Freitag, 29. März 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 20. und 21. Mai +++

Bundeskanzlerin Merkel ruft dazu auf, auch an Pfingsten weiter Vorsicht walten zu lassen. Die WHO geht davon aus, dass wesentlich mehr Menschen direkt oder indirekt an Covid-19 gestorben sind als offiziell gemeldet. Spanien will seine Grenzen am 7. Juni für Geimpfte aus aller Welt öffnen. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

20.05.2021
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zieht sich vor Beginn der Pressekonferenz im Bundeskanzleramt über die Ergebnisse der Bund-Länder-Beratungen die Maske ab. Der bis Ende Januar befristete Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland wird bis Mitte Februar verlängert.
    Kanzlerin Merkel (Reuters/Pool)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Freitag, 21. Mai
    +++ Bundeskanzlerin Merkel hat dazu aufgerufen, trotz der Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch an Pfingsten weiter Vorsicht walten zu lassen. Sie hoffe, dass die Menschen nach der langen Zeit des Schließens sehr verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten umgingen, sagte sie in Berlin. Das Virus sei nicht verschwunden. Deshalb seien die Schutzregeln nach wie vor unbedingt einzuhalten, betonte Merkel. Maske tragen und Abstand halten – das sei weiter von allergrößter Bedeutung.
    Die Priorisierung für Corona-Impfungen in den Arztpraxen mehrerer Bundesländer ist schon aufgehoben. Ab dem 7. Juni fällt sie auch bundesweit weg. Nicht erst seitdem sind Impftermine rar. In den Arztpraxen stehen die Telefone nicht mehr still und die Impfzentren sind vielerorts ausgebucht. Zahlreiche Onlineportale sollen bei der Terminsuche helfen.
    +++ Spanien will seine Grenzen am 7. Juni für Geimpfte aus aller Welt öffnen. Dies gab Regierungschef Pedro Sánchez in Madrid bekannt. "Ab dem 7. Juni sind alle geimpften Personen und ihre Familien in unserem Land willkommen - unabhängig von ihrem Herkunftsland."
    +++ Konzerte, Kino, Mangas oder ein Foto-Kurs: Frankreichs Staatschef Macron hat einen "Kulturscheck" von 300 Euro für 18-Jährige angekündigt. Das Angebot sei zwei Jahre lang verfügbar und über eine besondere Applikation abrufbar, twitterte Macron. Frankreich hatte erst Mitte der Woche coronabedingte Beschränkungen für Kultureinrichtungen wie Museen oder Kinos gelockert.
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass wesentlich mehr Menschen direkt oder indirekt an Covid-19 gestorben sind als offiziell gemeldet. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit der Pandemie sei schätzungsweise zwei bis dreimal höher als die bislang registrierten 3,4 Millionen, teilte die WHO in Genf mit. Sie erklärte die Abweichung unter anderem mit nicht gemeldeten Covid-19-Toten und auch mit indirekten Todesfällen, zum Beispiel weil Krankenhauskapazitäten fehlten. So hätten viele Menschen mit anderen schweren Krankheiten nicht behandelt werden können und seien gestorben.
    +++ Die Impfstoff-Hersteller Biontech und Pfizer wollen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt zwei Milliarden Dosen ihres Corona-Vakzins an ärmere Länder liefern.
    Das teilte Pfizer-Vorstandschef Bourla auf dem "Welt-Gesundheitsgipfel" in Rom mit. Die Empfängerländer sollen den Angaben zufolge je nach Möglichkeit entweder nur die Herstellungskosten oder einen "Niedrigkostenpreis" bezahlen. Auch die Produzenten Johnson and Johnson sowie Moderna kündigten Lieferungen an. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte, die Gemeinschaft werde bis Jahresende 100 Millionen Corona-Impfdosen spenden.
    +++ Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot mehrerer geplanter Großdemonstrationen in der Bundeshauptstadt bestätigt.
