
+++ Damit schließen wir das Wahlblog.
+++ Die SPD-Vorsitzende Esken hat das Wahlergebnis in Bremen als starkes Mandat für ihre Partei bezeichnet.
Bürgermeister Bovenschulte sei nun in der komfortablen Situation, sich den Koalitionspartner aussuchen zu können, sagte Esken im Deutschlandfunk. Sie betonte, die Signalwirkung der Wahl in Bremen für die Bundesregierung sei überschaubar. Im Vordergrund hätten Landesthemen und die Personen gestanden, nicht so sehr die Politik der Ampel-Regierung.
Esken (SPD): "Bovenschulte hat die Wirtschaft stark gemacht"
+++ Auch der Generalsekretär der FDP, Djir-Sarai, hält die Signalwirkung für den Bund für überschaubar.
Hauptziel seiner Partei sei gewesen, in der Bürgerschaft zu bleiben, sagte er ebenfalls in Deutschlandfunk. Das habe man erreicht, daher sei er nicht unzufrieden. Er betonte mit Blick auf die Ampel-Regierung in Berlin, Streit sei in einer Koalition nichts außergewöhnliches. Die Handschrift der FDP in der Regierung müsse aber erkennbar sein.
Bijan Djir-Sarai (FDP): Signalwirkung für Berlin überschaubar
CDU-Generalsekretär Czaja sagte im ARD-Fernsehen, seiner Partei sei es in Bremen nicht ausreichend gelungen, Probleme in der Stadt deutlich zu machen. Der Grünen-Vorsitzende Nouripour sprach von einem enttäuschenden Ergebnis. Er sprach sich aber für die Fortsetzung der Landeskoalition aus. Die Linken-Vorsitzende Wissler sagte, ihre Partei freue sich über das Ergebnis.
+++ Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Bremen gewonnen.
Die Landeswahlleitung erklärte, die Hochrechnung sei repräsentativ und die letzte, die in der Nacht veröffentlicht werde. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird für Mittwoch erwartet. Bremens Bürgermeister Bovenschulte - SPD - kündigte Sondierungsgespräche mit allen demokratischen Parteien an. Möglich wäre demnach eine Fortsetzung der rot-grün-roten Koalition oder eine Regierung mit der CDU.
Die Landeswahlleitung teilte in der Nacht mit, die Sozialdemokraten kämen laut einer amtlichen Hochrechnung auf 29,9 Prozent der Stimmen. Das ist ein Plus von fünf Prozentpunkten. Die CDU erreicht 25,7 Prozent und verliert damit einen Prozentpunkt. Die Grünen erzielen laut der Hochrechnung 11,7 Prozent, nach 17,4 Prozent bei der Wahl 2019. Die Partei Die Linke kommt auf 11,2 Prozent, die rechtspopulistische Partei "Bürger in Wut" auf 9,6 Prozent. Auch die FDP wird mit 5,2 Prozent voraussichtlich wieder in der Bürgerschaft vertreten sein.
+++ Die Gremien der Bundesparteien beraten heute in Berlin über den Ausgang der Bürgerschaftswahl in Bremen.
Daran nehmen auch die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten auf Landesebene teil. Anschließend wollen sich die jeweiligen Parteivorsitzenden dazu äußern.
+++ Der Grünen-Politiker Hofreiter führt das schlechte Abschneiden seiner Partei bei der Wahl in Bremen und Bremerhaven auf Fehler vor Ort zurück - er sieht aber auch mangelnden Rückenwind aus dem Bund.
"Das Ergebnis ist enttäuschend. Es ist uns nicht gelungen, über die Kernwählerschaft hinaus groß zu mobilisieren", sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Es gab Fehler vor Ort wie die Debatte über die 'Brötchentaste'", führte Hofreiter aus. Umweltsenatorin und Grünen-Spitzenkandidatin Schaefer strich die Option zum kostenlosen 15-minütigen Parken in Bremen im April.
+++ Für die Bürgerschaftswahl in Bremen liegt die erste Hochrechnung vor.
Nach Hochrechnungen von Infratest-dimap kommt sie auf 29,6 Prozent der Stimmen. Das ist ein Zuwachs von 4,7 Prozentpunkten. Die CDU erreicht 26,1 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte weniger. Die Grünen kommen demnach auf 12 Prozent, das sind 5,4 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren. Die Linke erreicht 10,9 Prozent. Die Partei "Bürger in Wut" kommt auf 9,6 Prozent. Die FDP wird mit 5,2 Prozent voraussichtlich wieder in der Bürgerschaft vertreten sein. Die AfD wurde nicht zur Wahl zugelassen, weil der zerstrittene Landesverband zwei konkurrierende Kandidatenlisten eingereicht hatte.
Berliner Reaktionen auf Ergebnisse in Bremen
+++ Generalsekretär Czaja: CDU hat Probleme im Wahlkampf nicht deutlich genug gemacht Bremen
Nach Einschätzung des CDU-Generalsekretärs Mario Czaja ist es seiner Partei nicht ausreichend gelungen, Probleme in der Stadt deutlich zu machen. Die Sorgen in der Hansestadt seien groß, sagte er im ARD-Fernsehen. Es sei beispielsweise nicht gelungen, die großen Probleme im Bildungssystem zum Ausdruck zu bringen.
Winter (CDU): Möchten eine große Koalition
+++ Bremens Regierungschef Bovenschulte (SPD) hat sich beunruhigt über das wohl zweistellige Abschneiden der rechtspopulistischen Partei Bürger in Wut (BiW) gezeigt.
"Das gibt Anlass zur Sorge", sagte der SPD-Politiker nach der Landtagswahl. Die Wählergruppe habe vom Fehlen der AfD bei der Wahl profitiert, meinte Bovenschulte. Laut Prognosen verbesserte die lokale Bewegung BiW ihr Ergebnis um gut acht Punkte auf 10,5 Prozent. Eine starke Wirtschaft, gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit müssten in den nächsten Jahren noch mehr im Fokus stehen, sagte Bovenschulte.
Kevin Kühnert zum Sieg der SPD
+++ Die Wählergruppierung Bürger in Wut (BiW) führt ihr voraussichtlich zweistelliges Ergebnis bei der Wahl in Bremen auf "Realpolitik" und einen guten Wahlkampf zurück.
Spitzenkandidat Leidreiter sagte mit Blick auf die Prognose, die BiW sei glücklich. "Wir wären vor drei Monaten mit sechs Prozent zufrieden gewesen, haben jetzt 10,5 Prozent erreicht." Die rechtspopulistische Partei hat davon profitiert, dass die AfD wegen interner Querelen diesmal nicht zur Landtagswahl in Bremen zugelassen war. Leidreiter war 2015 aus der AfD ausgetreten.
+++ Die Bundesvorsitzenden der Linken haben sich zufrieden mit dem Abschneiden ihrer Partei bei der Bremer Bürgerschaftswahl geäußert.
Co-Chefin Wissler sagte im Sender Phoenix, ihre Partei habe "wirklich ein gutes, ein stabiles Ergebnis" erzielt. Ihr Ko-Vorsitzender Schirdewan sagte, das "großartige Ergebnis" in Bremen gebe der Partei Rückenwind für kommende Wahlen. Die Prognose sieht die Linke bei der Landtagswahl mit 10,5 Prozent auf Platz vier. Die SPD könnte die bisherige Koalition mit Grünen und Linken fortführen, aber auch eine Regierung mit der CDU bilden.
Bremens Wirtschaftssenatorin Vogt (Die Linke) sieht das Land gut aufgestellt
+++ Die SPD hat ihren Wahlerfolg in Bremen laut der Forschungsgruppe Wahlen vor allem dem bisherigen Regierungschef Bovenschulte zu verdanken.
"Bei einer stark kommunal geprägten Bürgerschaftswahl punktet die SPD mit Parteiansehen, guter Senatsarbeit und allem voran mit ihrem überlegenen Spitzenkandidaten Andreas Bovenschulte", heißt es in einer Analyse.
+++ Der SPD-Parteivorstand hat dem Bremer Spitzenkandidaten Bovenschulte zum voraussichtlichen Wahlsieg gratuliert.
Das Wahlergebnis sei eine große Leistung und Anerkennung für eine gute Regierungsführung in schwierigen Zeiten.
+++ Die Grünen-Vorsitzende Lang hat sich nach den ersten Prognosen unzufrieden mit dem Abschneiden ihrer Partei bei der Bürgerschaftswahl in Bremen gezeigt.
Im Sender Phoenix nannte sie das Ergebnis enttäuschend. Die Grünen in Bremen hätten zwar inhaltlich viel erreicht. Es sei aber nicht gelungen, dies den Wählerinnen und Wählern ausreichend zu kommunizieren. Lang meinte, auf Bundesebene habe es für die Wahl in Bremen und Bremerhaven "wenig Rückenwind gegeben".
Interview mit Kirsten Kappert-Gonther, Bündnis 90/ Die Grünen, MdB aus Bremen
+++ Der Landesvorstand der Bremer SPD will der Partei im Lauf der Woche einen Vorschlag für Sondierungen machen.
Der Landesvorsitzende Wetjen sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe gute Gründe für eine Fortsetzung von Rot-Grün-Rot, aber auch für eine mögliche große Koalition mit der CDU. Deshalb gebe es auch gute Gründe, mit beiden zu sprechen. Der SPD-Spitzenkandidat, Bürgermeister Bovenschulte, legte sich in einer kurzen Ansprache ebenfalls nicht auf ein Regierungsbündnis fest. Der Bremer SPD-Vorstand will am Montagabend über das Ergebnis beraten und bei einer Parteikonferenz mit den Mitgliedern sprechen. In den Tagen danach soll laut Wetjen der Beschluss über die Sondierungen erfolgen.
+++ CDU-Spitzenkandidat Imhoff hat die Niederlage seiner Partei bei der Bremer Bürgerschaftswahl eingeräumt.
Das Ziel, stärkste Kraft zu werden, sei verfehlt worden, sagte Imhoff bei der CDU-Wahlparty in Bremen. Er bot dem voraussichtlichen Wahlsieger und amtierenden Regierungschef Bovenschulte (SPD) eine Zusammenarbeit an. Die CDU stehe für eine "Mehrheit der Vernunft" bereit. "Wir wollen natürlich mitregieren", betonte Imhoff. "Hoffentlich wird uns die SPD dann einladen."

+++ Sollte sich die Prognose im Laufe des Abends erhärten, könnte die SPD das rot-grün-rote Bündnis in Bremen fortsetzen.
Möglich wäre auch eine große Koalition mit der CDU. Eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP ist eher unwahrscheinlich, da die Positionen von Liberalen und Grünen in Bremen weit auseinander liegen.
+++ Der Spitzenkandidat der Bremer FDP, Schäck, hat sich nach Veröffentlichung der Prognose zur Bürgerschaftswahl zuversichtlich geäußert.
Das Ziel, wieder in die Bürgerschaft einzuziehen, scheine geglückt, sagte Schäck bei der FDP-Wahlparty.
+++ SPD-Generalsekretär Kühnert hat den Wahlerfolg seiner Parteigenossen bei der Bürgerschaftswahl in Bremen gelobt.
"Wir sind saustolz auf die SPD in Bremen und Bremerhaven", sagte Kühnert in der ARD. Das Wahlziel, stärkste Partei zu werden und weiter zu regieren, sei erreicht worden. Der Wahlsieg sei auch einem "starken Personenbonus" von Bürgermeister Bovenschulte zu verdanken, er sei "die starke Figur der SPD im Land Bremen".
+++ Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Jung kommentierte den laut Prognose zweiten Platz seiner Partei mit den Worten, Bremen sei für die CDU schon immer ein schwieriges Pflaster gewesen.
Jung sagte in der ARD, auf Bundesebene gebe es eine andere Lage, dort lägen CDU/CSU in allen Umfragen weit vor der SPD. Die CDU hat bei der Wahl ihr Ziel verfehlt und liegt laut Prognose klar hinter der SPD.
+++ Aus der Bürgerschafts-Wahl in Bremen ist die SPD als stärkste Kraft hervorgegangen.
