Donnerstag, 28. März 2024

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Nachrichtenagenturen und soziale Netzwerke
"Wir suchen nach eigenem Augenschein"

Wenn wieder einmal die Netzgemeinde ein Ereignis schneller in die Welt trägt als die herkömmlichen Medien, müssen sich diese viel Kritik anhören. Dpa-Chefredakteur Sven Gösmann erklärt, warum Berichterstattung ohne professionelle Standards nicht funktioniert.

Sven Gösmann im Gespräch mit Brigitte Baetz | 29.08.2015
    Zahlreiche bunte Filzstifte in der Facebook-Europazentrale in Dublin neben dem Firmenlogo.
    Soziale Netzwerke wie Facebook sind oft schneller nach professionelle Nachrichtenagenturen (picture alliance/dpa/Jessica Binsch)
    Immer öfter kommt es vor, dass soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Instagram früher über ein Ereignis berichten als die Nachrichtenagenturen. Natürlich entstehe durch die Sozialen Medien ein Beschleunigungsdruck, sagte dpa-Chefredakteur Sven Gösmann im DLF.Dennoch müssten herkömmliche Medien bei ihrer bewährten Arbeitsweise bleiben, um den Unterschied zwischen professionellem und Laienjournalismus zu wahren, so engagiert letzterer auch sein möge.
    Zwei Quellen und der eigene Augenschein
    "Das sind unsere professionellen Standards: Wir suchen nach Bestätigung. Wir suchen nach zwei Quellen. Wir suchen nach eigenem Augenschein und nicht nur nach dem, was das Netz twittert, sendet, instagramt."
    Man beobachte allerdings, wo im Netz sich Unmut oder Hinweise auf Ereignisse zusammenballen, sagte der dpa-Chefredakteur.
    Das Gespräch können Sie in voller Länge mindestens sechs Monate nachhören.