    Es lehnte Eilanträge der Organisatoren gegen die Verbote ab. Die Polizei hatte die Kundgebungen jeweils mit dem Argument untersagt, dass die Demonstranten erfahrungsgemäß die vorgeschriebenen Masken und Abstände bewusst ignorieren würden. Betroffen sind unter anderem Kundgebungen pro-palästinensischer Gruppen und solche von Kritikern der staatlichen Corona-Beschränkungen. Die Demonstrationen waren für die kommenden drei Tage angemeldet worden. Die Organisatoren der Proteste gegen die Corona-Beschränkungen kündigten nach der Gerichtsentscheidung an, sich an die nächsthöhere Instanz zu wenden, das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.
    +++ Niedersachsen wird die Maskenpflicht im Einzelhandel bei niedrigen Inzidenzwerten doch nicht aussetzen.
    Landesgesundheitsministerin Behrens teilte auf Twitter mit, dass es keine Aufhebung der Regelung geben werde. Sie betonte, eine Mund-Nasen-Bedeckung rette Leben.
    Die geplanten Lockerungen nach Pfingsten sahen vor, dass in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 das Einkaufen ohne Maske möglich sein sollte. Außerdem sollte die Schnelltestpflicht wegfallen. Nach anhaltender Kritik hatte die Landesregierung angekündigt, die Pläne zu überdenken. Im landesweiten Durchschnitt betrug die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen am Donnerstag laut dpa 46,6. In 11 der 45 Landkreise und Großstädte habe sie bereits unter 35 gelegen, in 26 unter 50.
    Die Bundesregierung lehnt mögliche Lockerungen der Maskenpflicht als verfrüht ab. Mund-Nasen-Bedeckungen seien ein wirksames Mittel, das man nicht aus der Hand geben dürfe, hieß es. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, sagte in Berlin, es gebe immer mehr Belege, wie wirksam Masken auch in Alltagssituationen seien.
    +++ Gesichtsmasken schützen effektiv vor Covid-19 - das zeigt eine Studie eines internationalen Forschungsteams in der Fachzeitschrift Science.
    Die Forschenden kombinierten Beobachtungsdaten aus früheren Studien mit einem neuartigen Ansatz zur Berechnung der durchschnittlichen Virenbelastung und ihrer Verteilung in der Bevölkerung. Eine einfache, chirurgische Maske hilft demnach in den meisten Alltagssituationen, das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Nur in besonders virenreichen Innenräumen sind demnach FFP2-Masken nötig. Die Studie zeigt auch, dass mindestens 60 bis 70 Prozent der Menschen eine chirurgische Maske korrekt tragen müssten, um die Verbreitung des Coronavirus abzubremsen. Bei infektiöseren Varianten von Sars-CoV2 müssten die Raten noch höher sein.
    Mehr Wissenschaftsmeldungen hören Sie immer in der Deutschlandfunk-Sendung "Forschung aktuell".
    +++ Nach der EU-Einigung auf ein einheitliches digitales Corona-Zertifikat rechnet Bundesgesundheitsminister Spahn damit, dass der elektronische Impfpass in Deutschland wie geplant bis Ende Juni zur Verfügung stehen wird.
    Der CDU-Politiker sagte in Berlin, nun gebe es einheitliche Rechtsrahmen und Standards. Die entsprechende App, in die das Impfzertifikat eingescannt werden kann, solle in den kommenden Wochen fertig sein. Danach sollen Hausärzte und Apotheker die Corona-Impfungen nachträglich digital erfassen. Spahn betonte, ihr Aufwand solle entsprechend vergütet werden. Verbandsvertreter hatten zuvor bemängelt, dass der Aufwand der Nach-Digitalisierung nicht zumutbar sei.
    Weiterführende Informationen: "Grünes Zertifikat" - So soll das Reisen für Geimpfte in der EU künftig ablaufen
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) hat die Menschen in Deutschland vor Leichtsinn über die Pfingsttage gewarnt.
    Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, gibt eine Pressekonferenz zum Fortschritt der Impfungen gegen das Coronavirus.
    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) (dpa/Kay Nietfeld)
    Trotz Fortschritten bei Impfkampagne und Pandemiebekämpfung gelte es weiter, vorsichtig zu sein, sagte Spahn in Berlin vor Journalisten. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei". Er appelliere daher an alle, sich auch über die bevorstehenden Feiertage weiter an die etablierten Schutz- und Vorsichtsregeln zu halten.
    +++ Die Pandemie hat im europäischen Profifußball für einen finanziellen Einbruch gesorgt.
    Die Europäische Fußball-Union - UEFA - geht von Einnahmeverlusten in Milliardenhöhe aus. Allein in den obersten Ligen sei mit Ausfällen in Höhe von 7,2 Milliarden Euro zu rechnen. Hinzu komme ein Minus von 1,5 Milliarden in den unteren Klassen, heißt es in dem Bericht. Gerade Vereine, die besonders stark von Zuschauereinnahmen abhängig seien, hätten gelitten. Laut UEFA mussten seit Anfang 2020 15 Erstliga- und 37 Zweitligaklubs in Europa ihre Ligen verlassen oder Insolvenz anmelden.
    +++ Nach monatelanger Pause bereiten sich die deutschen Kinos auf eine Wiedereröffnung vor.
    Mehrere Verbände appellierten in einer gemeinsamen Erklärung, ihnen einen Neustart zum 1. Juli zu ermöglichen. Nur wenn alle Kinos bundesweit die Chance hätten, gemeinsam zu öffnen, könnten Verleiher neue Filme starten und den Filmtheatern damit ihre wirtschaftliche Grundlage zurückbringen. Bundesweit sind die Filmtheater wegen der Pandemie seit mehr als einem halben Jahr geschlossen. In Berlin öffnen nun die ersten Freiluftkinos unter Auflagen.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut 8.769 neue Corona-Fälle gemeldet.
     Der Eingang des Robert Koch-Instituts ist mit seinem Namenslogo durch Bäume hindurch zu sehen. 
    Der Eingang des Robert Koch-Instituts (www.imago-images.de)
    Das sind 2.567 weniger als am Freitag vergangener Woche. Außerdem wurden 226 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter und liegt nach Angaben des RKI jetzt bei 67. Vor einer Woche lag sie bei 97.
    Weitere Zahlen zum Coronavirus in Deutschland haben wir hier zusammengestellt.
    +++ Die deutschen Hausarztpraxen haben nach Angaben der Bundesregierung die Impfzentren bei der Verabreichung von Corona-Impfungen überholt. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, derzeit stünden wöchentlich rund drei Millionen Dosen von Biontech und Astrazeneca für die Impfungen in Arztpraxen zur Verfügung. Die Impfzentren bekämen aktuell lediglich noch 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Ab Juni werde sich die an die Praxen gelieferte Menge voraussichtlich noch erheblich steigern.
    Mehr zum Thema: Die Rolle der Hausärzte in der Impfstrategie
    +++ In gut der Hälfte aller kreisfreien Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen können ab heute wieder Gäste auf Restaurantterrassen und in Biergärten bewirtet werden.
    Mehrere Personen werden in Mülheim im Freien von einem Kellner mit Mundschutz bedient.
    Außengastronomie im nordrhein-westfälischen Mülheim. (picture alliance/dpa/Roland Weihrauch)
    Dazu gehören etwa Düsseldorf, Essen, Oberhausen und Mönchengladbach. Einen Zugang zur Außengastronomie erhalten allerdings nur jene Gäste, die einen negativen Schnelltest vorlegen können oder vollständig geimpft oder genesen sind. Nach Einschätzung des Gaststättenverbandes Dehoga wird lediglich ein gutes Drittel der Wirte von der Öffnungsmöglichkeit Gebrauch machen, da der eingeschränkte Betrieb für viele unwirtschaftlich sei.
