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NASA-Sonde Clementine
Wiederentdeckung des Mondes

Vor 25 Jahren erreichte die Sonde Clementine die Umlaufbahn um den Mond. Gut zwei Monate lang hat sie den Begleiter der Erde umkreist und fast zwei Millionen Fotos der Oberfläche zur Erde gefunkt.

Von Dirk Lorenzen | 20.02.2019
    Die Südpolarregion des Mondes – eine der bekanntesten Aufnahmen der Clementine-Mission
    Die Südpolarregion des Mondes – eine der bekanntesten Aufnahmen der Clementine-Mission (NASA)
    Clementine war eine gemeinsame Mission der NASA und einer Raketenforschungsorganisation des US-Verteidigungsministeriums. Die Sonde diente dem Test neuer Komponenten und der Erforschung des Mondes.
    Rund zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Wettlaufs zum Mond von Amerikanern und Sowjets sorgte sie als erste "neue" Sonde für eine Art Wiederentdeckung des Erdtrabanten.
    Modell der Clementine-Sonde im National Air and Space Museum in Washington
    Modell der Clementine-Sonde im National Air and Space Museum in Washington (Smithsonian)
    Zwar hatte 1990, vier Jahre vor Clementine, auch schon die japanische Sonde Hiten eine Mondumlaufbahn erreicht. Doch Hiten war ein Technologieexperiment und spielte wissenschaftlich keine Rolle.
    Größere Mengen Wassereis am Mondsüdpol
    Erst mit Clementine verfügten die Forscher über eine detaillierte fotografische Kartierung des gesamten Mondes. Zudem hat die Sonde am Mondsüdpol Krater entdeckt, die ununterbrochen im Schatten liegen und in denen es größere Mengen an Wassereis gibt.
    Auch die für künftige Raumfahrtmissionen so wichtigen "Berge des ewigen Lichts" hat Clementine aufgespürt. Das sind Gipfel, die praktisch immer Sonnenlicht abbekommen und die daher für die Stromversorgung von Mondstationen bedeutsam sein könnten.
    Anfang Mai 1994 hat Clementine den Mondorbit wieder verlassen: Ziel war der erdnahe Asteroid Geographos. Wegen eines Computerfehlers an Bord wurde dieser Teil der Mission aber aufgegeben. Somit blieb Clementine eine reine Mondsonde.