Donnerstag, 28. März 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 1. und 2. Mai +++

Vizekanzler Scholz erwartet baldige Lockerungen für Geimpfte. In Israels Armee gibt es keine Corona-Neuinfektionen. Großbritannien will Indien 1000 Beatmungsgeräte schicken. Weitere Entwicklungen in unserem Newsblog.

01.05.2021
    Symbolbild eines möglichen digitalen Impfpasses mit einem analogen gelben Impfpass
    Ein digitaler Impfpass könnte ein Instrument sein, um Geimpften und Genesenen wieder mehr Freiheiten zu ermöglichen (picture alliance/ Flashpic/ Jens Krick)
    Sonntag, 2. Mai
    +++ In der Debatte über die Fälschungssicherheit des geplanten "digitalen Impfpasses" sieht die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten in der Verantwortung. Ein Sprecher der Behörde sagte in Brüssel, der europäische Impfnachweis an sich sei sicher. Entscheidend sei, dass die eingetragenen Daten zuvor verifiziert würden. Mit Blick auf die deutschen Impfpässe aus Papier betonte der Sprecher, dass es diejenigen Länder leichter hätten, die bereits über ein vollständig digitalisiertes Gesundheitssystem verfügten. Eine Umschreibung des Papierdokuments auf den digitalen Impfpass – zum Beispiel in Apotheken – sei, so wörtlich, eine "rein deutsche Lösung" und kein Vorschlag der EU-Kommission.
    +++ Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie in Israel gibt es in der Armee des Landes keinen einzigen Infektionsfall mehr. Das hat die Armee über Twitter mitgeteilt. Die Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten ist schon gegen das Coronavirus geimpft.
    +++ Großbritannien will dem derzeit sehr schwer von der Corona-Pandemie getroffenen Indien weitere 1000 Beatmungsgeräte schicken. "Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Covid-19 zu bekämpfen. Niemand ist sicher, bis wir alle sicher sind", sagte Außenminister Raab einer Mitteilung zufolge. Zuvor hatte Großbritannien bereits 200 Beatmungsgeräte, knapp 500 Sauerstoffkonzentratoren und drei Sauerstoffgeneratoren nach Indien geschickt.
    Sauerstoffflaschen für Krankenhäuser werden in Neu Delhi verladen.
    Sauerstoffflaschen für Krankenhäuser werden in Neu Delhi verladen. (imago)
    +++ Wegen der vielen Corona-Neuinfektionen in einigen Stadtteilen sollen in Köln morgen erstmals spezielle Impfteams in die sozialen Brennpunkte der Stadt gehen. In einigen Vierteln lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei knapp 700 - und damit um ein Vielfaches höher als im restlichen Stadtgebiet.
    +++ Vizekanzler Scholz (SPD) erwartet bald Lockerungen für Geimpfte. Er geht davon aus, dass sich das sogenannte Corona-Kabinett beim morgigen Treffen auf den Vorschlag einigen wird, um ihn am Mittwoch im Kabinett zu beschließen. Geimpfte und Genesende müssten von Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen befreit werden, sagte Scholz im ARD-Fernsehen. "Wir haben ganz bewusst in das Infektionsschutzgesetz diese Verordnungsermächtigung reingeschrieben, weil wir wussten und wollten, dass wir davon Gebrauch machen."
    +++ Die Impfungen gegen das Coronavirus in Russland gehen nur schleppend voran. Wie das staatliche Fernsehen berichtet, wurden bislang rund neun Millionen Menschen mit den beiden notwendigen Spritzen versorgt. Das sind etwa sechs Prozent der Bevölkerung. 13 Millionen Menschen haben demnach die erste Komponente eines Impfstoffes erhalten. Russische Wissenschaftler haben bislang drei Vakzine gegen das Virus entwickelt. Der Impfstoff Sputnik V ist seit fast neun Monaten auf dem russischen Markt. Umfragen zufolge sind viele Russen skeptisch und zweifeln an der Wirksamkeit.
    Ob Medikamente oder Impfstoffe: Nebenwirkungen gehören dazu – nicht bei allen, aber bei einigen. Ob solche Nebenwirkungen auftreten und wenn ja, welche und wie schwerwiegend sie sind, wird in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut erhoben. Ein Überblick.
    +++ Nach mehr als viermonatiger Pause wegen der Corona-Pandemie nimmt die italienische Reederei Costa ihre Kreuzfahrten wieder auf. Erste Passagiere gingen gestern an Bord des Schiffs "Costa Smeralda" im Hafen von Savona. Sämtliche Besatzungsmitglieder und Gäste mussten einen Corona-Test machen, bevor sie auf das Schiff durften, zudem ist an Bord das Maskentragen Pflicht. Die italienische Regierung hatte am 20. Dezember sämtliche Kreuzfahrten untersagt.
    +++ Auf einem Spargel- und Obstanbauhof im Landkreis Diepholz in Niedersachsen gibt es einen größeren Corona-Ausbruch. Nach Behördenangaben wurden 87 Infektionen bestätigt. Die Betroffenen befinden sich in Quarantäne. Insgesamt seien mehr als 1.000 Menschen untersucht worden. Negativ Getestete dürften nur unter Auflagen zur Arbeit.
    +++ Angesichts der sinkenden Corona-Zahlen spüren viele Krankenhaus-Betreiber eine "erste, leichte Entlastung". Das sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, der "Bild"-Zeitung. Es gebe nun seit etwa zwei Wochen relativ konstante Zahlen bei den Neuinfektionen. Man sei daher zuversichtlich, dass auch bei der Zahl der Intensivpatienten bis auf Weiteres nicht mehr mit einem exponentiellen Anstieg gerechnet werden müsse. De facto habe man mehr Kapazitäten auf den Intensivstationen als in der zweiten Welle. Das große Problem der Corona-Ausfälle und Quarantäne-Anordnungen innerhalb der Belegschaft falle quasi weg, betonte Gaß.
    Im sogenannten DIVI-Intensivregister melden deutsche Kliniken die Belegung ihrer Intensivstationen – auch mit Covid-19-Fällen. Aktuell liegen dort 5.020 Menschen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind. Von ihnen müssen 2.946 invasiv beatmet werden. Derzeit sind 3.126 Intensivbetten für erwachsene Patientinnen und Patienten als frei gemeldet, davon gelten 1.353 als "Covid-spezifische" Intensivbetten.
    In Indien hat sich die neue Variante B.1.617 ausgebreitet, die auch als "Doppelmutante" bezeichnet wird. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
    +++ Bundesfinanzminister Scholz will die derzeitige Regelung zum Kurzarbeitergeld mindestens bis Ende des Jahres verlängern. Scholz sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld sollte auf alle Fälle noch einmal bis Jahresende gelten, gegebenenfalls sogar noch länger. In der Corona-Krise werde die Regierung so lange helfen, wie es Einschränkungen gebe. Derzeit gelten die Kurzarbeiter-Regeln bis Ende Juni.
    +++ In Nordrhein-Westfalen nutzt weniger als ein Drittel der Gesundheitsämter die Software "Sormas" für die digitale Corona-Kontaktverfolgung. Nach Recherchen des WDR arbeiten 15 der 53 Ämter mit der Software. Die Leiterin des Essener Gesundheitsamtes sagte, man könne in einem laufenden Betrieb mit 150 bis 250 positiven Meldungen am Tag keine Systemumstellung durchführen. Auch aus Bielefeld heißt es, mitten in der dritten Welle sei es nicht machbar, Sormas zu installieren. Erst vor kurzem hatte der Beamtenbund dbb eine Recherche zu "Sormas" veröffentlicht und die Ergebnisse "ernüchternd" genannt. Wenn ein Mitarbeiter eine digitale Datenakte anlege, müsse er an 16 Stellen den Namen einer infizierten Person eintragen. Mit smarter Digitalisierung habe das nichts zu tun.
    +++ Die belgische Polizei hat eine illegale Massenparty in einem Park in Brüssel aufgelöst. Laut einer ersten Bilanz des Einsatzes wurden mehr als 130 Personen vorläufig festgenommen. Der Nachrichtenagenur Belga zufolge waren trotz Verbots ein- bis zweitausend Menschen in den Park "Bois de la Chambre" gekommen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Unter den Teilnehmenden waren Korrespondenten zufolge neben jungen Leuten, die feiern wollten, auch Kritiker der Corona-Auflagen und Impfgegner. Belgische Medien berichteten zudem von Hooligans. Bereits Anfang April war es bei einer ähnlichen Versammlung in Brüssel zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen.
    +++ In Indien sind an einem Tag noch nie so viele Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. 3689 Todesfälle wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums vom Sonntag registriert. Erst gestern hatte Indien mit seinen über 1,3 Milliarden Einwohnern als erstes Land weltweit an einem Tag mehr als 400 000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst. Das Gesundheitssystem ist überfordert, Krankenhäuser und Krematorien sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff, Medikamenten und Impfdosen.
    Einäscherungsritual für ein Opfer der Pandemie im indischen Neu Delhi am 26. April 2021. Die Nation meldet einen Rekord von 352.991 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden, 2.812 Tote sind zu beklagen. Im ganzen Land fehlt es an Sauerstoffgeräten für die schwer an Covid-19 Erkrankten. 
    Einäscherungsritual für ein Opfer der Pandemie im indischen Neu Delhi (Amarjeet Kumar Singh / SOPA Images)
    +++ Der geplante europäische Nachweis für die Impfung gegen Covid-19 ist nach einem Medienbericht anfällig für Fälschungen. Die Zeitung "Welt am Sonntag" schreibt, nach den Planungen des Bundesgesundheitsministeriums sollten die im gelben Impfpass eingetragenen Nachweise in Arztpraxen, Impfzentren und Apotheken umstandslos auf den neuen EU-Ausweis übertragen werden. Der Nachweis im gelben Impfpass sei aber leicht zu fälschen - und dementsprechend sei dann auch das EU-Zertifikat anfällig für Betrug. Das Gesundheitsministerium räumte die Sicherheitslücke der Zeitung gegenüber ein. Die EU-Kommission nannte den geplanten europäischen Nachweis an sich sicher und betonte, entscheidend sei, dass auch der Eingabeprozess im jeweiligen Land sicher sei.
    +++ Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sollen spätestens ab der Woche vom 7. Juni auch Betriebsärzte einbezogen werden. Vorgesehen sind dann laut Bundesgesundheitsminister Spahn für sie mindestens 500.000 Impfdosen pro Woche, wie die "Welt am Sonntag" berichtete. Der CDU-Politiker sagte, noch warteten viele auf Impftermine. "Aber bereits in ein paar Wochen werden wir voraussichtlich mehr Impfstoff haben als Terminanfragen." Betriebsärzte in Firmen könnten dann helfen, mit niedrigschwelligen Angeboten zu überzeugen. Dies könne Menschen fürs Impfen gewinnen, die "nicht das Gegenargument suchen, sondern die Gelegenheit".
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 16.290 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 2.483 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 110 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde bundesweit mit 146,5 angegeben; damit entwickelte sie sich den sechsten Tag in Folge rückläufig. Seit Beginn der Pandemie wurden 3 Millionen 416.822 nachgewiesene Infektionen registriert und 83.192 Todesfälle.
    +++ Auch in Tschechien und Bulgarien sinkt die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen. Beide Länder gelten deshalb von heute an nicht mehr als Hochinzidenzgebiete. Auch für die französische Grenzregion Moselle gilt nun eine Herabstufung. Sie wird - wie der Rest Frankreichs - als Hochinzidenzgebiet angesehen. Bisher galt die Region als Virusvariantengebiet mit verschärften Quarantäneregeln. Die südafrikanische Mutante hatte sich dort stark verbreitet. In Europa gelten zudem folgende Änderungen: Litauen wird ab heute zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft und in Norwegen wird eine weitere Region als Risikogebiet behandelt.
    Saarland, Großrosseln: Beamte der Bundespolizei kontrollieren am 20. März ein französisches Fahrzeug, das von Petite-Rosselle in der Region Moselle in Frankreich nach Grossrosseln im Saarland fahren will.
    Grenze Frankreich Deutschland (dpa-Bildfunk / Oliver Dietze)
    +++ SPD-Kanzlerkandidat Scholz will an der Reihenfolge bei den Corona-Impfungen vorerst festhalten. Für ihn sei es ein Zeichen von Respekt, zunächst die zu impfen, die besonders schutzbedürftig seien, sagte der Bundesfinanzminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Spätestens im Juni könne das Impfen auf alle ausgeweitet werden. "Wenn wir zu früh die Priorisierung aufgeben, fürchte ich das Windhund-Prinzip", sagte Scholz: "Wer gut vernetzt ist und jemanden kennt, der jemanden kennt, hat dann viel bessere Karten als jemand, der weniger gut verdrahtet ist." Die Forderung des CSU-Vorsitzende Söder, Familien bei der Impfung vorzuziehen, lehnte Scholz ab.
    +++ In Chile sollen sich innerhalb der kommenden zwei Wochen bereits Menschen zwischen 35 und 45 Jahren impfen lassen können, wie Präsident Piñera ankündigte. Möglich sei dies wegen eines neuen Vertrags über die Lieferung von drei Millionen zusätzlichen Impfdosen des chinesischen Unternehmens Sinovac. "Wir werden unser Impfprogramm so schnell wie möglich auf die jüngeren Generationen ausdehnen, die sich am häufigsten infizieren", sagte der Staatschef. Mit rund 35 Prozent liegt Chile bei der vollständig geimpften Bevölkerung weltweit auf einem der vordersten Plätze.
    +++ Im kanadischen Montreal sind nach Angaben örtlicher Medien etwa 30.000 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen der Regierung auf die Straße gegangen. Die Demonstranten seien größtenteils ohne Masken unterwegs gewesen und hätten gegen die Abstandsregeln verstoßen, hieß es. Sie wandten sich gegen die von der Regierung der Provinz Quebec auferlegten Regeln und bezeichneten sie als ungerechtfertigt. Die Kundgebung sei weitgehend friedlich verlaufen.
    +++ Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollten die EU-Staaten nach Ansicht der EU-Kommission systematisch das Abwasser auf Coronaviren untersuchen. "Die Überwachung von Abwasser kann eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung", sagte EU-Umweltkommissar Sinkevicius der "Welt am Sonntag". Die 27 Staaten sollten «schnellstmöglich effektive Abwasser-Überwachungssysteme einrichten». Diese ließen sich innerhalb von maximal sechs Monaten auf die Beine stellen.
    +++ Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU, Linnemann, hat mehr Rechte nicht nur für Geimpfte und Genesene, sondern auch für negativ Getestete gefordert. Die geplante Bundesverordnung zu Ausnahmeregeln müsse entsprechend ergänzt werden, sagte Linnemann der Zeitung "Welt am Sonntag". Wer einen aktuellen Testnachweis vorlegen könne, müsse wieder im Restaurant sitzen und Hotelzimmer oder Ferienwohnungen buchen können. Der Vorsitzende der Jungen Union, Kuban, äußerte sich ähnlich. Er warnte vor Ungleichbehandlungen, sollten nur Geimpfte und Genesene von Corona-Beschränkungen ausgenommen werden. Schon heute klappten Friseurbesuche mit Tests sehr gut, dies müsse demnächst auch in Restaurants, beim Kurzurlaub oder beim Shoppen möglich sein, betonte Kuban.
    Samstag, 1. Mai
    +++ In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi ist ein Flugzeug der Luftwaffe mit Hilfe für Corona-Erkrankte eingetroffen. An Bord der Maschine befanden sich 120 Beatmungsgeräte. Mit dem Flug reisten auch 13 Sanitätssoldatinnen und Soldaten ein. Sie sollen eine mobile Sauerstoff-Gewinnungsanlage der Bundeswehr aufbauen, die Mitte kommender Woche mit zwei Transportmaschinen nach Indien gebracht wird. Außerdem bilden sie Rot-Kreuz-Helfer an der Maschine aus.
    +++ Papst Franziskus hat eine weltweite Gebetsreihe für das Ende der Corona-Pandemie eröffnet. Zum Auftakt hielt das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer Kapelle des Petersdoms vor mehr als 150 Gläubigen eine Rosenkranz-Andacht ab, der während des gesamten Monats täglich weltweit weitere folgen sollen. Die Gläubigen sind aufgerufen, für ein Ende der Pandemie sowie eine Wiederaufnahme der Arbeit und sozialer Aktivitäten zu beten.
    +++ Die belgische Polizei hat eine nicht genehmigte Demonstration von mehreren hundert Jugendlichen in einem Brüsseler Park gewaltsam aufgelöst. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich trotz eines Verbots in der belgischen Hauptstadt versammelt hatten. Laut RTBF gab es Verletzte. Vor einem Monat hatte es einen ähnlichen Party-Protest in dem Park mit rund 2000 Teilnehmern gegeben. Belgische Medien berichteten von 600 oder 700 Polizeikräften und mehreren Tausend Teilnehmern. Unter ihnen waren viele junge Menschen, aber auch etliche Kritiker der Corona-Maßnahmen. Medienberichten zufolge waren auch Corona-Leugner und Impfgegner sowie Fußball-Hooligans in den Park gekommen. Corona-Regeln wie Abstands- und Maskenpflicht wurden weitgehend ignoriert.
    +++ Nach rund sechs Monaten Stillstand wegen der Corona-Pandemie sind auf Sylt wieder Urlauber angekommen. Die größte deutsche Nordseeinsel gehört zur touristischen Modellregion Nordfriesland. Unter strengen Auflagen wird der Tourismus dort wieder hochgefahren - aber alles unter dem Vorbehalt, dass die Infektionen nicht stark zunehmen. Auch nach Amrun und St. Peter-Ording kamen am Samstag zahlreiche Urlauber.
    +++ Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Bareiß, hat sich zuversichtlich zu Reisen innerhalb Europas noch im Sommer geäußert. Der CDU-Politiker sagte dem "Tagesspiegel", mit entsprechenden Vorkehrungen sei er recht optimistisch. Er sehe bereits im Testen eine große Chance, setze aber vor allem Hoffnungen in einen europaweiten digitalen Impfpass. Dieser soll etwa für Smartphones als freiwilliges und ergänzendes Angebot zum weiterhin gültigen gelben Papier-Dokument eingeführt werden.
    +++ Die Stadt Köln bekommt für die geplanten Impfungen in sozialen Brennpunkten 1.000 zusätzliche Impfdosen vom Land zur Verfügung gestellt. Das geht aus einem Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darüber hinaus dürften für das Pilotprojekt nur Impfstoffdosen verwendet werden, die bei den derzeit laufenden regulären Impfungen "keine Verwendung mehr finden können", heißt es in dem Erlass vom Samstag. Kölns Oberbürgermeisterin Reker hatte angekündigt, dass mobile Teams möglichst von diesem Montag an unter anderem in den Hochhaussiedlungen von Chorweiler und dem Kölnberg Impfungen anbieten.
    Ein Mann geht mit Schutzmaske im Stadtteil Chorweiler an einem Hochhaus vorbei.
    Der Kölner Stadtteil Chorweiler in der Corona-Pandemie (dpa / Oliver Berg )
    +++ Angesichts der dramatischen Corona-Situation in Indien haben die Behörden den Lockdown in der Hauptstadt Neu Delhi um eine Woche verlängert. Der Regional-Regierungschef verkündete die Maßnahme auf Twitter. Ursprünglich hätte der Lockdown in der 20-Millionen-Einwohner-Stadt am Montag auslaufen sollen. Indien erlebt derzeit eine heftige neue Corona-Welle. Am Samstag wurden landesweit mehr als 400.000 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet
    +++ In Liverpool haben rund 3.000 Menschen ganz legal gefeiert - und das ohne Maske und Abstand. Die Partys sind Teil eines Pilotprojektes. Damit will die britische Regierung herausfinden, wie Großveranstaltungen in Corona-Zeiten stattfinden können. Vor dem Einlass mussten alle Gäste einen negativen Corona-Test vorlegen, der höchstens 24 Stunden alt war. Außerden sollten sie fünf Tage nach dem Event einen weiteren Test machen. Im Gegenzug gab es am Ort selbst keine Abstands- und Maskenpflicht. Die Veranstalter vom Club "Circus" sind begeistert.
    +++ In Syriens letztem großen Rebellengebiet Idlib hat eine Impfkampagne gegen Covid-19 begonnen. Geimpft würden in der Region im Nordwesten des Bürgerkriegslandes zunächst Mitarbeiter des Gesundheitswesens, wie die lokale Gesundheitsbehörde meldete. Danach sollen Ältere und chronisch Kranke an der Reihe sein.
    Das Foto zeigt, wie eine Gesundheitsfachkraft in Idlib/Syrien mit Astrazeneca geimpft wird.
    Das Foto zeigt, wie eine Gesundheitsfachkraft in Idlib/Syrien mit Astrazeneca geimpft wird. (AFP / Omar Haj Kadour)
    +++ Und hier die Übersicht über die Corona-Lage in Deutschland, erstellt von der Deutschen Presse-Agentur.
    Corona-Fälle in Deutschland (01.05.2021)
    Corona-Fälle in Deutschland (01.05.2021) (dpa-Grafik)
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation hat dem Corona-Impfstoff von Moderna eine Notfallzulassung erteilt. Die Genehmigung. Ähnliche Zulassungen erwarte man in den kommenden Tagen oder Wochen für die chinesischen Impfstoffe Sinopharm und Sinovac, erklärte die WHO. An den Zulassungen der UNO-Organisation orientieren sich vor allem diejenigen Länder, die keine eigenen Arzneimittelbehörden haben.
    +++ Indien hat nach Regierungsangaben 150.000 Dosen des Impfstoffs Sputnik-V aus Russland erhalten. Erwartet würden weitere Millionen Dosen, sagte ein Sprecher des indischen Außenministeriums. Indien ist selbst der größte Impfstoff-Produzent der Welt, mehrere Bundesstaaten meldeten zuletzt dennoch einen Mangel.
    Mehr Informationen zur Lage: Wie die Fallzahlen aus Indien zu interpretieren sind
    Eine jüngere Frau wird in einem indischen Krankenhaus geimpft, hinter ihr stehen Schautafeln mit Hygieneregeln. 
    Impfung in einem Krankenhaus in Mumbai (AFP/Punit Paranjpe)
    +++ In Großbritannien wird nach der Wiedereröffnung des Pubs das Bier knapp. Die Nachfrage in den ersten Wochen habe "alle Prognosen übertroffen", sagte der Chef der größten Pub-Kette Mitchell & Butlers, Phil Urban, der "Financial Times". Lieferanten kämen nicht schnell genug hinterher.
    +++ In der Bretagne hat die französische Polizei nach eigenen Angaben eine illegale Rave-Party mit etwa 500 Teilnehmern aufgelöst. Die Menschen hätten sich in der vergangenen Nacht trotz des gegenwärtigen Corona-Lockdowns im Dorf Haut-Corlay versammelt, teilte die Präfektur des Departements Côtes-d'Armor mit.
    +++ Indien erhält eine erste Hilfslieferung aus Deutschland für die Versorgung von Covid-Patienten. Eine Maschine der Luftwaffe startete heute früh von Köln/Bonn aus mit 120 Beatmungsgeräten und Medikamenten nach Neu Delhi, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte. Mit an Bord seien auch 13 Kräfte des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Sie sollen in Indien eine Anlage zur Herstellung von Sauerstoff für Covid-19-Patienten aufbauen und Kräfte vor Ort in die Anlage einweisen.
    +++ Mit Nordrhein-Westfalen hat auch das bevölkerungsreichste Bundesland neue Regeln für den Status von Geimpften bekanntgegeben. Ab Montag sollen demnach Personen mit vollständigem Impfschutz etwa im Einzelhandel keinen Corona-Test mehr vorlegen müssen. Voraussetzung ist, dass die zweite Impfung mindestens 14 Tage zurückliegt. Gleichgestellt werden auch Genesene innerhalb bestimmter Fristen. Die Einzelheiten sind in der aktualisierten Corona-Schutzverordnung des Landes nachzulesen (pdf--Format,Änderungen in gelb).
    +++ Die Zahl der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist weiter rückläufig. Samstagfrüh meldet das Robert-Koch-Institut 18.935 festgestellte Ansteckungen. Das sind 4.457 weniger als am Samstag vor einer Woche. Deutschlandweit sind innerhalb von 24 Stunden 232 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet worden, 54 weniger als eine Woche zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter und liegt jetzt bei 148,6.
    Alle tagesaktuellen Zahlen zur Pandemielage in Deutschland
    +++ Einer Apotheke in Koblenz haben es die Behörden untersagt, hochverdünnten Covid-Impfstoff in Form homöopathischer Globuli zu verkaufen. Das auch online beworbene Angebot hatte für einiges Aufsehen im Internet gesorgt.
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