Dienstag, 19. März 2024

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Naumburger Dom wird Weltkulturerbe
Dombaumeisterin: Mehr für die Besucher tun

Mit einem Festakt ist die Ernennung des Naumburger Doms zum UNESCO-Weltkulturerbe gefeiert worden. Der Titel solle den Dom zu einem noch stärkeren Besuchermagneten machen, sagte die Dombaumeisterin Regine Hartkopf im Dlf. Gleichzeitig sei aber wichtig, dass er ein Ort des Gebets bleibe.

Regine Hartkopf im Gespräch mit Michael Köhler | 21.10.2018
    Der Naumburger Dom ist in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen worden (Foto vom 12.04.18). Das Welterbekomitee habe das Bauwerk in Sachsen-Anhalt, das zu den bedeutendsten Kathedralbauten des Hochmittelalters zaehle, am 01.07.18 bei seiner Tagung in Bahrain in die Welterbeliste aufgenommen, teilte die deutsche Unesco-Kommission am Sonntag in Bonn mit. Das Welterbekomitee wuerdigte den Angaben zufolge mit seiner Entscheidung die kuenstlerischen Qualitaeten des Doms, die Einblick in Kunst, Architektur und Technologie seiner Zeit gaeben. Der Naumburger Dom ist die 44. Unesco-Welterbestaette in Deutschland. (Siehe epd-Meldung vom 01.07.18)
    "Wir freuen uns riesig", sagte Dombaumeisterin Regine Hartkopf im Dlf. Nun soll das Angebot für Besucher um die Kathedrale mit ihren berühmten Stifterfiguren verbessert werden. (imago / epd / Steffen Schellhorn)
    Der Dom mit seiner Doppelchor-Anlage sei ein wunderschönes Kleinod, sagte die Dombaumeisterin Regine Hartkopf im Dlf. Die Glasmalereien der Fenster aus dem 13. bis 15. Jahrhundert "ein unglaublicher Schatz", bis heute im Wesentlichen unverändert. Auch die Stifterfiguren - etwa die Uta von Ballenstedt - seien bereit für die Besucher. Diese Schätze müssten weiter gepflegt werden.
    Den größten Handlungsbedarf sieht Hartkopf allerdings bei der Besucherattraktivität: "Da dürfen wir uns schon noch ein bisschen strecken." Ein Welterbe-Zentrum soll dazu eingerichtet werden. Darin soll der Dom nicht nur erklärt, sondern auch in die Saale-Unstrut-Region einbettet werden - und in die Lebenswirklichkeit des Hochmittelalters, aus der heraus dieses prägende Gebäude entstand.
    Besuchermagnet und Ort des Gebets
    Der Vorplatz zum Dom soll besucherfreundlicher umgestaltet werden. Außerdem sollen die Besucher um den Dom bald ein breites Angebot an Cafés und Restaurants vorfinden.
    Der Welterbe-Titel soll den Naumburger Dom zu einem noch stärkeren Besuchermagneten machen. Dazu forderte die Denkmalschützerin eine gemeinsame Anstrengung der Vereinigten Domstifter, der Kommune, des Landkreises, des Landes Sachsen-Anhalt und auch des Bundes. Gleichzeitig sei aber wichtig, so die Dombaumeisterin, dass der Dom ein Ort des Gebets bleibt.