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Nahrungsergänzungsmittel
Fitness aus der Packung?

Nahrungsergänzungsmittel sind auch im Breitensport angekommen. Der ehemalige Profischwimmer Mark Warnecke und Dominic Müser von der Nationalen Anti-Doping-Agentur warnen vor falscher und übertriebener Anwendung.

17.04.2016
    Protein Shakes als Nahrungsergänzungsmittel
    Protein Shakes als Nahrungsergänzungsmittel (dpa / picture-alliance / Romain Fellens)
    "Wenn ich sehe, wie sich diese Industrie entwickelt, ist das bedenklich", sagt Dopingbekämpfer Müser. Er rät vor einer Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dringend zu einer ärztlichen Beratung: "Man sollte hier nicht auf eigene Faust vorgehen und nach dem Motto viel hilft viel handeln, denn dieses Viel kann auch schädlich sein."
    Vitamin-C-Ergänzungpräparate, die wie Lebensmittel verkauft werden, aber auch Proteinshakes bieten seiner Ansicht nach eine Gefahr - vor allem durch Verunreinigungen. "Diese Dinge sind frei verkäuflich - hier muss aufgeklärt werden."
    Unterschiede schwer aufzuzeigen
    Mark Warnecke, früher Profischwimmer, heute Arzt und Chef einer Nahrungsergänzungsmittelfirma, sieht die Entwicklung ebenfalls mit Sorge. Die Titel der Substanzen suggerieren oft schon, dass Dinge drin sind, "die nicht drin sein sollten".
    Warnecke produziert Nahrungsergänzungsmittel aus eigener Herstellung. "Wenn man es richtig macht, dann sind Nahrungsergänzungsmittel in vielen Bereichen sehr gut", sagt er. Für Unternehmen wie seines sei es schwer die Unterschiede aufzuzeigen. Billige Anbieter hätten "riesige Werbebudgets. Von der Industrie kommt viel Druck".