    +++ Bundesbildungsministerin Karliczek wirbt für weitere Schritte bei der Öffnung der Schulen. Die CDU-Politikerin sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, das Infektionsgeschehen gehe zurück. Daher sollte es nicht nur um Öffnungen in Wirtschaft und Kultur gehen, sondern auch um eine weitere Rückkehr zum Präsenzunterricht. Die Ministerin betonte, die psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche seien in der Pandemie zum Teil sehr groß gewesen.
    +++ In Argentinien hat die Regierung wegen einer erneuten starken Ausbreitung des Coronavirus einen Lockdown verhängt. Die Maßnahmen sollen morgen in Kraft treten und neun Tage lang gelten, wie Präsident Fernández in einer Fernsehansprache ankündigte. Nach seinen Worten macht Argentinien gerade die schlimmste Phase der Pandemie durch. Gestern waren in dem südamerikanischen Land knapp 36.000 Corona-Neuinfektionen und 435 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert worden. Argentinien hat rund 45 Millionen Einwohner. Die neuen Maßnahmen: Soziale, religiöse und sportliche Aktivitäten sind untersagt. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen.
    Donnerstag, 20. Mai
    +++ Trotz der Corona-Pandemie müssen Kinder von 6 bis 16 Jahren in Deutschland künftig in vielen Fällen keine FFP2-Masken mehr tragen. Der Bundestag strich am Abend eine entsprechende Verpflichtung aus dem Infektionsschutzgesetz. Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, ist in Bussen und Bahnen, bei Friseurbesuchen oder medizinischen Terminen für Kinder künftig eine einfache OP-Maske ausreichend. Kinder unter sechs Jahren sind ohnehin generell von der Maskenpflicht ausgenommen.
    Die achtjährige Anna sitzt mit Maske an einem Tisch und bearbeitet ein Übungsblatt.
    Schule auf, Schule zu: Wer fragt eigentlich die Kinder? (picture alliance / dpa / Uwe Anspach)
    +++ Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer dürfte laut Konzernchef Sahin eine Wirksamkeit von 70 bis 75 Prozent gegen die in Indien nachgewiesene Variante des Virus haben. Die Tests in dieser Woche hätten sich auf diese Variante konzentriert, sagte Sahin im türkischen Fernsehen.
    +++ Die zuerst in Indien nachgewiesene Variante des Virus breitet sich in Großbritannien schneller aus. Die Gesundheitsbehörde Public Health England gibt 3.424 nachgewiesene neue Fälle mit der Mutation B.1.617.2 bekannt, eine Zunahme von 2.111 zur Vorwoche.
    +++ Der Eiffelturm in Paris soll ab dem 16. Juli wieder öffnen. Die tägliche Besucherzahl solle zunächst auf 10.000 Menschen begrenzt werden, teilte die Betreibergesellschaft mit. Vor der Corona-Pandemie konnten 25.000 Menschen pro Tag den Turm besuchen. Der Eiffelturm war wegen der Corona-Beschränkungen seit vergangenen Oktober gesperrt gewesen.
    +++ Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Eilanträge gegen die Corona-Notbremse des Bundes abgelehnt und eine Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen. Dabei gehe es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Schulen, kulturellen Einrichtungen und Teilen des Einzelhandels, teilten die Karlsruher Richter mit. Ob die Vorschriften vereinbar mit dem Grundgesetz sind, müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden. Vor gut zwei Wochen hatte das Gericht - ebenfalls im Eilverfahren - vorerst grünes Licht für die umstrittenen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gegeben.
