
Die überlieferten Handschriften der Hildegard von Bingen, Werke von Giacinto Scelsi und traditionelle persische Musik für die Ney - sie alle basieren in der einen oder anderen Form auf Modi, auf fixierten Tonskalen. Allen drei Musikstilen ist außerdem gemeinsam, dass durch sie eine Idee des Göttlichen, der Transzendenz projiziert werden soll.
Hier geschieht das durch nur einen Musiker und sein Instrument: Jeremias Schwarzer und die Blockflöte. Keine Stimme, kein Zusatzinstrument, keine Elektronik. Nur im Klang schwingender Atem. Doch die abstrakten Überlegungen und die klangliche Reduktion sind nur der Rahmen, eine Mauer gleichsam um einen vielfältig blühenden Klang-Garten. Denn natürlich sind diese Musiken trotz ihrer inneren Verwandtschaft völlig verschieden.
Es ist auch nicht nur eine Blockflöte im Spiel: Sondern nach und nach erschließt sich der ganze Reichtum dieser Instrumentenfamilie, von der abgründigen Kontrabasslage bis zum lichten Sopran, und das in einer Vielfalt von Spieltechniken, Artikulationen und Klangfarben, die immer wieder überrascht.
Die CD von Jeremias Schwarzer entstand in Co-Produktion mit dem Deutschlandfunk.
Diese Sendung finden Sie nach Ausstrahlung 30 Tage lang in unserer Mediathek.