Donnerstag, 25. April 2024

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Nahost-Konflikt
Palästinenser schießen Raketen auf Israel

Im Gazastreifen bleibt die Lage angespannt. Militante Palästinenser feuerten am Morgen mehr als zehn Kleinraketen auf Israel ab. Der Konflikt wird heute auch Thema eines Treffens zwischen Bundesaußenminister Steinmeier und seinem israelischen Kollegen Lieberman sein.

30.06.2014
    Der Nahost-Konflikt wird von weiteren Feuergefechten genährt. Die israelische Polizei meldete Raketenbeschuss am Morgen und in der Nacht. Ein Polizeisprecher sprach von einer "Rekordzahl" binnen zwölf Stunden seit dem letzten großen Schlagabtausch zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas im November 2012.
    Die israelische Luftwaffe hatte gestern erneut Stellungen der Hamas im südlichen Gazastreifen angegriffen. Dabei wurde ein Mitglied der militanten Kassam-Brigaden getötet, der Miliz der Hamas. Ein israelischer Armee-Sprecher sagte, der Angriff habe "Terroristen" gegolten, die den Abschuss von Raketen auf israelisches Gebiet vorbereitet hätten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte am Wochenende mit einer Ausweitung der Angriffe.
    Steinmeier berät mit Lieberman
    Inmitten der gewalttätigen Auseinandersetzungen empfängt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) heute Mittag in Berlin seinen israelischen Kollegen Avigdor Lieberman. Im Mittelpunkt des Gesprächs stünden die Beziehungen Israels zu Deutschland sowie die Lage im Nahen Osten, teilte das Auswärtige Amt mit.
    Es ist der erste Besuch des ultranationalistischen Politikers in Berlin, seitdem er im November nach einem Freispruch in einem Betrugsprozess ins Amt des Außenministers zurückkehrte. Lieberman war zuvor im Mai 2012 zu politischen Gesprächen in Berlin gewesen.
    Den Angriffen im Gazastreifen war die Entführung von drei israelischen Teenagern am 12. Juni im Westjordanland vorangegangen. Israel vermutet die Hamas als Drahtzieher hinter der Entführung. Die Hamas bestreitet eine Verantwortung.
    Rivlin: Es muss gehandelt werden
    In Tel Aviv demonstrierten gestern Zehntausende Israelis und bekundeten ihre Solidarität mit den verschleppten Jugendlichen. Die Teilnehmer der Kundgebung beteten und sangen, während die Mütter der drei entführten Jugendlichen Appelle an die Kidnapper zur Freilassung ihrer Söhne richteten.
    Der gewählte Präsident Reuven Rivlin, der Anfang Juli sein Amt antritt, rief die internationale Gemeinschaft im israelischen Radio auf, sich nicht mit einer Verurteilung der Tat zufrieden zu geben. "Vielmehr muss gehandelt werden, um die Freilassung der drei jungen Israelis zu erreichen", sagte Rivlin.