Die dunklen Flecken auf der Sonne treten in einem etwa elfjährigen Zyklus auf, den in den 1840er Jahren der Dessauer Apotheker Samuel Heinrich Schwabe entdeckt hat.
Magnetfelder sind gegensätzlich ausgerichtet
Die Flecken hängen mit starken Magnetfeldern zusammen. Diese Magnetfelder sind auf der Nord- und Südhalbkugel der Sonne jeweils gegensätzlich ausgerichtet und kehren sich von einem zum nächsten Elfjahreszyklus um. Somit dauert ein magnetischer Fleckenzyklus zweimal elf, also rund 22 Jahre.
Jetzt hat ein Forscherteam um Laurent Gizon vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen eine weitere Erklärung für diese Zyklenlänge gefunden.
Dazu hat es Strömungen des heißen Sonnengases in einer Tiefe von etwa 200.000 Kilometern analysiert. So tief reicht die Konvektionszone der Sonne, in der die Energie aus ihrem Innern durch turbulente Auf- und Abwärtsbewegungen des Gases nach außen an die Sonnenoberfläche transportiert wird.
Strömungen erzeugen Schallwellen
Solche Strömungen erzeugen Schallwellen, die sich innerhalb der Sonne ausbreiten und mit spezieller Beobachtungstechnik, der Helioseismologie, messen und analysieren lassen.
Wie sich zeigt, gibt es neben der Auf- und Abwärtsbewegung auch noch eine großräumige Walzenbewegung. Sie ist vom Äquator zu den Polen gerichtet und strömt in der Tiefe zurück zum Äquator – mit einer Periode von etwa 22 Jahren.
Vielleicht ist damit endlich die Ursache des Sonnenfleckenzyklus gefunden. Die zahlreichen bisherigen Erklärungsversuche haben sich im Laufe der Zeit alle als falsch erwiesen.