    +++ Niedersachsen hebt die Maskenpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 ab Dienstag nach Pfingsten auf. Das geht aus dem Entwurf für kurzfristige Lockerungen der staatlichen Corona-Beschränkungen im Land hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Voraussetzung ist, dass die Inzidenz, also die Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen, in der jeweiligen Region fünf Werktage unter 35 liegt. Weitere Hygieneauflagen für den Handel bleiben allerdings bestehen. Im landesweiten Durchschnitt betrug die Sieben-Tage-Inzidenz heute 46,6. In 11 der 45 Landkreise und Großstädte lag sie unter 35.
    +++ Angesichts sinkender Corona-Zahlen steht das Saarland vor weitreichenden Lockerungen. Nach Angaben von Ministerpräsident Hans können Restaurants und Cafés ab dem 31. Mai Gäste wieder im Innenbereich empfangen. Auch Übernachtungen in Hotels und Pensionen sowie auf Campingplätzen seien dann mit Hygienekonzept und unter Auflagen wieder möglich, betonte der CDU-Politiker. Wer noch nicht geimpft sei, müsse einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorlegen.
    +++ Die Impfkampagne in der EU nimmt nach Einschätzung von Gesundheitskommissarin Kyriakides Fahrt auf und gibt Grund zu Zuversicht. Derzeit gebe es in der EU wöchentlich mehr als 20 Millionen Impfungen im Vergleich zu ein paar Hunderttausend im Januar, sagte Kyriakides in Brüssel. Inzwischen hätten 40 Prozent der Erwachsenen in der EU eine Erstimpfung erhalten, 17 Prozent seien vollständig immunisiert. Man könne jetzt mit vorsichtigem Optimismus in Richtung Sommer blicken.
    +++ Der Apothekenverband rechnet ab Mitte Juni mit einer Digitalisierung von Impfnachweisen. Man arbeite unter Hochdruck an einer Lösung, sagte der Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Kern den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Voraussetzung sei allerdings, dass alle rechtlichen und technischen Vorgaben, die Dritte liefern müssten, schnellstmöglich geregelt würden. Es könnten sich aber nicht alle Apotheken an der Digitalisierung der Impfnachweise beteiligen, da nicht alle über die nötigen Ressourcen verfügten.
    +++ Die derzeit in Europa eingesetzten Corona-Impfstoffe scheinen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auch Schutz gegen sämtliche zirkulierende Mutationen des Virus zu bieten. "Alle Coronavirus-Varianten, die bislang aufgetaucht sind, reagieren auf die verfügbaren, zugelassenen Vakzine", sagte WHO-Regionaldirektor Kluge. Mit Blick auf die indische Variante B.1.617 fügte er hinzu, dass die Gesundheitsbehörden wachsam bleiben sollten. Kluge betonte aber zugleich, dass Impfungen und Kontrollmaßnahmen dabei helfen würden, die Verbreitung einzudämmen. Mittlerweile sei die indische Mutation in mindestens 26 der 53 Länder aufgetreten, die von der WHO zur Region Europa gezählt werden.
    +++ Der angekündigte EU-Vertrag mit Biontech/Pfizer über den Kauf von bis zu 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff ist unterzeichnet und damit in Kraft. Dies teilte Kommissionspräsidentin von der Leyen in Brüssel mit. Sie hatte schon vor knapp zwei Wochen erklärt, dass die Verhandlungen abgeschlossen seien. Danach liefen noch Einspruchsfristen, die nun verstrichen sind. Der Vertrag läuft bis 2023. 900 Millionen Dosen sind fest bestellt, weitere 900 Millionen eine Option. Es ist der dritte Vertrag der EU mit den Unternehmen Biontech/Phizer. Bundesgesundheitsminister Spahn appelliert erneut an die EU-Kommission, für die Jahre 2022 und 2023 Corona- Impfstoffe von mehreren Herstellern zu bestellen. "Mit diesem Vertragsabschluss rüstet sich Europa für den weiteren Verlauf der Pandemie", sagt er am Rande der Beratungen der EU-Gesundheitsminister zu der Bestellung der EU-Kommission bei Biontech/Pfizer.
