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Netzpolitik
Internet-Verwaltung sucht neue Struktur

Die USA wollen im September 2015 die Oberaufsicht über die Internet-Verwaltung ICANN abgeben. Auf einer Konferenz in Istanbul wird derzeit darüber verhandelt, wer künftig das digitale Zepter in die Hand nehmen darf. IT-Journalist Peter Welchering erläutert im Gespräch mit Uli Blumenthal die Details.

Peter Welchering im Gespräch mit Uli Blumenthal | 02.09.2014
    Für die Konferenz "Internet Government Forum" in Istanbul liegt ein Vorschlag des Europarates vor, der eine mögliche neue Struktur der Internet-Verwaltung ICANN vorstellt.
    Demnach solle die Internet-Verwaltung von einer Organisation nach dem Vorbild des Internationalen Roten Kreuzes wahrgenommen werden, erläuterte IT-Journalist Peter Welchering im Deutschlandfunk. Derzeit handelt es sich bei der ICANN um ein privates Unternehmen ohne Gewinnorientierung, das Rote Kreuz hingegen ist eine Nichtregierungsorganisation.
    Zudem wird in Istanbul über die Schaffung einer sogenannten ICANN-Konvention nachgedacht, in der unter anderem die Garantie der Grundrechte im Netz und das Recht auf Privatsphäre und Datenschutz geregelt werden sollen. Eine solche Konvention müsse von europäischen Staaten ausgehen, so Welchering. Das EU-Parlament könne hier ein Katalysator sein.
    Das gesamte Gespräch mit Peter Welchering können Sie fünf Monate im Audio-Bereich nachhören.