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NATO
Aufrüsten gegen Russland

Wegen des andauernden Konflikts mit Russland will sich die NATO strategisch neu aufstellen. Beim Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel ist die Rede von einer "angemessenen Stationierung vom Einsatzkräften". Ziel ist eine Abschreckung Russlands.

03.06.2014
    NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen
    NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen will das Militärbündnis flexibler machen. ( picture alliance / dpa / Vit Simanek)
    "Wir müssen die NATO fitter, schneller und flexibler machen", sagte der Generalsekretär des Bündnisses, Anders Fogh Rasmussen, bei einem Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Die NATO prüft nach Rasmussens Worten eine Aktualisierung ihrer Verteidigungspläne und eine angemessene Stationierungen vom Einsatzkräften. Bereits beschlossen: Deutschland, Polen und Dänemark verstärken das NATO-Korps im polnischen Stettin, das für die Planung von Operationen und Übungen zuständig ist. Das gaben die Verteidigungsminister der drei Länder beim Brüsseler Treffen bekannt.
    Die Einsatzbereitschaft des "Multinationalen Korps Nordost" soll verbessert werden. Derzeit sind 180 Soldaten in Stettin stationiert - 60 deutsche und 120 aus Polen und Dänemark. Das Korps soll in die Lage versetzt werden, Landoperationen und -übungen schneller zu planen.
    Polen und das Baltikum fordern Kampftruppen
    Weiter fordern Polen, Litauen, Lettland und Estland die Stationierung von Kampftruppen anderer NATO-Staaten auf ihren Staatsgebieten. Sie wollen Russland damit vor einer ähnlichen Militäraktion wie etwa bei der Annexion der ukrainischen Krim abschrecken.
    Erneut erhob Rasmussen schwere Vorwürfe in Richtung Moskau. "Russlands unverantwortliches und illegales Handeln ist eine ernste Herausforderung an ein freies und friedliches Europa." Daher müssten die Verteidigungsminister "sorgfältig die kurz- und langfristigen Folgen für unser Bündnis prüfen".
    Amerikanische Führungsrolle
    Erfreut zeigte sich der NATO-Chef über die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, eine Milliarde US-Dollar (735 Millionen Euro) für die zeitweise Verlegung von US-Truppen in östliche NATO-Staaten bereitzustellen. "Ich begrüße wirklich die amerikanische Führungsrolle beim Ergreifen von Sicherheitsmaßnahmen", sagte Rasmussen.
    (tzi/bor)