    Weitere Informationen zum Vertrag mit Biontech/Pfizer finden Sie hier.
    +++ Die geplante Aufhebung der Impfpriorisierung zum 7. Juni ist aus Sicht des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Müller (SPD), ein "folgerichtiger Schritt". Mit der Priorisierung sei vielen Älteren, Vorerkrankten und Berufsgruppen geholfen worden, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz im ZDF. Jetzt sei es angesichts deutlich ansteigender Impfstofflieferungen im Juni richtig, auch jenseits der Priorisierung allen eine Chance zu geben. Der Präsident der Ärztekammer, Reinhardt, hatte die Aufhebung der Priorisierungen zuletzt scharf kritisiert.
    +++ Die italienische Regierung will Details zu ihrem 40 Milliarden Euro schweren Konjunkturpaket für die Wirtschaft beschließen. So soll es Steuererleichterungen und Zuschüsse für Unternehmen geben, die in der Corona-Pandemie schließen mussten. Die zusätzlichen Ausgaben wurden im April in die Finanzziele der Regierung aufgenommen. Dadurch wird ein Anstieg des Haushaltsdefizits auf 11,8 Prozent von 9,5 Prozent im vergangenen Jahr erwartet.
    +++ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft warnt vor einer verfrühten Rückkehr zum Präsenzunterricht. Solange die Sieben-Tage-Inzidenz bei über 50 liege, sollte es beim Wechselunterricht bleiben, sagte die GEW-Vorsitzende Tepe im ZDF. Die entsprechende Empfehlung des Robert Koch-Instituts halte sie für sinnvoll. Es gebe Hinweise auf hohe Corona-Inzidenzen unter Schülerinnen und Schülern, meinte Tepe.
    Schülerinnen und Schüler nehmen mit Mund- und Nasenschutz am Unterricht in einem Geographie-Seminar in der Jahrgangsstufe elf am staatlichen Gymnasium Trudering teil.
    Coronavirus – Unterricht in einer Schulklasse (picture alliance/dpa | Matthias Balk)
    +++ Indien meldet rund 276.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Damit bleibt die Zahl in etwa stabil, nachdem sie am Montag erstmals seit dem 21. April wieder unter die Schwelle von 300.000 gefallen war. Zwischenzeitlich wurden in der zweiten Welle in Indien sogar täglich mehr als 400.000 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich binnen 24 Stunden um 3874 auf mehr als 287.000, wie das Gesundheitsministerium mitteilt.
    +++ Die derzeit in Europa eingesetzten Corona-Impfstoffe scheinen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO Schutz auch gegen sämtliche zirkulierende Mutationen des Virus zu bieten. "Alle Coronavirus-Varianten, die bislang aufgetaucht sind, reagieren auf die verfügbaren, zugelassenen Vakzine", sagt WHO-Regionaldirektor Kluge. Mit Blick auf die indische Variante B.1.617 fügt er hinzu, dass die Gesundheitsbehörden wachsam bleiben sollten. Kluge betont aber zugleich, dass Impfungen und Kontrollmaßnahmen dabei helfen würden, die Verbreitung einzudämmen.
    +++ Bundesjustizministerin Lambrecht spricht sich gegen eine gesetzliche Covid-19-Impfpflicht für Kinder und Jugendliche an Schulen und Kitas aus. Man setze darauf, dass sich ausreichend Kinder und Jugendliche freiwillig impfen ließen, sobald dies möglich sei, sagte die SPD-Politikerin dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Bei Masern, wo eine Impfpflicht bestehe, sei im Gegensatz zu Covid-19 das Risiko schwerer Komplikationen und Langzeitfolgen bei kleinen Kindern besonders hoch, zudem seien Masern extrem ansteckend.
    Mit Blick auf die Aufhebung von Corona-Beschränkungen wies die Justizministerin die Kritik des Deutschen Ethikrates zurück, wonach die Lockerung von Auflagen für Geimpfte und Genesene zu einer Benachteiligung aller Ungeimpften führe.
