Freitag, 29. März 2024

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Neue Dlf Produktion
L’Arte della Scordatura

Eine "verstimmte" Violine kann besonders schön klingen. Das beweist Mayumi Hirasaki auf ihrer jüngsten CD, die sie gänzlich dem Phänomen der "Skordatur" gewidmet hat. Mit jeder barocken Sonate eröffnen sich neue Klangwelten.

Am Mikrofon: Bernd Heyder | 19.10.2020
    Die Geigerin Mayumi Hirasaki beim Spiel, den rechten Arm mit dem Bogen in der Hand hoch erhoben, umgeben von Schwarz.
    Beim Musikfest Erzgebirge spielte Hirasaki 2018 alle 15 "Rosenkranz-Sonaten" von Biber. Das Werk gab den Impuls für die neue CD. (Mathias Marx)
    Eine Skordatur, also das bewusste Umstimmen einzelner Saiten, ermöglicht auf der Violine ungewöhnliche Griffe und neue Akkordfolgen im mehrstimmigen Spiel. Spätestens mit einer Sonate von Biagio Marini ist die Violin-Skordatur 1629 in der Welt.
    "Du wirst meine viersaitige Leier auf fünfzehn Arten verstimmt finden", schreibt Heinrich Ignaz Franz Biber im Vorwort seiner berühmten sogenannten "Rosenkranzsonaten", in denen er für fast jede Sonate eine andere Stimmung vorschreibt.
    Der Salzburger Wundergeiger war für Mayumi Hirasaki und ihre Begleiter der Ausgangspunkt einer spannenden Erkundungsreise durch die blühenden barocken Skordatur-Landschaften beiderseits der Alpen, in denen ihre Violine gleich einem Chamäleon die Klangfarben wechselt.
    L'Arte della Scordatura
    Sonaten und Suiten für Violine von Heinrich Ignaz Franz Biber, Johann Joseph Vilsmayr, Carlo Ambrogio Lonati, Pietro Castrucci, Giuseppe Tartini u. a.
    Mayumi Hirasaki, Violine
    Christoph Urbanetz, Viola da gamba
    Johannes Löscher, Violone
    Michael Freimuth, Laute, Theorbe und Gitarre
    Lorenzo Ghielmi, Cembalo
    Label: Passacaille Records
    Aufnahme vom November 2019 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal