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Negativer Wochenauftakt in New York

Der US-Verwaltungsstillstand hält an, die Deadline zur Anhebung der amerikanischen Schuldenobergrenze rückt näher. Die Wall Street bekommt zunehmend kalte Füße und setzt auf Risikobegrenzung.

Von Beatrice Uerlings | 08.10.2013
    Raymond McDaniel zählt zu den mächtigsten Akteuren an der Wall Street. Als Chef der New Yorker Ratingagentur Moody’s hat er das letzte Wort, wenn es die Kreditwürdigkeit eines Landes einzuschätzen gilt. Den Vereinigten Staaten gegenüber ist McDaniel trotz Haushaltspatt und Schuldennotstand überraschend positiv eingestellt. In einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNBC bekräftigte er, dass Moody’s die weltgrößte Volkswirtschaft weiter stabil mit "AAA" - der höchsten Bonitätsnote – bewertet. Seine Begründung: "Wir glauben, dass die US-Regierung den Zinszahlungen und Tilgungen auf ihre Anleihen in jedem Fall nachkommen wird".

    Die Anleger und Börsianer folgten dem Wink und deckten sich am Rentenmarkt ein. Die richtungsweisenden, zehnjährigen US-Staatsanleihen verbesserten sich um zwei Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,63 Prozent.

    An den riskanteren Aktieninvestments wollte sich kaum einer die Finger verbrennen. Die Schlussstände der Indizes sagen alles: Der marktweisende Dow Jones startete mit einem Minus vom 0,9 Prozent und 14.936 Punkten in die neue Woche; der technologielastige Nasdaq rauschte um ein Prozent in den Keller.

    Aluminium gewinnt
    Ganz oben auf den Verkaufskisten war Alcoa zu finden. Nach guter alter Wall-Street-Tradition wird der Aluminiumriese am Dienstag nach Börsenschluss die amerikanische Ertragssaison einläuten. Die Analysten von J.P. Morgan sind skeptisch. Sie verpassten der Alcoa Aktie eine Herabstufung.

    Auch Boeing stand klar auf der Verliererseite. Der europäische Airbus Konzern bricht die Vormachtstellung des amerikanischen Erzrivalen in Japan mit einem Milliarden-Auftrag.

    Weiter im Aufwind befindet sich das Papier von Blackberry. Der kanadische Smartphone-Pionier, der sich selbst zum Verkauf gestellt hat, befindet sich Kreisen zufolge in Verhandlungen mit SAP, Cisco und Google.

    Auch der iPhone- und iPad-Hersteller Apple konnte sich gegen den Abwärtstrend stemmen. Die Experten von Jefferies raten ihren Kunden zum Kauf der Aktie.

    Euro weiterhin stärkste Währung
    Bei den Währungen bleibt der Euro führend. Er pendelte sich auf eine New Yorker Abendnotierung von 1,3577 Dollar ein.

    Das Gold erfreute sich ebenfalls reger Nachfrage. Die US-Schlussnotierung je Feinunze betrug 1.322,40 Dollar.

    Tokio stabil
    Die Börse in Tokio hat am Dienstagvormittag stetig tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte ein hauchdünnes Minus von 10,31 Punkten oder 0,07 Prozent beim Zwischenstand von 13 843,01 Punkten. Der breit gefasste Topix verzeichnete bis dahin einen ebenfalls geringfügigen Abschlag von 0,81 Punkten oder 0,07 Prozent beim Stand von 1146,77 Punkten.