    +++ Betriebsärzte müssen einem Medienbericht zufolge Ende dieser Woche ihre Bestellungen für Covid-19-Impfstoffe abgeben, wenn sie sich an der Kampagne beteiligen wollen. Das sehen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums und des Arbeitgeberverbands BDA vor, über die die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Der neuen Impfverordnung zufolge können die Werksärzte vom 7. Juni an die Belegschaft ihres jeweiligen Unternehmens impfen. Laut BDA steht dafür zunächst nur das Vakzin des Herstellers BioNTech/Pfizer zur Verfügung. Auch sei die Menge in der ersten Impfwoche auf 804 Dosen je Arzt begrenzt.
    Eine Frau wird geimpft 
    Wenig Impfstoff, lange Wartelisten (imago / CHROMORANGE)
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut 12.298 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das sind gut 5.000 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner sank damit erneut und liegt nun bei 68. Weitere 237 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
    +++ Der Deutsche Städtetag appelliert an die Menschen in Deutschland, trotz Lockerungen von Corona-Auflagen auch über Pfingsten vorsichtig zu sein. Hauptgeschäftsführer Dedy sagte der "Rheinischen Post", zwar sehe die Welt derzeit freundlicher aus als zu Ostern. Auch freuten sich die Menschen, dass wieder mehr Aktivitäten möglich seien. Allerdings seien die aktuellen Lockerungen lediglich "Lockerungen auf Bewährung". Daher bleibe Vorsicht angesagt, um die neuen Freiheiten nicht zu riskieren.
    +++ Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass es über die Pfingsttage in den Fernzügen der Deutschen Bahn wieder voller wird. Genaue Buchungszahlen nannte ein Sprecher nicht. Über die Osterfeiertage hatte die Bahn eine Auslastung in den Zügen von 25 bis 30 Prozent verzeichnet. Das entsprach demnach rund 40 Prozent des Nachfrage-Niveaus, das zu normalen Osterzeiten anfiel. Aktuell seien die Züge zu rund 20 Prozent ausgelastet.
    In etlichen europäischen Ländern ist auch schon zu Pfingsten Urlaub möglich. Die Bundesregierung hat neue Einreisebestimmungen verabschiedet, die auch Reisen zu touristischen Zwecken erleichtern. Diese sind nun in Kraft. Wir erklären, für wen die Einreisequarantäne wegfällt – und was dazu notwendig ist.
    +++ Der FDP-Wirtschaftspolitiker Gerald Ullrich hat gefordert, Urlaubern ohne Impfangebot vor den Sommerferien einen kostenlosen Corona-PCR-Test zu ermöglichen. Vor allem Familien mit Kindern seien durch die Corona-Krise seit über einem Jahr hart belastet, sagte Ullrich der Deutschen Presse-Agentur. Nun könnten sie den lang ersehnten Sommerurlaub nicht flexibel nach eigenen Bedürfnissen planen und gestalten. Denn aufgrund von Impfstoffmangel, den es in den nächsten Wochen in Deutschland noch geben wird, erhielten Kindern und Jugendliche bis zum Start der Sommerferien kein Impfangebot, sagte Ullrich.
    +++ Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, hat seine Kritik an der Aufhebung der Impfpriorisierung in einigen Bundesländern wiederholt. Dort würden niedergelassene Kollegen förmlich überrannt, obwohl weiterhin nicht nicht genügend Vakzine für alle Hausärzte vorhanden seien, sagte er der "Rheinischen Post". Dies führe bei Impfwilligen, die nicht unmittelbar zum Zuge kämen, zu Frust, der auch beim Praxispersonal abgeladen werde. Das sei belastend und behindere den Betrieb enorm.
    Lese-Tipp: Alle Informationen zur Frage, "Wann auch Kinder geimpft werden könnten?" finden Sie hier.
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