Bundesrepublik markierte das Erscheinen ihres Romans "Entmannung" im Jahr 1976 ihre Hinwendung zu einem kämpferischen Feminismus. Von lakonischer Lyrik bis zur schwarzen Satire reichte die Palette ihrer Werke. Auch einige Hörspiele finden sich darunter. Für die originelle Science Fiction-Parabel "Das Aquarium" nahm sie im Jahr 1968 den Hörspielpreis der Kriegsblinden entgegen. Christa Reinig starb am 30. September im Alter von 82 Jahren.
    Am 5. November öffnet das ZKM seine Türen für die ARD-Hörspieltage. Über fünf Tage hinweg werden in Karlsruhe die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten die Produktionen vorstellen, mit denen sie sich um den ARD-Hörspielpreis bewerben. Außerdem gibt es ein Rahmenprogramm mit einer szenischen Lesung, einer Live-Radioshow und die Live-Inszenierung des Kinderhörspiels "Schon schön oder Die ungewöhnliche Geschichte des Ö" nach einem Theaterstück von Tilla Langenberg. Weitere Informationen und alle Termine gibt es unter www.radio.ard.de