Laut der Prognose kommen die Sozialdemokraten auf 29,5 Prozent der Stimmen. Das ist ein Zuwachs von 4,6 Prozentpunkten. Die CDU erreicht 25,5 Prozent und büßt 1,2 Prozentpunkte ein. Die Grünen kommen demnach auf 12,5 Prozent, das sind 4,9 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren. Die Linke erreicht 10,5 Prozent. Die Partei "Bürger in Wut" erreicht ebenfalls 10,5 Prozent. Die FDP kommt auf 5,5 Prozent. Die Wahl-Beteiligung war etwas niedriger als vor vier Jahren. Mit einer ersten Hochrechnung wird wegen des besonderen Wahlmodus' in Bremen erst in zwei Stunden gerechnet.
+++ Bis 14 Uhr haben bei der Bürgerschaftswahl in Bremen 34,3 Prozent der Wahlberechtigten in den Wahllokalen ihre Stimme abgegeben.
Das teilte die Landeswahlleitung auf Basis einer Stichprobe mit. Vor vier Jahren hatte die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 33,5 Prozent gelegen. Briefwähler sind in diesen Zahlen noch nicht mitgerechnet, ihr Anteil liegt dieses Jahr besonders hoch.
+++ Bei der Bürgerschafts-Wahl in Bremen zeichnet sich eine etwas höhere Beteiligung ab als bei der Stimmabgabe vor vier Jahren.
Sie lag gegen Mittag bei knapp 22 Prozent. 2019 waren es zu diesem Zeitpunkt knapp über 20 Prozent. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Anschließend wird es eine Prognose zum Wahlausgang geben. Mit der ersten Hochrechnung wird erst zwei Stunden später gerechnet. Das liegt am besonderen Wahlmodus in Bremen. Die Wahlberechtigten haben fünf Stimmen, die sie beliebig auf die Parteilisten sowie auf einzelne Kandidatinnen und Kandidaten verteilen können. Wegen dieses Verfahrens dauert die Auszählung länger.
+++ Bremens Bürgermeister Bovenschulte und Herausforderer Imhoff geben ihre Stimmen ab.
Bovenschulte sagte bei der Stimmabgabe zur Bürgerschaftswahl, er sei optimistisch, dass die SPD anders als 2019 wieder stärkste politische Kraft werde und einen klaren Regierungsauftrag bekomme. Damals hatte erstmals in der Geschichte des Landes die CDU vorn gelegen, die SPD aber mit Grünen und Linkspartei ein Bündnis geschmiedet. Auch sein Herausforderer Imhoff von der CDU gab am Vormittag seine Stimme ab. Er betone, Wahlziel sei, stärkste Partei zu werden. Es gehe um einen Neuanfang für Bremen.
+++ Die Wahllokale in Bremen haben geöffnet.
In Bremen hat die Bürgerschaftswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten um 8.00 Uhr. Bis 18.00 können die Stimmen abgegeben werden.
Das Wichtigste vor der Wahl in Kürze
- Bremen und Bremerhaven bilden zusammen das kleinste Bundesland.
- Gut 460.000 Menschen sind dort heute zur Wahl aufgerufen.
- Eine Besonderheit ist, dass die Fünf-Prozent-Hürde in beiden Städten separat gilt.
- Die SPD stellt seit 77 Jahren den Bürgermeister in Bremen. Amtsinhaber Andreas Bovenschulte will diesen Rekord ausbauen, CDU-Spitzenkandidat Frank Imhoff hofft auf den Machtwechsel.
- Seit 2019 stellen SPD, Die Grünen und Die Linke als Koalition den Senat, die Bremer Landesregierung.
- Die AfD darf diesmal nicht antreten, nachdem interne Streitigkeiten zu zwei konkurrierenden Kandidatenlisten geführt hatten, was nicht zulässig ist.
- Davon profitieren könnte die Bewegung "Bürger in Wut" deren Wurzeln in Bremerhaven liegen.
Die Deutschlandfunk-Onlineredaktion hat weitere Fakten, Zahlen und Namen für Sie in einem Übersichtsbeitrag zusammengestellt.